- Aktienmärkte in Europa und Asien fallen trotz Änderung zum Zinssatz für Einlagen in China
- Donald Trump rät anderen Ländern, die Einschränkungen im Welthandel zu überdenken, droht mit weiteren Zöllen
- DE30 fällt unter wichtige Unterstützung, weitere Verluste in Aussicht?
Die Aktienmärkte in Asien beendeten den ersten Handelstag der neuen Woche deutlich tiefer, obwohl in in China durch die People’s Bank eine Änderung im Zinssatz für die Einlagen anderer Banken gab. Es scheint, als würden die Zölle, die Donald Trump ausgerufen hat, erste Auswirkungen auf die Geldpolitik in China haben. Auf der anderen Seite kann man nicht ausschließen, dass Vermögenswerte aus Emerging Markets in der nahen Zukunft einen weiteren Rückschlag erleiden könnten, da Recep Erdogan die Präsidentschaftswahlen in der Türkei für sich entscheiden konnte.
Auch in Europa sind die Auswirkungen der Politik zu spüren, so bspw. in Deutschland durch die angespannte Lage um Angela Merkel. Der EU-Gipfel am Wochenende zum Thema Migration brachte keine guten Ergebnisse für die Kanzlerin hervor, auch wenn sie sagte, dass das Treffen “einige gute Ansätze” mit sich gebracht hätte. Es gilt also weiterhin zu klären, wie man mit Flüchtlingen und Migranten umgeht, die ihr Leben riskieren, um nach Europa zu gelangen.
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDie Inflation in China liegt aktuell unter dem Ziel der People’s Bank of China (3%). Investoren im Bereich der Anleihen erwarten, dass die Geschwindigkeit des Preisanstiegs zunehmen wird, da die Kurse der 10- und 30-jährigen Anleihen auf dem Hoch von Oktober angekommen sind. Quelle: Macrobond, XTB Research
Nachdem die PBoC den Zinssatz gesenkt hat, hätte man mit einer Rallye an den Aktienmärkten in Asien und speziell in China rechnen können. Die Märkte zeigten jedoch keinerlei Reaktion. Mit einem Einschnitt um 0,5 Prozentpunkte (tritt am 5. Juli in Kraft) haben die Behörden der chinesischen Geldpolitik ca. 700 Mrd. Yuan an Liquidität geschaffen. Der Schritt wurde gemacht, um die Schulden von Unternehmen zu verringern und die Bilanzen von Banken zu verbessern. Letztlich geht es auch darum, kleineren Unternehmen wieder auf die Beine zu helfen. Dieser Schritt betrifft alle Banken, Kreditgeber und Finanzdienstleistungsunternehmen. Der Schritt der Bank war zu erwarten, da die PBoC schon vor einigen Wochen erste Signale hierfür von sich gab. Es wird also bald eine recht große Geldmenge auf den Markt kommen, was dazu führen kann, dass die Inflation deutlich über das Ziel hinaus schießen könnte, was sich mit dem Wirtschaftswachstum beißt. Daher werden die Inflationsdaten von den Investoren verstärkt unter die Lupe genommen werden.
Warum sind die Aktienmärkte trotzdem gefallen? Donald Trump kündigte via Twitter an, dass “alle Länder, die aktuell Zölle für die Einfuhr von Waren erhoben haben, diese überdenken sollen, sonst wird die USA zu weiteren Schritten greifen”. Das hört sich nicht gut an, wenn man bedenkt, dass der Schritt der PBoC ein Mittel war, die Zölle der USA abzuschwächen. Laut aktuellen Artikeln plant die Regierung um US-Präsident Trump, weitere Waren für neue Zölle auszusuchen. Es sieht also so aus, als würde der Handelskonflikt zwischen den USA und China vorerst weitergeführt.
Der DE30 befindet sich unter einer wichtigen Unterstützung bei 12.550 Punkten. Ein gutes Zeichen für die Verkäufer? Quelle: xStation 5
Bei genauerer Betrachtung des DE30 ist zu erkennen, dass die Chance für die Verkäufer, den Kurs noch weiter nach unten zu drücken, kurz nach dem Treffen der EZB begonnen hat. Letzten Donnerstag hat man deutliche Verluste hinnehmen müssen, die den Kurs unter die wichtige Marke von 12.550 Punkten geschoben haben. Am Freitag wurde diese Bewegung wieder korrigiert, wobei es aktuell so aussieht, als hätte diese Korrektur nicht genug Kraft mit sich gebracht, um die Käufer besser zu positionieren. In Deutschland liegt zusätzliches Risiko durch die Politik auf dem Aktienmarkt, nachdem die SPD am Freitag signalisierte, dass es eventuell im Herbst Neuwahlen geben könnte. Die Partei geht davon aus, dass die Koalition kippen wird. Auch scheint es, dass die niedrigen Zinsen, die von der EZB im Meeting bestätigt wurden, nicht länger als Treiber der Bullen zu sehen sind. Stattdessen hat man sich auf den Auslauf der Anleihenkäufe im Januar 2019 gestützt, auch wenn die EZB weiterhin Anleihen im Wert von ca. 10 Mrd. Euro pro Monat kaufen wird. Der Chart zeigt, dass der deutsche Leitindex auch unter die Marke bei 11.900 Punkten fallen könnte, sofern es keine Einigung in der Politik geben wird.
Fast alle Aktien im DE30 haben in den ersten Handelsstunden an Wert verloren. Quelle: Bloomberg
Nach der ersten Handelsstunde heute morgen lag der italienische FTSE MIB (ITA40) bereits mit 1,4% im Minus. Auch der spanische IBEX (SPA35) hatte bereits 1,2% an Wert verloren, die übrigen Aktienindizes in Europa lagen zwischen 0,7% und 0,9% im Minus. Die Aktie der Commerzbank (CBK.DE) ist heute das Schlusslicht in den ersten Handelsstunden. Die schlechte Performance der Banken in Europa wurde dadurch ausgelöst, dass die Partei des italienischen Ministers Matteo Salvini in einer zweiten Wahlrunde am Sonntag deutlich an Unterstützung gewonnen hat.
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