Rohstoffanalyse: Öl, Zink, Sojabohnen und Silber

15:40 25. Februar 2020

In dieser Rohstoffanalyse präsentieren wir vier Märkte, die interessant aussehen und/oder einige wichtige Preisbewegungen aufzeigten:  Öl, Zink, Sojabohnen und Silber.

Öl

  • Ölpreis fällt nach starkem Anstieg der neuen Coronavirus-Fälle (wichtigster Faktor: Nachfragebedenken).
  • Verbreitung in Südkorea und Italien zeigt, dass die Pandemie bei weitem nicht eingedämmt ist.
  • Andererseits übersteigt die Sterblichkeitsrate unter jungen Menschen (unter 50 Jahren) nicht die 1%.
  • Backwardation nahm am Ölmarkt ab (Futures mit einer längeren Laufzeit weisen niedrigere Preise auf als für solche mit einer kürzeren Laufzeit).
  • Raffinerien im chinesischen Shandong arbeiten nur mit 40% der Kapazität. Auf die Raffinerien in Shandong entfielen 25% der chinesischen Kapazität.
  • Chinas Raffinerien verarbeiten rund 10 Mio. Barrel pro Tag, gegenüber 14 Mio. Barrel pro Tag Ende Dezember 2019 und durchschnittlich 13 Mio. Barrel pro Tag für das gesamte Jahr 2019.
  • Deutlicher Rückgang der Nachfrage in China. Das Verhältnis zwischen den Benzinvorräten und der Produktion in der Region Shandong liegt bei 35% gegenüber 15% im letzten Monat.

Die Backwardation am Brent-Markt nimmt ab, was auf eine schwächere Nachfrage nach Öl hindeutet. Quelle: Bloomberg

Die Raffinerien in China arbeiten mit weniger als 50% der Kapazität. Quelle: Bloomberg

Zink

  • Die Zinkbestände steigen im Februar um mehr als 50%.
  • Zink ist das am wenigsten überverkaufte Industriemetall inmitten der Besorgnis über die durch den Coronavirus-Ausbruch ausgelöste wirtschaftliche Verlangsamung.
  • Zink wird vor allem in der Stahlproduktion verwendet, was bedeutet, dass die Nachfrage nach Metall in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen ist.
  • Die chinesischen Lagerbestände an Betonstahl erreichten einen Rekordstand. Dies zeigt, dass die Nachfrage fast vollständig zurückging, während die Produktion ins Stocken geriet.
  • Chinas M1-Geldmengenwachstum (neun Monate Vorsprung) zeichnet kein klares Bild für die chinesische Wirtschaft.
  • Auf der anderen Seite deuten der Konjunkturzyklus sowie der globale EMI von JP Morgan darauf hin, dass eine wirtschaftliche Erholung bevorstehen könnte.

Chinas M1-Geldmengenwachstum weicht vom Kreditimpuls ab, was darauf hindeutet, dass es keine Gründe für eine Erholung der EMIs gibt. Quelle: Bloomberg

Sowohl der Business Cycle Index von Bloomberg als auch der globale EMI von JPM deuten auf eine mögliche Erholung hin. Quelle: Bloomberg

Die Zinkbestände an den Börsen wuchsen im Februar um 50% (umgekehrte Achse). Quelle: Bloomberg

Zink durchbricht die Nackenlinie der SKS-Formation und notiert auf dem niedrigsten Stand seit 2016. Quelle: xStation 5

Sojabohnen

  • Das USDA erwartet, dass China die Zielvorgaben für die landwirtschaftlichen Käufe in diesem Jahr nicht erfüllen werde, was auf eine Anpassung der prognostizierten Lagerbestände für die kommende Saison hindeuten könnte.
  • Die Anbaufläche wird auf 85 Mio. geschätzt, was den Erwartungen entspricht (höher als die im Oktober geschätzten 84 Mio).
  • Experten sagen, dass die hohen Annahmen für den Soja-, Weizen- und Maisanbau unter den gegenwärtigen Wetterbedingungen unmöglich zu erfüllen sind.
  • Theoretisch könnte eine solche Situation im Frühjahr zu einem starken spekulativen Aufschwung führen.
  • Die Abwertung des brasilianischen Real übt auch Druck auf den US-Sojabohnenpreis aus.

Eine weitere Abwertung des BRL könnte aufgrund der nachlassenden Wettbewerbsfähigkeit Druck auf den US-Sojabohnenpreis ausüben. Quelle: xStation 5

Silber

  • Die Veränderung der ETF-Bestände für Silber und Gold sieht seit Anfang des 4. Quartals 2019 auffallend anders aus.
  • Die börsengehandelten Silberfonds verkauften zu Beginn dieser Woche 823,5 Tsd. Unzen - der größte tägliche Verkauf seit Mitte Januar.
  • Capital Economics erwartet kurzfristig weitere Gewinne am Edelmetallmarkt. Das Unternehmen erwartet jedoch, dass die Edelmetalle inmitten der wirtschaftlichen Erholung zum Jahresende unter dem aktuellen Niveau gehandelt werden.
  • Erwartung: Goldpreis bei 1.400 USD und Silberpreis bei $16,50 (Rückgang von ca. 10%).

Die Bestände an börsengehandelten Silberfonds stiegen in diesem Jahr nur um 0,5%, während die Bestände an börsengehandelten Goldfonds um 3% zunahmen. Quelle: Bloomberg

Der Silberpreis zieht sich nach einem Anstieg auf fast 19,00 USD zurück. Die nächste wichtige Unterstützung ist die Aufwärtstrendlinie sowie das Fibonacci-Retracement von 38,2% bei 17,50 USD. Die Hochs von 2019 im Bereich von 19,60 USD bleiben für die Bullen das übergeordnete Ziel. Quelle: xStation 5
 

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