Archegos Capital ist der US-Investmentfonds, der am Freitag für Aufmerksamkeit gesorgt hat und dies auch heute noch tut. Der Fonds soll sich auflösen und der Vorgang löste einige Bewegungen an den Märkten aus. Da Verluste in Milliardenhöhe im Spiel sein könnten, besteht die Sorge um Spillover-Effekte und Auswirkungen auf den breiten Markt.
Was ist passiert?
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenGroße Block Trader sollen zu dem starken Ausverkauf bei einigen US-Aktien in der letzten Woche beigetragen haben. Bloomberg berichtete, dass Goldman Sachs, Morgan Stanley und die Deutsche Bank zu den Banken gehörten, die Aktien im Wert von Milliarden von Dollar durch Block Trades verkauft haben. Unter den betroffenen Aktien waren ViacomCBS (VIAC.US), Discovery (DISCA.US), Baidu (BIDU.US), Tencent Music (TME.US), Vipshop Holdings (VIPS.US), Farfetch (FTCH.US) oder iQIYI Inc (IQ.US). Die Aktien aller genannten Unternehmen haben in der vergangenen Woche deutliche Verluste erlitten und es sieht so aus, als würden die Banken Positionen auflösen, die mit dem US-Hedgefonds Archegos Capital verbunden sind, bei dem es Margin Calls kam.
Der hohe Verschuldungsgrad ist bereits ein heiß diskutiertes Thema, da die Margenverschuldung im Verhältnis zum BIP auf Rekordniveau liegt. Situationen wie diese und die potenziellen Folgen verdeutlichen die Notwendigkeit einer regulatorischen Debatte darüber, ob es notwendig ist, strengere Grenzen für die Verschuldung festzulegen. Quelle: XTB
Übertriebene Hebelwirkung löst Verkaufswelle aus
Es ist bekannt, dass Archegos Capital ein erheblich fremdfinanzierter Fonds war, aber da er große Wetten über Derivate einging, bleibt die Größe seiner Positionen unklar. Archegos nutzte Swaps und CFD-Kontrakte, die von Nomura und Credit Suisse zur Verfügung gestellt wurden, um Positionen auf US-Aktien einzugehen, und musste deshalb nicht offenlegen, ob seine Position auf eine bestimmte Aktie die 5%-Meldegrenze überschritten hatte. In der vergangenen Woche wurden Block Trades im Wert von etwa 20 Milliarden Dollar identifiziert, die möglicherweise mit Archegos in Verbindung stehen, aber es gibt Gerüchte, dass die Gesamtposition des Fonds bis zu 50 Milliarden Dollar betragen könnte. Nomura fiel heute um über 16%, nachdem das Unternehmen mitteilte, dass die Verluste in seiner Prime-Brokerage-Einheit bis zu 2 Milliarden Dollar betragen könnten. Credit Suisse (CSGN.CH) gab um über 12% nach, nachdem sie sagte, dass die negativen Auswirkungen auf die Gewinne im ersten Quartal 2021 erheblich sein könnten.
Die Credit Suisse (CSGN.CH) ist eine der Banken, die große Verluste im Derivatehandel mit Archegos erlitten haben soll. Führungskräfte der Bank sagten, dass es zu früh sei, um die Größe der Verluste zu beurteilen, aber dass sie einen wesentlichen Einfluss auf die Gewinne im 1. Quartal 2021 haben könnten. Die Aktie notiert heute über 12% tiefer und fällt unter die untere Grenze der Overbalance-Struktur. Die Unterstützungszone bei 10,70 CHF wird derzeit getestet. Quelle: xStation 5
Breite Marktbedenken
Es wird vermutet, dass Archegos massive Positionen in US-amerikanischen und chinesischen Medienaktien aufgebaut hat, sodass die Gefahr von breiteren Spillover-Effekten besteht. Da es beim Hedgefonds zu Margin Calls kam, müssen die Banken ihre Positionen auflösen und alle damit verbundenen Verluste auffangen. Sollte es darüber hinaus zu weiteren Verkäufen kommen, könnten tiefe Kursrückgänge andere Fonds dazu zwingen, Positionen in anderen Aktien zu schließen, um Verluste zu decken. Dies könnte einen Ausverkauf am breiten Markt auslösen. Da die US-Futures heute jedoch um etwa 0,5% niedriger gehandelt werden, sieht es so aus, als könnte dieser große Ausverkauf vermieden werden. Anleger sollten die Performance der oben genannten Medienaktien verfolgen, um zu versuchen zu beurteilen, ob der Ausstieg aus den Positionen von Archegos bereits beendet ist oder nicht.
Bislang gab es keine größeren Spillover-Effekte auf den breiteren Markt, die aus der Auflösung der Positionen von Archegos Capital resultierten. Der US100 bewegte sich seitwärts und konnte am Freitag zulegen, als der Verkauf der mit Archegos verbundenen Aktien am stärksten war. Nichtsdestotrotz könnte der Index unter Druck geraten, falls sich herausstellt, dass die Positionen größer als erwartet sind und die Verkäufe anhalten. Kurzfristige Unterstützung für den US100 kann im Bereich von 12.760 Punkten gefunden werden (markiert durch das 50% Retracement der jüngsten Aufwärtsbewegung), während kurzfristiger Widerstand bei 13.300 Punkten zu finden ist (61,8% Retracement der Korrektur von Ende Februar). Quelle: xStation 5
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