An den Märkten zu handeln ist eine Aktivität, die auf dem Konzept der Wahrscheinlichkeit beruht. Daher sollten Sie nicht nur darauf achten, so viele profitable Trades wie möglich zu haben, sondern viele profitable Trades zu haben, wenn der Markt sich zu Ihren Gunsten bewegt. Und versuchen, wenige Verluste wie nur möglich zu generieren, wenn der Markt gegen Sie läuft.
Risikomanagement und Psychologie: Positionsmanagement
In dieser Lektion lernen Sie:
- Drei Gewohnheiten, die Ihnen dabei helfen, Ihre Positionen zu managen
- Warum Stop-Loss und Take-Profit Levels so wichtig sind
- Warum technische Händler auch auf den Wirtschaftskalender schauen sollten
An den Märkten zu handeln ist eine Aktivität, die auf dem Konzept der Wahrscheinlichkeit beruht. Daher sollten Sie nicht nur darauf achten, so viele profitable Trades wie möglich zu haben, sondern viele profitable Trades zu haben, wenn der Markt sich zu Ihren Gunsten bewegt. Und versuchen, wenige Verluste wie nur möglich zu generieren, wenn der Markt gegen Sie läuft.
Das ist der Grund, warum das Chancen-Risiko-Verhältnis so wichtig ist. Dieses Konzept wird Ihnen Aufschluss darüber geben, wie Händler deren offenen Positionen managen und Gewinne erwirtschaften.
Folge den Regeln
Dies könnte Sie etwas überraschen, aber es gibt keine goldene Regel dafür, wie man offene Positionen managen kann. Warum? Weil jeder Händler, jede Strategie und jeder Trade unterschiedlich ist. Allerdings gibt es drei Gewohnheiten, die Ihnen dabei helfen, Ihre Position zu managen:
- Seien Sie unvoreingenommen und geduldig
- Beobachte Sie den Markt
- Verbessern Sie Ihren Handelsplan
Wir werden nun jede Regel erläutern und aufzeigen, wie Sie diese in Ihren Handelsplan einbeziehen können.
Sein Sie unvoreingenommen und geduldig
Es gibt zwei Eigenschaften die dazu führen könnten, dass Sie Ihre gesamte Kapitaleinlage verspielen: Mangelnde Geduld und eine engstirnige Vorgehensweise. Geduldig sein ist wichtig, um eine Position zu öffnen, aber auch um diese weiter zu managen. In der Regel wird Ihr Trade nicht direkt nach der Positionseröffnung profitabel - je nach Strategie müssen Sie manchmal Tage oder sogar Wochen warten bis der Trade in die Gewinnzone gerät.
Stellen wir uns eine Long-Position im EURSUD vor. Sie entscheiden sich in den Markt einzusteigen, da Sie davon überzeugt sind, dass der EUR gegenüber dem USD im Wert steigen wird. Solch ein Kauf ist meistens von Fundamentaldaten beeinflusst. Daher wissen Sie also, dass es Zeit braucht, damit der Preis des Währungspaares deutlich steigt. Geduld zu bewahren ist entscheidend für Ihren Handelserfolg. Es kann manchmal Wochen oder Monate dauern bis andere Händler eine ähnliche Bewegung voraussehen. Also seien Sie nicht besorgt und warten Sie ab. Aber seien Sie auch unvoreingenommen. Warum? Weil die Weltwirtschaft sich permanent verändert und weiterentwickelt und dies wirkt sich auch auf einzelne Märkte aus. In unserem Beispiel haben wir uns für eine Long-Position im EURUSD entschieden, die auf aufgrund von Fundamentaldaten geöffnet worden ist. Aber was ist, wenn das Wirtschaftswachstum sich in Europa verlangsamt und in den USA beschleunigt? Werden Sie immer noch an Ihrer Position oder an Ihrem Handelsplan festhalten? Ein Händler sollte aufgeschlossen und anpassungsfähig sein. Das heißt nicht, dass Sie total spontan sein sollen und sich nicht mehr an Ihren Handelsplan halten. Sie sollen ausschließlich auf der Grundlage von Faktoren, die sich seit der Positionseröffnung verändert haben, Anpassungen vornehmen.
Hier ist ein weiteres (technisches) Beispiel: Sagen wir, dass Sie ein schönes Doppeltop-Muster beim USDJPY entdeckt haben. Da es einer der beliebtesten Trendumkehrmuster ist, entscheiden Sie sich dazu, short zu gehen. Dann haben Sie darauf gewartet, dass der Preis sinkt, aber nach einigen Handelstagen sehen Sie, dass das Währungspaar sich immer noch in der Nähe des Eröffnungspreises befindet und Ihr Kursziel nicht erreicht werden konnte. Werden Sie Ihre Position weiter halten oder einen kleinen Gewinn mitnehmen? Es gibt hier keine goldene Regel, wie man als Händler mit solch einer Situation umgehen sollte, aber Sie müssen hier wachsam sein und sich an die Marktlage anpassen. Dies ist ein entscheidender Teil, um offene Positionen zu managen.
Beobachten Sie den Markt
Egal ob Ihre Trades auf der technischen oder fundamentalen Analyse basieren oder möglicherweise eine Mischung von beiden Arten sind, dürfen Sie nicht vergessen, den Markt weiterhin zu beobachten, denn beide können Ihre Position beeinflussen. Auch wenn Sie sich auf technische Indikatoren fokussieren, ist es unmöglich, wichtige Ereignisse wie z.B. Zentralbanksitzungen oder Kennzahlen, wie den NFP-Bericht, zu ignorieren.
Gehen wir zurück zu unserem vorherigen Beispiel. Sie haben ein schönes Doppeltop- Muster beim USDJYP entdeckt und Sie entscheiden sich short zu gehen. Aber dann kommt eine Fed-Sitzung und die Zentralbank sendet eine "hawkishe" Nachricht aus, indem Sie die Zinsen erhöht und eine weitere Erhöhung für die kommende Monate ankündigt. Der Markt war nicht auf solche Nachrichten vorbereitet. Was passiert nun? Der USDJYP steigt rapide an und verwirft Ihr Short-Signal. Werden Sie nun immer noch an Ihrer Position festhalten oder einen Verlust akzeptieren (wenn der Stop-Loss Sie nicht bereits ausgestoppt hat)?
Ein kurzer, aber sehr wichtiger Hinweis: Vergessen Sie nicht, achtsam auf potentielle "Spiel-Umdreher" zu sein, die Ihre Handelsideen verwerfen oder zumindest Ihre Erwartungen an den Markt verändern. Sie sollten ebenfalls nie einen Trade vergessen. Beobachten Sie den Markt und halten Sie Ausschau auf Änderungen, die Einfluss auf die Zukunft Ihres Trades haben könnten.
Verbessern Sie Ihren Trading-Plan
Jeder Trader könnte seine oder ihre ideale Handelsstrategie haben, die das Trading profitabel macht. Dies bedeutet allerdings nicht, dass ein Trader seine Handelsstartegie nicht verbessern oder Order Levels und Positionsgrößen anpassen sollte. Erinnern Sie sich, dass Ihr Hauptziel als Trader ist, Ihre Kapitaleinlage zu beschützen.
Wenn ein oder zwei Faktoren in Ihrem Handelsplan nicht ganz reibungslos verlaufen, Sie aber immer noch überzeugt sind, dass Ihre Handelsidee profitabel sein kann, dann sollten Sie vielleicht vorerst Ihre Positionsgröße verkleinern. Wenn Sie z.B. 2 Lots im EURUSD öffnen, können Sie einfach die Hälfte schließen. Das würde nicht nur Ihr Risiko verringern, sondern Ihrem Trade auch eine Chance geben. Heutzutage hat jede Handelsplattform eine Option, um nur einen Teil Ihrer Position zu schließen. Daher sind solche Anpassungen auch nicht mit einem großen Aufwand verbunden.
Jeder Händler reagiert unterschiedlich auf Gewinne oder Verluste. Daher können wir nicht verallgemeinern was genau zu tun ist, aber wir geben Ihnen ein paar Ideen und Anreize, wie Sie damit umzugehen könnten. Wenn die Preisbewegungen besser ausfallen als erwartet, könnten Sie sich überlegen, Ihre Stop-Loss Level anzupassen oder Teilgewinne mitzunehmen. Nehmen wir an, dass Sie den EURUSD bei 1,10 gekauft haben, mit einem Stop-Loss bei 1,09 und einem Take-Profit bei 1,14. Das Währungspaar bewegt sich relativ schnell in Richtung 1,12. Was passiert nun? Sie könnten z.B. die Hälfte Ihrer Position (siehe ersten Beispiel) schließen, Sie könnten aber genauso Ihren Stop-Loss auf Ihren Einstiegspreis von 1,10 nachziehen. Wenn das Paar fällt, ist Ihr Kapital geschützt. Den Stop-Loss über Ihren Einstiegspunkt zu setzen ist ebenfalls eine Option. In solch einem Szenario würden Sie immer noch einen Gewinn machen, auch wenn der Trend sich umkehren sollte.
Letztendlich können Sie auch eine sogenannte "Trailing-Stop" Order benutzen. Stop-Loss sind dazu da, Verluste zu reduzieren, falls der Markt gegen Sie laufen sollte. Wenn Ihre Position aber profitabel ist, kann ein Stop-Loss auf Break-Even oder auf ein Profit-Level nachgezogen werden. Üblicherweise macht man dies manuell, was Sie aber auch durch Trailing-Stops automatisch anpassen lassen können. Dies kann sich als ein nützliches Tool erweisen, insbesondere wenn Preise sich schnell verändern und Sie nicht in der Lage sind den Markt zu überwachen. Es sollte aber daran erinnert werden, dass die Ausführung von Stop-Loss Levels immer an die Marktbedingungen angepasst sind.
Die Kunst des Tradings meistern
Wie Sie hoffentlich gelernt haben, ist die Eröffnung von Positionen und Setzung von Stop-Orders nicht das Ende eines Trades. Es ist nämlich erst der Anfang. Ein Händler sollte wissen, wie er eine Position zu managen hat. Man könnte behaupten, dass das Managen einer Position deutlich schwieriger ist als die reine Eröffnung. Deshalb müssen Sie immer beobachten, analysieren und über den Markt informiert bleiben und darauf reagieren, was im Chart und in der Weltwirtschaft passiert. Es gibt viele verschiedene Strategien, wie man dies machen kann. Aber Sie müssen sich vor allem drei Dinge merken - unvoreingenommen und geduldig sein und letztlich anpassungsfähig sein, was notwendig ist, um einen Trade richtig zu managen.
Veröffentlicht von: X-Trade Brokers Dom Maklerski S.A