- Geringe Risikobereitschaft an europäischen Aktienmärkten
- DE30 kann die 11.500 Punkte-Marke vorerst verteidigen
- Bayer steigt, Wende bei Monsanto-Herbizid-Fall?
Ähnlich wie die asiatischen Aktienmärkte folgten auch die europäischen Börsen ihren Pendants aus den USA. Nach massiven Rückgängen während der asiatischen Sitzung haben die großen europäischen Aktienindizes am Donnerstag deutlich tiefer eröffnet. Belgische, schwedische und russische Aktien schwächeln am stärksten, während ungarische und polnische Aktien die kleinsten Verluste verzeichnen. Finanzwerte, Autohersteller und Raffinerien sind am stärksten betroffen. Andererseits notieren Titel im Bereich der Telekommunikation nur geringfügig tiefer.
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDer DE30 eröffnete heute auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2017. Dem deutschen Leitindex gelang jedoch eine Umkehrung nahe der 11.500 Punkte-Marke. Man sollte jedoch bedenken, dass die Lage damit noch lange nicht entschärft ist. Die Bären könnten zurückkehren, denn der obere Schatten (heutige Tageskerze) deutet auf weiteren Abwärtsdruck hin. Quelle: xStation 5
Derzeit belasten die Gewinnwarnungen und Handelskonflikte die weltweiten Aktienmärkte, doch in den kommenden Monaten könnte für Europa ein weiteres Problem auftauchen: Das Ende des QE-Programms der EZB. Sobald keine Anleihekäufe mehr erfolgen, könnten die Kreditkosten steigen. Während davon ausgegangen wird, dass die Renditen von Staatsanleihen aufgrund der Reinvestitionspolitik (EZB dürfte diese noch einige Zeit beibehalten) nicht zu dramatisch ansteigen werden, gilt dies nicht für den Markt für Unternehmensanleihen. Im Gegenzug wird die Rendite der Unternehmensanleihen deutlich höher ausfallen. Höhere Kreditkosten werden die Aussichten für die zukünftigen Investitionsprojekte untergraben und infolgedessen die Expansion bremsen. Steigende Zinssätze könnten daher ein weniger optimistisches Zukunftsbild zeichnen. Natürlich kann so eine Überhitzung der Wirtschaft verhindert werden, doch solch geldpolitische Maßnahmen sind ungewiss. Dies gilt insbesondere für Volkswirtschaften, deren Expansion hauptsächlich durch die quantitative Lockerung angetrieben wird. Dazu gehört auch Europa.
Die wichtigsten europäischen Aktienindizes nach zwei Handelsstunden:
- DE30: -1,24%
- FTSE 100 (UK100): -1,77%
- CAC 40 (FRA40): -1,39%
- IBEX (SPA35): -1,63%
- FTSE MIB (ITA40): -1,53%
Bayer (BAYN.DE) steigt, während andere DE30-Werte zusammen mit den globalen Aktienindizes einbrechen. Quelle: Bloomberg
Unternehmensnachrichten
Während die meisten DE30-Werte am Donnerstag deutliche Rückgänge verzeichnen, gibt es ein Unternehmen, das positiv überrascht: Bayer steigt aufgrund von Neuigkeiten im Roundup-Fall von Monsanto. Roundup ist das Herbizid, das bei zahlreichen US-Bürgern Krebs verursacht haben soll. Monsanto erhielt während des ersten Verfahrens eine Geldstrafe von 289 Mio. USD. Einer der US-Richter des Obersten Gerichtshofs sagte jedoch, dass die Beweise nicht ausreichen, um die Höhe dieser Geldstrafe zu rechtfertigen. Während einige Forderungen gegen Monsanto vermutlich bestehen bleiben werden, könnte die Geldstrafe um bis zu 250 Mio. USD reduziert werden. Ein solches Ergebnis könnte die Aussichten für Bayer ändern. Relevante Anhörungen sind für den kommenden Mittwoch geplant.
Wie bereits erwähnt, gehören die Automobilhersteller am Donnerstag zu den schwächsten europäischen Aktien. BMW (BMW.DE) performt jedoch etwas besser als andere. Das Unternehmen soll bis zu 3,6 Mrd. EUR ausgegeben haben, um seine Beteiligung an der “Brilliance China Automotive Holding” (BCAH) aufzustocken. BMW betreibt gemeinsam mit BCAH ein Gemeinschaftsunternehmen in China. BMW besitzt derzeit 50% von BCAH und will seinen Anteil auf 75% erhöhen. Nach der Transaktion würde der deutsche Autobauer die Mehrheitsbeteiligung an der BCAH sowie eine größere Gewinnbeteiligung im größten Automobilmarkt der Welt erhalten. Darüber hinaus wäre BMW das erste Automobilunternehmen, das von der nachsichtigeren chinesischen Politik Gebrauch machen würde. Diese ermöglicht es ausländischen Unternehmen, die Mehrheit an ihren lokalen Partnerschaften zu übernehmen.
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