- Japanische Renditen steigen nach Enthüllungen, dass die BoJ ihre Geldpolitik anpassen könnte
- Yen-Netto-Shorts stiegen auf den höchsten Stand seit März, der Optionsmarkt impliziert ebenfalls mehr Schmerz für den USDJPY
- Technische Analyse deutet darauf hin, dass das Paar sogar Richtung 108 fallen könnte
Am letzten Freitagnachmittag sorgten vor allem zwei Hauptthemen für Gesprächsstoff. Erstens beschuldigte US-Präsident Donald Trump ausländische Zentralbanken (die EU und China herausgreifend), Währungen und Zinssätze zu manipulieren. Sein Tweet hatte einen sofortigen Rückgang des USD zur Folge, Aktien erlitten ebenfalls einen Schlag. Man könnte annehmen, dass Donald Trump, der den USD in seinen Augen auf einem "fairen" Niveau hält, den Spielraum für weiteres Aufwärtspotential der Währung begrenzt. Vor diesem Hintergrund scheinen die Nachrichten über die japanische Zentralbank umso wichtiger zu sein.
Am Freitag sorgten nämlich die Enthüllungen, dass die BoJ ihre Geldpolitik ändern könnte, für Schlagzeilen. Diese Informationen erhielt Reuters von einer unbekannten Quelle. Zu den möglichen Änderungen des aktuellen Kurses gehören Anpassungen bei den Zinszielen, Methoden des Aktienerwerbs und Möglichkeiten, das massive Konjunkturprogramm nachhaltiger zu gestalten. Der Bericht, zusammen mit Trumps Bemerkungen, ließ den USDJPY fallen und diese Bewegung setzt sich auch zu Beginn der neuen Woche fort. Es gibt eine einfache Frage, die jeder beantwortet haben möchte: Hat der USDJPY nach den jüngsten Entwicklungen mehr Spielraum nach unten?
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDie 1-Monats-Risikoumkehrung für den USDJPY ist in letzter Zeit stark gesunken, was auf ein erhöhtes Interesse an Absicherungen gegenüber dem stärkeren Yen hindeutet. Quelle: Bloomberg
Infolge der Ereignisse vom Freitag schoss die Rendite der 10-jährigen japanischen Anleihe um 5 Basispunkte höher und erreichte am Montag 0,086%. Der Handelsstart am nationalen Anleihemarkt veranlasste die BoJ, unbegrenzt japanische Anleihen mit einer Laufzeit von 5-10 Jahren zu kaufen, um die Rendite zu begrenzen. Selbst wenn diese Bewegung die Renditen stoppen könnte, bedeutet dies nicht, dass auch der JPY aufhört weiter zu steigen. Wenn man sich den obigen Chart anschaut, könnte man feststellen, dass die Optionshändler ihre Beteiligung zur Absicherung gegen den stärkeren Yen erhöht haben. Dies liegt nahe, da sie mehr Gewinne erwarten. Das Wetten auf ein Ende der ultra-lockeren Geldpolitik in Japan scheint jedoch angesichts des noch immer ruhenden inländischen Inflationsdrucks weniger sinnvoll zu sein. Auch wenn der JPY in den nächsten Tagen weiter steigen könnte, dürfte dieser Schritt nicht von den Erwartungen bezüglich einer hawkischeren Haltung der BoJ getrieben werden. Beachten Sie, dass trotz dieser Enthüllungen die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung (10 Basispunkte) in Japan bis Ende des Jahres unter 19% liegt.
Die Positionierung beim JPY ist nach den neuesten CFTC-Daten noch bärischer geworden. Quelle: Bloomberg, XTB Research
Der Optionsmarkt ist nicht der einzige Hinweis auf mögliche weitere Kursgewinne beim Yen. Der jüngste Bericht der CFTC könnte diese Vermutungen ebenfalls verstärken. Dem Bericht zufolge stieg die Netto-Short-Positionierung beim Yen auf den höchsten Stand seit März (Stand 17. Juli), was darauf hindeutet, dass es noch mehr Platz für weitere Abwärtsbewegungen geben könnte. Bevor wir zur technischen Analyse übergehen, lassen Sie uns unsere Begründung bezüglich der begrenzten Erwartungen erklären, und zwar für jede nennenswerte hawkische Änderung der japanischen Geldpolitik. Wir gehen davon aus, dass diese Art von Erwartungen stärker von anderen Zentralbanken gesteuert werden, die auf bevorstehende Änderungen ihrer lockeren Geldpolitik und nicht auf die Inflationsdaten des Landes hinweisen. Bedenken Sie jedoch, dass der JPY vom langfristigen Standpunkt aus deutlich unter seinem fairen Wert bleibt, basierend auf Berechnungen des realen effektiven Wechselkurses. Das nächste Treffen der Bank of Japan wird zwar nächste Woche stattfinden, erwarten Sie jedoch keine ausdrücklichen Signale, dass die Zentralbank ihre Politik in absehbarer Zeit drastisch ändern wird.
Beim Wochenchart des USDJPY ist feststellen, dass das Paar bereits zu seiner entscheidenden Unterstützung bei 111 zurückgekehrt ist. Rein aus charttechnischer Perspektive könnte es hier also einen Abpraller geben, doch unter Berücksichtigung all der oben erwähnten Volatilitätsquellen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sollte das Paar seine Trendlinie durchbrechen, wäre sogar eine Bewegung in Richtung 108 nicht auszuschließen. Dort ist nämlich eine entscheidende Unterstützungszone zu finden. Quelle: xStation 5
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