- Stimmung an den Aktienmärkten verbessert sich
- Bislang turbulente Handelswoche für GBP
- EUR-Bullen scheinbar auf Erholungskurs
- DE30 kurz vor Test der 11.000 Punkte
Am Mittwoch sorgten positive Anzeichen bei den Verhandlungsgesprächen zwischen den USA und China sowie der erste große Kauf von US-Sojabohnen in Höhe von 1,5 Tonnen für Optimismus an den Märkten. Diese Entwicklung könnte zum langfristigen Waffenstillstand zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt beitragen und zu einer Neurorientierung der Handelsbeziehungen führen. Bei den Futures der drei Wall Street-Aktienindizes waren gestern bereits während der asiatischen und europäischen Sitzung stärkere Anstiege zu beobachten. Diese wurden später auch fortgesetzt, allerdings kämpfte der US-Aktienmarkt gegen Ende des Handelstages (ähnlich wie am Dienstag) mit Rückgängen. Dennoch stieg der marktbreite S&P 500 um 0,54% auf 2.651 Punkte, der Leitindex Dow Jones um 0,64% auf 24.527 Punkte und der technologielastige NASDAQ um 0,95% auf 7.098 Punkte. Am Donnerstag sind im vorbörslichen Handel beim S&P 500 Gewinne zu erkennen, aber angesichts der langen oberen Schatten der zwei jüngsten Tageskerzen sowie das Notieren nahe der wichtigen Unterstützungszone bei 2.630 Punkten besteht weiter Abwärtsrisiko. Allerdings überstand der genannte Bereich bereits zum dritten Mal einen Test und könnte daher kurzfristig ein bullisches Szenario stützen.
Für das GBP war es bislang eine recht turbulente Handelswoche, wobei GBPUSD am Montag und Dienstag aufgrund der Annullierung der Brexit-Abstimmung im britischen Parlament mit starken Rückgängen zu kämpfen hatte und Theresa May sich mit einem Misstrauenssvotum konfrontiert sah. Am Mittwochabend erhielten wir das Ergebnis, dass die Premierministerin mit 200 zu 117 Stimmen die Parteivorsitzende der Konservativen Partei bleibt und die Brexit-Verhandlungen weiter fortsetzt. Für dieses Jahr kann kein zweites Misstrauensvotum gestellt werden und der Fokus dürfte heute auf dem EU-Gipfel liegen, bei dem die Staats- und Regierungschefs über die Optionen diskutieren werden, um bis zum 29. März 2019 einen geordneten EU-Austritt Großbritanniens zu ermöglichen. Dies dürfte keine leichte Aufgabe sein, da Brüssel keine Änderungen am ausgehandelten Deal zulässt. GBPUSD stieg am Mittwoch im Intraday-Handel kurzzeitig um etwa 200 Pips und bildete im D1-Chart ein Umkehrmuster aus. Wir arbeiten weiter gegen die Trendrichtung und der nächste Widerstand bei 1,2660 lässt nicht lange auf sich warten.
Der EURUSD versucht seine bisherigen Wochenverluste auszugleichen und ist nach der Umkehrung am Dienstag an der wichtigen Unterstützungszone bei 1,13 auf einem guten Weg dorthin. Die Aufholjagd der EUR-Bullen wurde durch einen wichtigen Bericht zum italienischen Haushalt ausgelöst. Bloomberg berichtete gestern, dass die italienische Regierung der EU beim Haushaltsdefizit ein Ziel von 2% vorschlagen wird. Trotz eines drohenden Disziplinarverfahrens durch die EU-Kommission, schien Rom bislang an ihrer Neuverschuldung von 2,4% (gemessen am BIP) festzuhalten. Die neuen Nachrichten könnten den Haushaltsstreit zwischen Rom und Brüssel beenden. Der DE30 eröffnete in dieser Woche zum dritten Mal in Folge höher und setzt heute seinen Erholungskurs fort. Wir notieren nur etwas unterhalb der psychologisch wichtigen 11.000 Punkte, der heutige Schlusskurs könnte darüber entscheiden, ob wir zukünftig eine weitere Stabilisierung sehen oder ein neuer Ausverkauft droht.
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