- Die Fed gibt am Mittwoch ihren Zinsentscheid bekannt
- Historische Analyse: Hinweise auf EURUSD-Reaktionen
- Eine Zinserhöhung ist bereits vollständig eingepreist
- Reaktion hängt von Dot-Chart und Powell-Pressekonferenz ab
- Drei Märkte zu beobachten: EURUSD, USDJPY, Gold
Seit Beginn des aktuellen Zyklus hat die Federal Reserve bereits sieben Zinserhöhungen vorgenommen und eine weitere wird voraussichtlich im September stattfinden. Die Marktteilnehmer teilen auch die Ansicht, dass die Fed die Kreditkosten im Dezember wieder erhöhen könnte. Da jedoch beide Anhebungen bereits eingepreist sind, könnte der US-Dollar Schwierigkeiten haben, von diesen Zinserhöhungen zu profitieren. Darüber hinaus gibt es Gründe, warum der US-Dollar größere Schwierigkeiten haben könnte, sich von den derzeitigen Niveaus zu befreien. In dieser Analyse verwenden wir historische Beispiele, um die möglichen Auswirkungen des Fed-Treffens auf folgende drei Hauptmärkte zu bewerten: EURUSD, USDJPY und Gold.
Historische Daten: Wie reagierte der EURUSD auf Zinserhöhungen?
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Konto eröffnen Demokonto xStation App herunterladen xStation App herunterladenDer US-Dollar reagierte in der Vergangenheit eher positiv auf Treffen der Federal Reserve, zumindest wenn keine anderen Ereignisse eintraten. Quelle: Bloomberg, XTB Research
Im Allgemeinen tendierte der US-Dollar bei den vergangenen Sitzungen dazu, auf die Entscheidungen der Fed positiv zu reagieren. Dies bedeutet, dass eine hawkische Haltung den USD steigen ließ und eine dovische die Währung nach unten drückte. Allerdings gilt dies nur, sofern keine anderen Ereignisse eingetreten sind. Wir haben die 24 Stunden nach jeder Fed-Sitzung gründlich analysiert und daraus einige Schlussfolgerungen gezogen.
Als die US-Notenbank am 14. Dezember 2016 einen geldpolitischen Straffungszyklus einleitete, verzeichnete der US-Dollar einen unmittelbaren Anstieg, der in den nächsten 24 Stunden ausgeweitet wurde. Der Grund war ziemlich offensichtlich: Nach Jahren der lockeren Geldpolitik musste die Fed die Märkte auf solch einen Schritt vorbereiten. Selbst als die Zinserhöhung bereits eingepreist war, signalisierte die Fed drei Zinserhöhungen, mehr als die Märkte erwarteten. Dies führte in Verbindung mit der weit verbreiteten Überzeugung, dass der Spielraum für eine weitere Stärkung des US-Dollars erheblich vergrößert werden könnte, in den nächsten 24 Stunden nach dem Zinsentscheid zu einer beeindruckenden Aufwertung.
Ein ähnliches Ergebnis gab es am 14. Juni 2017, als auf das Treffen keine weiteren wichtigen Ereignisse folgten. Es war eine Zeit, in der sich die Anleger über eine Erholung der Inflation und ihre Nachhaltigkeit Sorgen machten. Der damaligen Fed-Vorsitzenden Janet Yellen gelang es jedoch diese Ängste zu zerstreuen. Dies deutete darauf hin, dass die Inflation aufgrund vorübergehender Faktoren, die allmählich nachlassen sollten, zurückgehalten wurde. In der Folge fiel der EURUSD in den folgenden 24 Stunden um fast 1,2%.
Die Fed hat in der Sitzung im Juni 2018 ihren Zinspfad nach oben revidiert, daher ist es unwahrscheinlich, dass sie dies nächste Woche aufgrund der Entwicklung der makroökonomischen Daten noch einmal tun könnte. Quelle: Bloomberg, XTB Research
Die Sitzung am 15. März 2017 war negativ für den US-Dollar. Die Fed signalisierte eine geringere Anzahl an Zinsanhebungen als erwartet und Umfragen ergaben zudem ein für die EU günstiges Wahlergebnis in den Niederlanden. Auch wenn der Nettoeffekt dieser Umfrage nach einiger Zeit wieder nachließ, beendete der Euro die nächsten 24 Stunden nach dem Fed-Zinsentscheid deutlich höher.
Das letzte Treffen, bei dem wir eine Zinserhöhung sahen, fand am 13. Juni 2018 statt. Die Erwartungen an das Treffen waren sehr hoch angesetzt (die Anleger hatten einen steileren Zinspfad erwartet) und alles ergab sich aus dem Dot-Plot der Fed. Die Zahl der Zinserhöhungen stieg sowohl in den Jahren 2018 als auch 2019. Gleichzeitig wurde die langfristige Zinsprognose unverändert gelassen - dies war für US-Aktien günstig. Die erste Bewegung beim EURUSD war positiv, aber dann verblasste sie. Beachten Sie, dass der endgültige Anstieg des US-Dollars im Juni (d.h. deutlicher Rückgang des EURUSD) in diesem Jahr ausschließlich durch das EZB-Treffen am nächsten Tag verursacht wurde.
Was ist im September zu erwarten?
Die Erwartungen sind hoch. Die Zinserhöhung im September wurde bereits vollständig eingepreist, daher wird erneut auf die Forward Guidance (geldpolitischer Kurs) geachtet. Angesichts der Tatsache, dass die Federal Reserve ihren prognostizierten Zinspfad vor drei Monaten revidiert hat, scheint das Gleichgewicht der Risiken nach unten gerichtet zu sein. Dies gilt insbesondere, wenn wir makroökonomische Veröffentlichungen betrachten. Abgesehen vom jüngsten unerwartet hohen Lohnanstieg blieben die Daten seit Jahresbeginn hinter den Erwartungen zurück (einschließlich der jüngsten Inflationszahlen). Lassen Sie uns hinzufügen, dass wir im Fall des Lohnwachstums auf eine Bestätigung warten müssen, ob dieses Niveau aufrechterhalten werden konnte oder ob es ein einmaliger Anstieg war (Anfang 2018 gab es ähnliche Anstiege, hauptsächlich aufgrund von wetterbedingten Faktoren). Daher scheinen die Erwartungen für den US-Dollar hoch angesetzt zu sein. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass die Fed in gewisser Weise ihre langfristige Zinsprognose aufgrund der Erwartungen bezüglich der Auswirkungen der fiskalischen Anreize auf die neutrale Rate erhöhen könnte. In diesem Fall könnte dies leicht negativ für den US-Aktienmarkt sein, während die Auswirkungen auf den US-Dollar allein durch diese Veränderung begrenzt sein dürften, da sie stärker von den kurzfristigen Zinsen bestimmt werden. Zusammenfassend sollten die Händler die prognostizierten Medianwerte für 2019 und die folgenden Jahre genau beobachten und wachsam gegenüber allen weichen Bemerkungen von Jerome Powell während der Pressekonferenz nach dem Treffen sein.
Der Economic-Surprise-Index der Citigroup für die Eurozone hat sich seit Juni im Gegensatz zum US-amerikanischen Indikator verbessert. Quelle: Bloomberg
3 interessante Märkte:
Der EURUSD hat am vergangenen Donnerstag aufgrund der weit verbreiteten US-Dollar-Schwäche seine entscheidende Widerstandszone überschritten. Seitdem konnte das Paar auch dort verbleiben. Auf der anderen Seite scheiterte der EUR gestern nach der Rede von EZB-Präsident Mario Draghi daran, die Gewinne nachhaltig zu halten. In diesem Kontext könnte der nächste übergeordnete Widerstand bei 1,22 gefunden werden. Unterstützungen gibt es bei 1,1540 und dann bei 1,13. Quelle: xStation 5
Die Bullen bringen den USDJPY-Kurs höher, nähern sich aber ihrem wichtigen Widerstand in der Nähe von 113,20. Sollte die Fed enttäuschen, könnte dies zu einer Trendwende in Richtung der blauen Trendlinie führen. Quelle: xStation 5
Der Goldpreis hat seit April einen dramatischen Rückgang verzeichnet, hat aber in letzter Zeit einige Verluste wieder aufgeholt. Die große Hürde liegt in der Nähe der 1.208 USD. Dieses Niveau könnte gebrochen werden, zumindest wenn der US-Dollar in den kommenden Wochen weiter fallen wird. Bei einem möglichen Ausbruch könnten die Widerstände bei 1.240 USD, 1.263 USD und schließlich etwas über 1.300 USD eine wichtige Rolle spielen. Quelle: xStation 5
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