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10:17 · 31. Januar 2019

Marktkommentar: FOMC nimmt dovische Haltung ein

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  • Wall Street steigt, USD an breiter Front unter Druck
  • US-Sanktionen gegen Venezuela für Ölhändler im Fokus
  • EURUSD mit Potenzial zur Trendwende, DE30 leicht höher

Die Fed beließ am Mittwochabend wie erwartet das Zinsniveau unverändert und nahm ähnlich wie die EZB aufgrund zunehmender Abwärtsrisiken eine dovische Haltung ein. Die Wall Street atmete auf, wobei der S&P 500 den höchsten Kursstand seit acht Wochen erreichte und der USD an breiter Front unter Druck geriet. Nach der Fed-Sitzung im Dezember hatten das FOMC und der Geldmarkt sehr unterschiedliche Vorstellungen was den zukünftigen Zinspfad angeht und die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell ließen einigen Spielraum für Interpretationen. Diesmal war die Nachricht allerdings klar: Es wurde signalisiert, dass vorerst keine Zinserhöhungen vorgenommen werden und man bei der Kürzung der Bilanzsumme flexibel sein werde. Am US-Aktienmarkt war der technologielastige NASDAQ mit einem Anstieg von 2,2% der größte Gewinner, wobei der Leitindex Dow Jones mit einem Schlusskurs oberhalb des 200er EMA die beste technische Ausgangslage aufweist.

Der risikobehaftete Ölmarkt profitierte zudem seit Dienstag vom geopolitischen Konflikt zwischen den USA und Venezuela. Das Weiße Haus verbietet US-Unternehmen den Kauf von venezolanischen Öl. Dies betrifft einen Ausfall von etwa 500 bis 600 Tsd. Barrel pro Tag und macht ca. 40% der Ölexporte von Venezuela aus. Auch wenn der Einfluss auf den Gesamtmarkt gering erscheint, könnten sich die Bemühungen der OPEC, ihr Angebot am Ölmarkt durch Förderkürzungen zu reduzieren, positiv auf die Preise auswirken. Insbesondere der hohen US-Produktion könnte so entgegenwirkt werden. Außerdem hat Saudi-Arabien seine Exporte in die USA gekürzt, so dass in den nächsten Wochen mit zurückgehenden Lagerbeständen zu rechnen wäre. Das API signalisierte am Dienstag einen Lageraufbau von 2,1 Mio. Barrel, die gestrigen offiziellen DoE-Daten zeigten wiederum nur einen Anstieg in Höhe von 0,9 Mio. Barrel.

Theresa May möchte den Deal, den sie selbst mit der EU ausgehandelt hat, neu verhandeln, da sie für diesen keine Unterstützung bekommt. Brüssel sprach sich bisher strikt gegen eine Änderung aus, insbesondere beim heiklen Thema der Grenzfrage Irlands (“Backstop”). EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker sagte gestern, dass sich nach der dieswöchigen Abstimmung im Parlament die Risiken für ein “No-Deal”-Szenario erhöht haben. Er betonte zudem, dass die EU nicht für Nachverhandlungen des derzeitigen Brexit-Deal bereit sei. Die gleichen kritischen Worte kamen vom EU-Verhandler Michel Barnier sowie - repräsentativ für die anderen EU-Staaten - von EU-Ratspräsident Donald Tusk, verbreitet durch seinen Sprecher.. Kurz vor Ablauf der zweijährigen Übergangsfrist bleibt die Form des Brexits ungewiss, allerdings sind die wirtschaftlichen Folgen bereits spürbar: Unternehmen verlagern ihre Geschäfte nach Holland, Frankreich oder Deutschland, die Zahl der EU-Einwanderer ist rückläufig, die Immobilienpreise fallen und die Unsicherheit rund um das britische Pfund belastet den inländischen Anleihemarkt.

EURUSD (1,1508) steigt aufgrund der dovischen Fed, wodurch die US-Währung weiter an Boden verliert. Das Paar wertet auch am Donnerstag weiter auf und notiert im frühen europäischen Handel über der 1,15er-Marke. Nachhaltige Kurse oberhalb der 1,1550 könnten mit einer potenziellen Trendwende verbunden sein. Das Verhalten der Devisenhändler am dortigen Widerstand bleibt abzuwarten. Der deutsche GfK-Konsumklimaindex für Februar stieg unerwartet von 10,5 (nach oben revidiert) auf 10,8 Punkte und zeigt, dass sich die Stimmung unter den Verbrauchern Anfang 2019 wieder verbessert. Der DE30 (11.216 Punkte) wies gestern eine leichte Abwärtstendenz auf, folgte aber am Abend den Kursentwicklungen der Wall Street. Die Gewinne blieben überschaubar, aber in Kombination mit der heutigen höheren Eröffnung könnte eine Fortsetzung des kurzfristigen Trends auf dem Spiel stehen.  

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