Rohstoffanalyse: Öl, Zink, Gold und Sojabohnen (26.01.2021)

15:50 26. Januar 2021

Öl

  • Wir beobachten derzeit eine Preiskonsolidierung auf relativ hohem Niveau
  • Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Raketenangriffen in Saudi-Arabien. Wenn der Iran für die ganze Angelegenheit verantwortlich ist, dann sinken die Chancen auf ein Atomabkommen drastisch (positiv für Öl)
  • Russland wird im Februar die Exporte in seinen Westhäfen um fast 20% kürzen
  • Die Chancen auf eine Erholung des Schieferölsektors in den USA könnten durch die Politik der neuen Regierung gefährdet sein
  • Die aktuellen Restriktionen begrenzen derzeit die Nachfrage, aber die fundamentalen und nachfrageorientierten Faktoren deuten kurzfristig auf die Möglichkeit eines weiteren Preisanstiegs hin

Rohöl der Sorte WTI (OIL.WTI) nähert sich einem wichtigen Widerstand in Form einer langfristigen Abwärtstrendlinie und der Zone bei 55 Dollar pro Barrel, die zuvor als Widerstand und Unterstützung fungiert hat. Die Saisonalität deutet auf einen lokalen Höchststand Mitte Februar hin. Quelle: xStation 5

Zink

  • Der Zinkpreis ist nach einer Reihe von fast ununterbrochenen Anstiegen seit April letzten Jahres den zweiten Monat in Folge gefallen
  • Der Preis ist dabei, eine wichtige Unterstützung in Form des 23,6 % Fibonacci-Retracements der jüngsten Aufwärtsbewegung zu testen. Dieses Niveau deckt sich auch mit den lokalen Hochs von Oktober und November 2019
  • Die Saisonalität deutet auf ein potenzielles Tief und einen Wiederanstieg später im Jahr hin
  • Die Preise von Kupfer und Nickel haben sich im Vergleich zu Zink deutlich nach oben bewegt. In der Tat bleibt Zink das einzige Industriemetall, das in den letzten 2 Monaten so stark abverkauft wurde
  • Die jüngste Schwäche könnte mit den Neujahrsfeierlichkeiten in China und der geringeren Nachfrage nach Metallen im Zusammenhang mit der Stahlproduktion zusammenhängen
  • Zusätzlich steht der jüngste Nachfragerückgang aus China im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Nachfrage nach Zink kommt hauptsächlich aus der Region Hebei (ein Schlüsselgebiet für die Produktion von verzinktem Stahl), in der die Beschränkungen kürzlich verschärft wurden
  • Ein zusätzlicher Faktor, der die Nachfrage nach Industriemetallen einschränken könnte, ist die Unsicherheit über den Zeitpunkt und den Umfang des US-Konjunkturpakets. Der Mehrheitsführer im US-Senat deutet an, dass Hilfsmaßnahmen vor Mitte März unwahrscheinlich seien
  • Etwas anders verhält es sich bei Nickel - hier gibt es keine Stagnation der Nachfrage, die zusätzlich durch die Nachfrage aus dem Bereich der Batterieproduktion steigt

Der Kurs ist seit dem Dezemberhoch um fast 9% gefallen. Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass die aktuelle Schwäche angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung in China vorübergehend ist. Die aktuellen Preise deuten darauf hin, dass etwa 80 bis 90% der Produktion in Bezug auf die Betriebskosten profitabel ist. Quelle: xStation 5

Gold

  • Kurzfristig ist der Rebound bei der TNOTE ein starkes Nachfragesignal für Gold. Auf der anderen Seite sehen wir einen stärkeren Dollar, der den Edelmetallen nicht hilft
  • Die Divergenz zwischen TNOTE und EURUSD und deren Konvergenz sollte eher die Erholung des Goldpreises unterstützen
  • Heutzutage haben die Edelmetalle ihren Status als sicherer Hafen verloren und sind oft stark von der Stimmung am Aktienmarkt und dem US-Dollar abhängig
  • Die Inflationsthematik in den Vereinigten Staaten ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung - in diesem Fall könnte Gold von den wachsenden Sorgen im Zusammenhang mit einem Wiederanstieg der Inflation in den USA profitieren

Die Divergenz zwischen TNOTE und EURUSD könnte theoretisch eine Chance für einen Wiederanstieg des Goldpreises bieten. Andererseits könnte die Lage des Goldpreises gefährdet sein, wenn der Rebound bei der TNOTE mit Marktsorgen verbunden ist. Eine starke Unterstützungszone aus kurzfristiger Sicht befindet sich um die 1.820 Dollar pro Unze, während der Widerstand zwischen 1.870 und 1.880 Dollar pro Unze liegt. Quelle: xStation 5

Die aktuelle Preissituation, die Positionierung und die Goldbestände der ETFs ähnelt der Konsolidierung zu Beginn und Ende 2019. Dies waren nur Zwischenstationen vor größeren Preisanstiegen. Andererseits könnte eine ähnliche Situation wie 2013 eintreten. Aktuell sieht die Markt- und Fundamentalsituation jedoch anders aus. Quelle: Bloomberg

Sojabohnen

  • Der Sojapreis erholte sich nach dem Ausverkauf der letzten Woche. Die Monatskerze drehte wieder nach oben, was das Potenzial für ein starkes Angebotssignal begrenzt
  • Der Pullback von letzter Woche stellte die Stärke der Rallye in Frage
  • Derzeit suchen die Anleger nach einer Ähnlichkeit zwischen 2020 und 2010, als die Preise ihren Höhepunkt erreichten und dann deutlich fielen
  • Interessanterweise waren die Exporte von Sojabohnen und Mais nach China im Jahr 2010 sehr hoch. Die Maisexporte werden im Jahr 2020 wahrscheinlich neue Höchststände erreichen, zusammen mit sehr hohen Sojabohnenexporten. Man kann also die Ähnlichkeiten bei den fundamentalen Faktoren sehen
  • Der Sojapreis stagnierte 2011, bevor er am Ende des Jahres stark zurückging. Auf der anderen Seite wurden 2012 historische Höchststände erreicht

2011 könnte ein Warnsignal für Sojabohnen sein, sollte sich die Ernteprognose verbessern. Dennoch könnte sich herausstellen, dass das Jahr 2022 neue Hoffnungen für die Bullen am Agrarrohstoffmarkt bringen wird. Quelle: xStation 5

Spekulanten haben ihre Positionen Anfang des Jahres deutlich reduziert. Ein sehr ähnliches Verhalten fand im Jahr 2011 statt, aber danach wurde der Preis fast ein ganzes Jahr lang flach gehandelt. Quelle: Bloomberg
 

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