- EZB-Zinsentscheid am Donnerstag (13:45 Uhr, Pressekonferenz 14:30 Uhr)
- EURUSD steckt in Konsolidierung fest, sucht nach Impulsen
- DE30 bleibt im Aufwärtstrendkanal, Autozölle könnten relevanter Faktor werden
Das EZB-Treffen ist normalerweise eines der wichtigsten Ereignisse für den EURUSD. Auch das letzte Mal war dies der Fall, da die Zentralbank die Hoffnungen auf eine Zinserhöhung dämpfte. Der Euro geriet infolgedessen stark unter Druck. Könnte die Zentralbank die Dinge nun aufgrund deutlich niedrigerer Erwartungen umdrehen?
EZB enttäuschte im Juni
Kommen wir nochmal auf das vorherigen Treffen zu sprechen. Die EZB lässt das QE-Programm bis Ende September laufen (sie kauft immer noch Anleihen im Wert von 30 Mrd. Euro pro Monat) und es wurde erwartet, dass sie dieses gegen Ende des Jahres beendet. Die Entscheidung war in der Tat, die Anleihekäufe während des letzten Quartals herunterzufahren. Normalerweise wäre diese Entscheidung positiv für den Euro, allerdings bremste die EZB dies aufgrund von zwei Faktoren:
- Es hieß, die Beendigung sei datenabhängig
- Sie versprach, die Zinssätze nicht vor September 2019 zu erhöhen (und dieser Punkt schien nicht datenabhängig zu sein)
Die Märkte rechneten ohnehin nicht mit einer Zinserhöhung vor September 2019, aber diese asymmetrische Zusage wurde als dovische Botschaft interpretiert und führte zu einem Abverkauf des EURUSD.
Die EZB vereitelte im Juni einen Rallye-Versuch. Der EURUSD war aber auch in der Lage, die wichtige 1,15-Marke zu verteidigen. Quelle: xStation 5
Was könnte die Zentralbank im Juli tun?
Nun zum bevorstehenden Treffen. Das Wichtigste für die Anleger ist, dass der EURUSD trotz des durch die Zentralbank ausgelösten Rückschlags die entscheidende 1,15-Marke verteidigen konnte. Einige Ratsmitglieder schienen darauf hinzuweisen, dass die Zinserhöhung nicht zu lange hinausgezögert werden sollte. Nun stellt sich die Frage, ob Mario Draghi diese Ansicht ebenfalls teilt. Die jüngsten Daten sind recht gemischt ausgefallen. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe haben im Juli einen lang erwarteten Aufschwung erlebt, vor allem in Deutschland. Der Dienstleistungssektor zeigte wiederum eine weitere Verlangsamung, auch wenn sie nur minimal war. Die Gesamtinflation im Juni stieg auf 2%, also liegt sie theoretisch über dem EZB-Ziel (inoffiziell bei 1,8%). Allerdings ist die Entwicklung hauptsächlich auf die höheren Energiepreise zurückzuführen. Die Kerninflation fiel auf 0,9% im Jahresvergleich zurück und das sollte Draghi wenig beeindrucken. Aktuell gibt es für die EZB daher keinen Grund, etwas an der politischen Kommunikation zu ändern. Die größte Hoffnung für die EURUSD-Bullen ist, dass Draghis Kommentare sich positiv auf die Wirtschaft auswirken und keine besonderen Erwartungen bestehen. Daher wird die Pressekonferenz nach dem Treffen (Donnerstag, 14:30 Uhr) entscheidend sein.
Die Inflation hat zwar zugenommen, allerdings ist dies hauptsächlich auf die höheren Enerngiepreise zurückzuführen. Die Kerninflation bleibt schwach, daher wird die EZB keine Eile haben, die Zinsen zu erhöhen. Quelle: Macrobond, XTB Research
Technische Analyse
EURUSD
Nach der Verteidigung der Schlüsselunterstützung bei 1,15 blieb das Paar in einer Konsolidierung stecken. Die Zone um die 1,1660 (die früher als Widerstand diente) könnte jetzt zu einer Unterstützung werden. Vor diesem Hintergrund könnte das Paar ein wenig besser positioniert sein, um die Schlüsselmarke von 1,1750 anzugreifen. Es ist jedoch ein Impuls erforderlich, um diese obere Zone zu knacken. Die nächste zu betrachtende Ebene ist bei 1,1840 (lokale Hochs von Juni, lokale Tiefs von Mai).
Der EURUSD hielt sich in letzter Zeit in einer Konsolidierung auf. Wird die EZB einen Impuls liefern? Quelle: xStation 5
DE30
Der deutsche Aktienmarkt ist dieses Jahr auf und ab gegangen. Bei einer breiteren Betrachtung war die Verteidigung der unteren Grenze des Aufwärtstrendkanals von entscheidender Bedeutung, zumal ein höheres Tief ausgebildet wurde (was einen Aufwärtstrend darstellt). Aus der charttechnischen Perspektive könnte dies im W1-Chart mindestens den Weg in Richtung 13.200 Punkte ebnen. Außerdem dürfte ein abwesender Druck der EZB, die Zinsen zu erhöhen, sicherlich nicht schaden. Bedenken Sie jedoch, dass andere Probleme (wie Zölle auf Autoexporte) möglicherweise größere Auswirkungen haben könnten.
Die Performance des DE30 war in diesem Jahr bisher recht turbulent, der Aufwärtstrend bleibt aber weiterhin intakt. Quelle: xStation 5
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