Börsenkommentar: TUI und easyJet profitieren von Thomas-Cook-Insolvenz

13:50 26. September 2019

++ TUI und easyJet steigen nach Insolvenz von Thomas Cook++ WIG20 im Schatten des EU-Gerichtsurteils über Devisenhypotheken ++ Aktivistischer Investor ermutigt Vorstand von Marathon Petroleum das Unternehmen zu spalten ++

TUI UND EASYJET PROFITIEREN VON THOMAS-COOK-INSOLVENZ
Thomas Cook, der älteste Reiseveranstalter der Welt, hat Anfang dieser Woche aufgrund einer steigenden Verschuldung Insolvenz angemeldet. Dies sind sicherlich schlechte Nachrichten für die Aktionäre und Kunden von Thomas Cook, aber der Konkurs könnte im überfüllten europäischen Reisesektor etwas Platz schaffen. Die Aktienkurse von Thomas-Cook-Konkurrenten stiegen wiederum, da ein kleinerer Wettbewerb die Hoffnung auf eine Verbesserung der Margen weckte. Die Aktien des Touristikunternehmens TUI (TUI.DE / WKN: TUAG00) notierten rund 9% höher als in den vergangenen Wochen, während die Aktie von easyJet (EZJ.UK / ISIN: GB00B7KR2P84) - die britische Fluggesellschaft, die kürzlich in das Geschäft der Reiseveranstalter eingestiegen ist - rund 8,5% zulegte.

Seit Mitte Mai 2018 befand sich TUI im Abwärtstrend. Der Kurs erlebte im Laufe der letzten zehn oder mehr Monate einige Aufwärtskorrekturen, wobei diese nicht größer als 2,20 EUR (gelbe Rechtecke) ausfielen. Die Aktie des Unternehmens stieg zu Beginn der Woche dank des Konkurses des Konkurrenten Thomas Cook. Die Aktie durchbrach daraufhin die obere Grenze der Overbalance-Struktur, was auf eine mögliche Trendwende hindeutet. Quelle: xStation 5

POLNISCHE BANKEN WARTEN AUF EU-GERICHTSURTEIL ZU DEVISENHYPOTHEKEN
Der PLN steht seit kurzem unter Druck, da die Anleger auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs über Devisenhypotheken warten, die in ähnlichen Fällen als Richtlinie für polnische Gerichte dienen könnte. Es wird erwartet, dass das Urteil positiv für Schuldner und negativ für Kreditgeber ausfällt, sodass es auch einen großen Einfluss auf den polnischen Index WIG20 (W20) haben dürfte, da der Bankensektor mehr als 30% der Indexgewichtung ausmacht.

Falls der EuGH entscheidet, dass Devisenhypotheken unter Verwendung des Wechselkurses ab dem Datum der Kreditvergabe in PLN umgerechnet werden sollten, könnten polnische Banken gezwungen sein, Reserven zu bilden, die eine erhebliche Belastung für die Gewinne darstellen könnten. Die Schätzungen über potenzielle Verluste sind sehr unterschiedlich und werden sich wahrscheinlich in einigen Jahren realisieren. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass als Reaktion auf das Urteil eine kurzfristige Reaktion auf Aktien einzelner Banken und damit auf Indexebene stattfinden wird. Der Europäische Gerichtshof wird die Entscheidung am kommenden Donnerstag, den 3. Oktober, bekannt geben. Unter den im WIG20-Index enthaltenen Kreditgebern befinden sich PKO BP (PKO.PL), Pekao (PEO.PL), Santander (SPL.PL), mBank (MBK.PL) und Alior (ALR.PL). 

Der W20 prallte Ende August von einem Zweieinhalb-Jahrestief um die 2.050 Punkte ab. Der Index konnte sich später erholen und erreichte die 2.210-Punkte-Marke, wo man die früher durchbrochene Aufwärtstrendlinie sowie eine Widerstandszone findet. Der W20 steckt zwischen einer Unterstützungszone (2.150 bis 2.160 Punkte) und einer Widerstandszone (2.210 bis 2.220 Punkte) fest. Ein Ausbruch aus der Bandbreite könnte am kommenden Donnerstag erfolgen, wenn der EuGH ein Urteil über die Devisenhypotheken präsentiert. Quelle: xStation 5

AKTIVISTISCHER INVESTOR STREBT SPALTUNG VON MARATHON PETROLEUM AN 
Elliott Management, Betreiber eines der größten aktivistischen Fonds der Welt, schickte einen Brief an den Vorstand der Marathon Petroleum Corporation (MPC.US / ISIN: US56585A1025), in dem die Geschäftsleitung aufgefordert wird, das Unternehmen in drei separate Einheiten aufzuteilen. Die US-Investmentfirma behauptet, dass die Endkonsummenten-, Midstream- und Raffineriegeschäfte nicht viele Synergien bieten und dass eine Aufteilung einen Wert von 22 Mrd. USD freisetzen könnte. Der Investor erklärt, dass bei unveränderter Unternehmensstruktur das Risiko besteht, dass der Aktienkurs dauerhaft hinter dem inneren Wert des Unternehmens zurückbleibt. Während Elliott Management nur einen Anteil von 2,5% an Marathon hält, stieg der Aktienkurs der Ölgesellschaft am Mittwoch um mehr als 8%, als die Nachricht veröffentlicht wurde. 

Die Aktien von Marathon Petroleum stiegen am Mittwoch, als der Brief von Elliott Management veröffentlicht wurde. Obwohl die US-Investmentfirma nur eine kleine Beteiligung an dem Unternehmen hält, stieg der Kurs gestern um mehr als 8%. Im Gegenzug wurde ein Durchbruch über die Widerstandszone von 57 USD bis 58 USD erzielt, und die Aktie nähert sich nun dem 38,2% Fibo-Niveau (61 USD) der im September 2018 begonnenen Abwärtsbewegung. Quelle: xStation 5

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