- US-Händler kehren nach Feiertag an die Märkte zurück
- Brexit-Drama geht weiter, Druck auf Premierminsterin May steigt
- Autozölle könnten weltweite Wirtschaft belasten und Fronten verhärten
Die Wall Street blieb am Montag aufgrund eines Nationalfeiertags (“Washington’s Birthday”/”President’s Day”) geschlossen, wobei sich die Futures des Leitindex Dow Jones innerhalb einer engen Handelsspanne von 90 Punkten bewegten und auf dem Schlusskurs der Vorwoche bei 25.903 Punkten schlossen. Ähnlich wie am Montag sind auch am heutigen Handelstag keine erstrangigen Datenveröffentlichungen geplant, daher könnte die Politik weiter im Fokus der Finanzmärkte stehen. In dieser Woche wird der Verhandlungsmarathon zwischen den USA und China in Washington fortgesetzt, um bis zum Verstreichen der 90-Tage-Frist am 1. März den Handelsstreit beizulegen. Jegliche Hinweise zum Fortschritt könnten die Risikostimmung unter den Anlegern beeinflussen. Der USDIDX erlebte nach einem 3-tägigen Rückgang im heutigen Handel einen Anstieg über 96,76 und die 10-jährigen US-Anleiherenditen notieren bei 2,668%. Die Asien-Sitzung am Dienstag war gemischt, allerdings bewegen sich alle wichtigen Aktienindizes aus China im überkauften Bereich.
In Großbritannien gibt es neue Entwicklungen rund um das Thema Brexit: Sieben Mitglieder des britischen Parlaments verlassen die von Jeremy Corbyn angeführte Labour Party (Opposition). Als Gründe für den Protestausstieg wurden antisemitische und Brexit-bezogene Anliegen genannt. Des Weiteren führten Brexit-Sekretär Stephen Barclay und Generalstaatsanwalt Geoffrey Cox am Montag Gespräche mit EU-Beamten in Brüssel, um bei der heiklen Grenzfrage zu Irland (“Backstop”) einen neuen Gesetzestext auszuarbeiten. Innenpolitisch scheint sich die Lage in Großbritannien zu verschlechtern und der Druck auf Theresa May, bis zum Austrittstermin am 29. März einen “harten” Brexit zu vermeiden, steigt weiter an. Der EU-Verhandler Michel Barnier sagte, dass die EU weiterhin offen für einen Verbleib in der Zollunion sei. Dies ist auch der Vorschlag der Labour-Partei und dessen Chef Corbyn, um im britischen Parlament endlich zu einer Lösung zu kommen. Diese Woche soll ein Treffen zwischen den beiden geplant sein.
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Konto eröffnen Demokonto xStation App herunterladen xStation App herunterladenDer am Sonntag von US-Handelsminister Willbur Ross überreichte Bericht zur nationalen Sicherheit liefert US-Präsident Donald Trump die Berechtigung für die bereits 2018 angedrohten Zölle in Höhe von 25% auf US-Autoimporte. Gemessen am Handelsvolumen wären die Nachbarländer Mexiko und Kanada am meisten betroffen, allerdings sind beide aufgrund des mit den USA neu ausgehandelten NAFTA-Abkommens (“US-Mexico-Canada-Agreement”) ausgeschlossen. Die größte Bedrohung stellt eine solche Zollerhebung für die japanische und deutsche Wirtschaft dar. Neben einer allgemeinen Konjunkturabschwächung wird die Autoindustrie selbst mit einigen branchenspezifischen Problemen konfrontiert (Rückgang der Verkaufszahlen, Dieselkandal etc.). Auf Unternehmens- als auch Regierungsebene ist man sich jedoch einig, dass dies fatale Folgen für die weltweite Autoindustrie und damit für das weltweite BIP-Wachstum mit sich bringt. Auch in Washington scheint der Widerstand groß zu sein, denn durch die wirtschaftliche Verflechtung könnte es letztendlich die US-Wirtschaft und in Folge die Verbraucher treffen. Das “Center for Automotive Research” sprach von einer potenziellen Gefährdung von insgesamt 366,9 Tsd. Arbeitsplätzen und die Schätzungen der “National Automobile Dealers Association” gehen von einer deutlichen Verteuerung der Autopreise aus: 2.270 USD für US-Autos und 6.875 USD für Importe. Die deutsche Wirtschaft als Motor Europas kämpft derzeit allgemein mit schlechten Aussichten, da einige Institutionen ihre Wachstumsprognosen für 2019 nach unten angepasst haben. Die Anfälligkeit für eine Rezession steigt damit und laut einem Bericht von Oxford Economics von 2018 könnten Autozölle mit weiteren Wachstumseinbußen im Umfang von 0,2% verbunden sein. Die EU hat bereits Vergeltungsmaßnahmen in Höhe von 20 Mrd. USD angekündigt, sollte sich Trump tatsächlich für die Umsetzung der Zölle entscheiden. Das Problem würde damit allerdings nicht gelöst werden und könnte die Beziehungen zwischen der EU und den USA für längere Zeit auf die Probe stellen. Der DE30 wies am Montag wenig Bewegung auf und im heutigen frühen Handel scheinen die Bären wieder die Kontrolle zu übernehmen. Die Oberseite der Konsolidierung bei 11.320 Punkten wird vorerst respektiert und könnte für die Käuferseite das Aufwärtspotenzial begrenzen.
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