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09:14 · 16. Januar 2019

Marktkommentar: Größte Regierungsniederlage im britischen Unterhaus seit 1924

GBP/USD
Devisen
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  • Britisches Parlament lehnt Brexit-Deal von May deutlich ab
  • Abwärtsrisiken könnten Erholung bei Aktien erschweren
  • EURUSD unter Druck und testet 1,14er Marke
  • DE30 hält sich wacker und eröffnet höher

Das britische Parlament lehnte bei der gestern Abend stattfindenden Abstimmung den Brexit-Deal von Theresa May ab. Das Ergebnis war mit 432 zu 202 Stimmen mehr als deutlich und repräsentiert die größte Niederlage der Regierung bei Abstimmungen im Unterhaus (House of Commons) seit 1924. GBPUSD schloss auf der Höhe seines Eröffnungskurses, erlebte jedoch einen turbulenten Handelstag. Nach einem Tageshoch bei 1,2914 am frühen Morgen erfolgte eine Abwertung, die im Vorfeld der Abstimmung weiter fortgesetzt wurde und um 20:38 Uhr bei 1,2702 ihren Tiefpunkt erreichte. Die Märkte reagierten auf das mit Spannung erwartete Ergebnis mit einer scharfen Umkehrung und am Ende des Tages konnten die gesamten Verluste ausgeglichen werden. Der UK100 scheiterte wiederum erneut am 50er EMA im D1-Chart. "Sie müssen sich zurückziehen, sie müssen verzögern. Die Aussichten auf ein zweites Referendum steigen und die Aussichten auf ein No-Deal-Szenario ebenfalls" sagte David Blanchflower, ein ehemaliger Zentralbanker der BoE. Die Labour Party (Opposition) hat bereits ein Misstrauensvotum eingereicht, welches für heute Abend geplant ist.

Die größten Niederlagen der britischen Regierung bei Abstimmungen im Unterhaus. Quelle: The Guardian, AP

An der Wall Street konnte der Optimismus am Dienstag aufgrund der geplanten Steuersenkungen in China aufrechterhalten werden. Die schwache Kursentwicklung der chinesischen Aktienmärkte im Jahr 2018 war zwar alles andere als erfreulich, bietet der PBOC allerdings mehr geldpolitischen Spielraum, um die heimische Wirtschaft wiederzubeleben. Auch die dovischen Kommentare von einigen Fed-Mitgliedern während der US-Sitzung dürften die bei den drei großen US-Aktienindizes beobachteten Anstiege unterstützt haben. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,07% auf 2.610 Punkte, aber in den letzten Handelsstunden kämpfte der Stimmungsindikator erneut mit der 2.600 Punkte-Marke. Die Ende Dezember eingeleitete Erholung wurde zwar fortgesetzt, angesichts der bestehenden Abwärtsrisiken (“Government Shutdown”, Brexit, Sorgen um Konjunkturabschwächung, etc.), könnte sich die Zurückeroberung der Widerstandszone bei 2.600/2.650 Punkten als schwierig erweisen. Umkehrungen erfolgen meist abrupt und da der Markt seit dem Tief vom 26. Dezember ca. 13% an Wert gewonnen hat, sollten Händler vorsichtig bleiben.

An der Datenfront überraschte der New York State Herstellungsindex mit einem Rückgang von 10,9 auf 3,9 Punkte negativ, da der Konsens mit einem Anstieg auf 12 Punkte gerechnet hatte. Sowohl die EPI-Gesamtinflation als auch die Kernrate blieben in den USA mit 2,5% bzw. 2,7% im Jahresvergleich auf ihren vorherigen Niveaus, wobei letztere die Erwartungen von 2,9% verfehlte. Die Werte auf Monatsbasis verfehlten ebenfalls die Prognosen und befanden sich sogar im negativen Bereich. EZB-Präsident Mario Draghi räumte bei seinem gestrigen Auftritt im EU-Parlament ein, dass das Wachstum schwächer war als erwartet und die Abwärtsrisiken im globalen Kontext weiterhin hoch seien. EURUSD konnte die Unterstützung bei 1,1450 gestern nicht halten und testet im heutigen frühen Handel die 1,14. Eine Annäherung an die 1,13er-Marke könnte daher wieder auf dem Spiel stehen. Der DE30 erlebte nach einem starken Abwärtsdruck im gestrigen Handel (trotz höherer Eröffnung) eine Umkehrung, die Chancen auf einen Test der 11.000 Punkte sind damit wieder deutlich höher.

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