Aktie der Woche: Wirecard

17:27 12. Oktober 2018
  • Wirecard enthüllt Ziele für das Jahr 2025
  • DE30-Newcomer erwartet starke Expansion
  • Unternehmen mit positivem Imagewandel
  • Gewinnmargen stärker als bei Konkurrenz

Wirecard (WDI.DE) ist der deutsche Zahlungsdienstleister, der sich kürzlich einen Namen gemacht hat, indem es eines der DE30-Gründungsmitglieder aus dem Index verdrängt hat. Darüber hinaus haben die ehrgeizigen Strategieziele "Vision 2025" in den letzten Tagen für Optimismus gesorgt. In dieser Analyse widmen wir uns den neu gesetzten Zielen, dem aktuellen Ergebnisbericht und werfen einen Blick auf die Konkurrenz.

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Wirecard brach nach dem Börsengang in der Mitte der Dotcom-Blase ein. Die Aktie konnte sich jedoch später erholen und den DE30 im gesamten Zeitraum deutlich outperformen (logarithmische Skala). Quelle: Bloomberg, XTB Research

Wirecard wurde 1999 in München gegründet und konzentrierte sich auf die Bereitstellung von Zahlungslösungen in Deutschland. In den ersten Jahren wurden die Dienste hauptsächlich von Glücksspielern und Webseiten mit pornografischen Inhalten genutzt, was der Firma einen gewissen Ruf verlieh. Seitdem hat sich viel verändert und Wirecard ist eines der größten und erfolgreichsten Unternehmen seiner Branche. Das Unternehmen ging im Oktober 2000 an die Börse, doch die Aktien schnitten beim platzen der Dotcom-Blase gar nicht gut ab. In den nächsten zwei Jahren sank der Wertverlust von Wirecard sogar um 98%, bevor er langsam wieder an Boden gewann.

Im Jahr 2002 wurde Markus Braun zum CEO von Wirecard ernannt und hält seitdem  diese Position. Das erste volle Jahr seiner Amtszeit (2003) war auch das erste Jahr, in dem Wirecard einen Nettogewinn ausweisen konnte. Unter Brauns Führung begann sich das Unternehmen langsam von seinem zwielichtigen Image zu distanzieren und expandierte weltweit. Dennoch brauchte Wirecard fast 12 Jahre, um seine Anfangsbewertung zurückzugewinnen. Der Aktienkurs stieg von knapp 17,4 EUR auf knapp über 160 EUR. Wirecard kooperiert mit 200 Zahlungsnetzwerken und hat weltweit 35 Mio. Privatkunden. Doch das Beste könnte vielleicht noch kommen.

Der elektronische Zahlungsverkehr generiert den größten Umsatz bei Wirecard. Quelle: Bloomberg, XTB Research

Das Unternehmen hat kürzlich seine Ziele in der Strategie “Vision 2025” vorgestellt, die recht ehrgeizig einzuschätzen sind. Das Unternehmen sieht sein EBITDA in der Mitte des nächsten Jahrzehnts sogar bei über 3,3 Mrd. EUR und erwartet einen Umsatz von über 10 Mrd. EUR. Um diese Zahlen in einen Zusammenhang zu bringen: Das Unternehmen erzielte im Jahr 2017 einen Umsatz von weniger als 1,5 Mrd. EUR und ein EBITDA von fast 490 Mio. EUR. Sollten diese Ziele erreicht werden, könnte sich der Nettogewinn von Wirecard für das Jahr 2025 auf rund 2,1 Mrd. EUR belaufen (Berechnung basiert auf durchschnittlichen Gewinnspanne der letzten fünf Jahre, da Margen von Wirecard recht stabil sind).

Gegenüber dem Jahresüberschuss von 2017 wäre dies fast eine 8-fache Steigerung. Wirecard ging bei seinen Schätzungen davon aus, dass der weltweite Anstieg des E-Commerce anhalten und zu einem Anstieg der elektronischen Zahlungen führen wird. In der “Vision 2025”-Strategie sieht das Unternehmen eine Steigerung des Transaktionsvolumen von 91 Mrd. EUR im Jahr 2017 auf über 710 Mrd. EUR im Jahr 2025. Erwähnenswert ist auch ein Reuters-Interview, in dem CEO Markus Braun diese Ziele als konservativ bezeichnete, da sie dem unteren Bereich der Projektionen des Unternehmens entsprechen.

Wirecard erwies sich als resistent gegen konjunkturelle Abschwünge, da in der Finanzkrise keine Rückschläge bei Umsatz und Ergebnis sichtbar werden. Quelle: Bloomberg, XTB Research

Wirecard hat am 16. August den Ergebnisbericht für das zweite Quartal 2018 veröffentlicht. Das Unternehmen konnte bei allen Kennzahlen die Schätzungen der Analysten übertreffen, wobei der Gewinn je Aktie 0,67 EUR betrug und der Umsatz knapp die Marke von 480 Mio. EUR erreichte. In der ersten Jahreshälfte wickelte das Unternehmen Transaktionen im Wert von 56,2 Mrd. EUR ab, was einem Anstieg von 49% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr für 2018 angehoben. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr ein EBITDA in Höhe von 530 bis 560 Mio. EUR. Mit der Ankündigung der “Vision 2025”-Strategie bestätigten die Führungskräfte von Wirecard, dass das Unternehmen auf dem besten Weg ist, die Leitlinien zu erfüllen. Der Ergebnisbericht für das dritte Quartal ist am 14. November fällig.

Vergleich ausgewählter Finanzdaten von Wirecard mit Wettbewerbern. Quelle: xStation 5, XTB Research

Wenn wir Wirecard mit anderen Zahlungsunternehmen vergleichen, bekommen wir ein zweideutiges Bild. Einerseits weist das deutsche Unternehmen die höchsten Betriebs- und Gewinnmargen auf, die gute Gewinnaussichten sowie eine relativ liquide Position (Liquidität 2. Grades) zeigen. Andererseits ist Wirecard zusammen mit PayPal eines der am wenigsten effizienten Unternehmen in der Vermögensverwaltung, was sich in der niedrigsten Umschlagsquote widerspiegelt. Um die Rentabilität unter seinen Konkurrenten zu vergleichen, ist es besser, die Rentabilität der Vermögenswerte zu betrachten, da die Verwendung von Schulden zwischen den in der obigen Tabelle aufgeführten Unternehmen stark variiert.

In diesem Verhältnis schneidet Wirecard besser ab als PayPal, das nach Marktkapitalisierung größte Unternehmen in der Tabelle. Während der Preis der Wirecard-Aktie am teuersten ist, unterliegt der Cash Flow der konservativsten Bewertung (Kurs-Cash-Flow-Verhältnis). Wo Wirecard jedoch schlechter abschneidet, ist der effektive Steuersatz (der Gesamtsteuersatz scheint im zweiten Quartal 2018 aufgrund von Einmaleffekten höher zu sein). Dies resultiert aus der einfachen Tatsache, dass Wirecard das einzige nicht US-amerikanische Unternehmen in der Tabelle ist und daher andere Unternehmen von den im letzten Jahr in den USA verabschiedeten Steuersenkungen profitieren könnten.

Nach einem neuen Allzeithoch Anfang September bei 198,80 EUR begann Wirecard schlechter abzuschneiden. Der Aktienkurs war während dieser Woche heftigen Schwankungen unterworfen, einschließlich zwei Tagen mit sehr starken Rückgängen. Dennoch handelt der Zahlungsdienstleister immer noch deutlich über der 93,07 Euro-Marke, etwa auf dem Niveau vom Vorjahr. Beachten Sie, wie die Aktie die Fibo-Retracements nach Erreichen des Allzeithochs respektierte. Quelle: xStation 5​​​​​​​

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