Rohstoffanalyse: Öl, Sojabohnen, Kakao, Kupfer

16:30 28. November 2018

In der heutigen Rohstoffanalyse präsentieren wir vier Märkte, die interessant aussehen und/oder einige wichtige Preisbewegungen aufgezeigten: Öl, Sojabohnen, Kakao und Kupfer.

ÖL (OIL)

  • Öl beginnt sich zu erholen, als Reaktion auf Gerüchte über Förderkürzungen
  • Rohöl-Lagerbestände müssten bis zum Jahresende stark ansteigen, um die derzeit niedrigen Bewertungen zu rechtfertigen
  • Aktuelle Abweichung der Ölpreise ähnelt der am Ende des ersten und zweiten Quartals - potenzielles Signal für eine Erholung?
  • Aus technischer Sicht ist eine Erholung zum Jahresende noch möglich, mit der Möglichkeit einer Verlängerung bis Anfang 2019
  • Hohe Produktionsmengen von jedem einzelnen großen Ölproduzenten
  • Sollte die OPEC+ beschließen, die Produktion zu kürzen, könnte die US-Ölindustrie eine höhere Nachfrage verzeichnen

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Vergleiche der Lagerbestände deuten nicht auf ein so niedriges Preisniveau hin. Quelle: Bloomberg, XTB Research

Förderkürzungen aus den OPEC+-Ländern dürften zu einem moderaten Anstieg des Aufschwungs zum Jahresende führen. Quelle: xStation 5

SOJABOHNEN (SOYBEAN)

  • Goldman Sachs erwartet kein Handelsabkommen zwischen China und den USA während des G20-Treffens - die Bank erwartet einen neutralen Ton nach dem Treffen
  • Niedrige Crush-Spreads (Strategie bestehend aus Long-Position am Terminmarkt und Short bei Sojaprodukten) deuten auf eine relativ geringe Nachfrage hin
  • Sojaexporte der USA nach China sind praktisch Null
  • Preisverfall der brasilianischen Sojabohne auf USD-Basis macht Ware aus dem Land für chinesische Käufer attraktiv
  • Dennoch deutet die aktuelle Situation auf ein begrenztes Abwärtsrisiko hin
  • Preise könnten bis zum Jahresende 830 Cent erreichen, aber mittelfristig sollte es zu einer Erholung kommen

Rückgang der Crush-Spreads deutet auf eine schwache Nachfrage nach Sojabohnen hin. Quelle: Bloomberg

Die Sojaexporte der USA nach China sanken auf fast Null, was zum Teil auch auf saisonale Faktoren zurückzuführen ist. Dennoch deutet die Situation darauf hin, dass das Abwärtspotenzial begrenzt ist. Quelle: Bloomberg

Die US-Sojabohne mag auf den ersten Blick günstiger aussehen als das Pendant aus Brasilien, aber wenn wir den Preis um die Auswirkungen der Zölle anpassen, ist sie deutlich teurer. Quelle: Bloomberg

KAKAO (COCOA)

  • Trotz des großen erwarteten Angebots besteht die Chance, dass der Kakaomarkt in diesem Jahr ein Gleichgewicht findet
  • Deutlicher Produktionsanstieg in Ghana und der Elfenbeinküste im Vergleich zum Vorjahr
  • Die Überschwemmungen in Nigeria stellen eine Gefahr dar, dass die Kakaoerträge im Vergleich zum Vorjahr um 20% niedriger ausfallen könnten
  • Höheres Tempo bei der Kakaoverarbeitung deutet auf eine steigende Nachfrage hin

Der Kakaopreis bleibt weiterhin gedrückt, aber die Nettopositionierung begann sich zu erholen. Die Anzahl der Long-Kontrakte bleibt gering, aber die Spekulanten beginnen, Short-Positionen zu decken. Quelle: Bloomberg

Der Kakaopreis liegt deutlich unter dem 5-Jahresdurchschnitt. Angesichts zunehmender positiver Nachrichten über die Nachfrage kann der Rohstoff kurz- und mittelfristig unterbewertet sein. Quelle: Bloomberg

Die technische Situation auf der Kakao-Chart sieht interessant aus. Wir beobachten derzeit bei abnehmendem Volumen die Bildung des rechten Armes einer potentiellen inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Quelle: xStation 5

KUPFER (COPPER)

  • Preise anderer Industriemetalle, insbesondere Eisenerz, sinken
  • Einnahmen chinesischer Unternehmen begannen zu sinken
  • Globales Wachstum scheint sich zu verlangsamen
  • Potenzial für einen weiteren Rückgang der Kreditaktivitäten in China
  • Kupfer kann kurzfristig überbewertet sein, wobei eine mögliche Bandbreite von Rückgängen bei 6.000 USD pro Tonne möglich ist

Die Kreditvergabe in China ist begrenzt und könnte auf einen weiteren Rückgang des Kupfermarktes hinweisen. Quelle: Trading Economics

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.

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