Marktkommentar: Umkehrmuster oder Korrektur?

11:12 27. November 2018
  • Trump erhöht Druck vor Treffen mit Jinping
  • Ölmarkt kämpft weiter um Erholung
  • EURUSD mit Abwärtspotenzial
  • ifo-Index trübt Hoffnung auf DE30-Rallye  

Donald Trump erhöht vier Tage vor seinem wichtigen Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping beim G20-Gipfel im argentinischen Buenos Aires den Druck. Für die Märkte ist dies keinesfalls eine gute Nachricht, doch wirklich überraschen dürfte die harte Haltung gegen China nicht. Am Montag sagte der US-Präsident in einem Interview mit dem Wall Street Journal, dass ein Stopp weiterer Zölle “sehr unwahrscheinlich” sei. Gemeint sind höhere Strafzölle (Erhöhung von 10% auf 25%) auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. USD sowie Zollerhebungen auf die restlichen chinesischen Exporte (insgesamt über 500 Mrd. USD). “Das einzige Abkommen wäre, dass China sein Land für den Wettbewerb mit den Vereinigten Staaten öffnet”, hieß es. Der marktbreite S&P 500 schloss am vergangenen Freitag 10,2% (Korrektur) unterhalb seines Allzeithochs und ließ nichts Gutes erahnen. Am Montag stieg der US-Aktienindex zwar um 1,55%, machte allerdings zum zweiten Mal in fünf Handelstagen vor dem Eröffnungskurs von 2018 (2.679 Punkte) eine Umkehr. Psychologisch gesehen könnte diese Hürde an Bedeutung gewinnen und eine weitere Erholung erschweren.

Zu Beginn der Handelswoche war beim Ölmarkt ein erstes Anzeichen einer Erholung zu beobachten. Nach einem 30%igen Einbruch (WTI) suchen die Marktteilnehmer nach einer Bodenbildung. Der Markt kämpft im November auf der Angebotsseite mit der hohen Produktion aus Saudi-Arabien (Allzeithoch, geschätzt 11,1 bis 11,3 Mio. Barrel pro Tag) und andererseits mit Sorgen um einem Nachfragerückgang. Die Probleme bleiben ungelöst, daher könnte der jüngste Erholungsversuch ein rein technischer Impuls gewesen sein. Außerdem eröffnet die Ölsorte WTI am Dienstag etwas tiefer und könnte weiter unter Druck geraten (aktuell 51,20 USD), insbesondere da das Jahrestief nur 1 USD entfernt ist. Die Hoffnung liegt nun auf dem am 6. Dezember stattfindenden OPEC-Treffen. Eine Förderkürzung würde zu einer Preisstabilisierung beitragen und eine allgemeine Erholung möglich machen. Ein Abbau der Rohöl-Lagerbestände wäre ebenfalls wünschenswert. Am Dienstagabend erhalten wir wie immer die wöchentlichen API-Schätzungen.

Beim EURUSD waren gestern ordentliche Intraday-Gewinne zu beobachten. Nach einem Tageshoch bei 1,1383 und zwei gescheiterten Tests am 200er EMA (M30-Chart) wurden diese jedoch alle wieder abgegeben. Technisch gesehen befinden wir uns erneut an einem kritischen Punkt. Im frühen Handel notieren wir auf einem Mehrtagestief (1,1327) und die nächste Unterstützungszone bei 1,13 ist nicht weit entfernt. Gelingt den USD-Bullen diesmal ein nachhaltiger Ausbruch? Der DE30 zeigte am Montag eine recht beeindruckende Performance auf. Nach einem bullischen Gap und einem starken Vormittag ließ die Aufwärtsdynamik jedoch nach. Entscheidend ist, dass der erste große Widerstand bei 11.380 Punkten vorerst respektiert wurde. Am Dienstag eröffnet der deutsche Leitindex fast 40 Punkte tiefer. Der gestrige enttäuschende ifo-Geschäftsklimaindex (Rückgang von 102,9 auf 102 Punkte) deutet außerdem darauf hin, dass eine schnelle und starke Erholung zum Ende des Jahres immer unwahrscheinlich wird.          

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