Technische Analyse: Elliott-Wellen-Theorie

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Die technische Analyse ist eine interessante Art die Märkte zu analysieren. Allerdings führt es dazu, dass sich Händler immer mehr voneinander entfernen, da die Analyseansätze oftmals sehr unterschiedlich ausfallen. Dieser Artikel befasst sich mit der Elliot-Wave-Theorie.

In dieser Lektion lernen Sie:

 

  • Das Konzept der Elliott-Wellen-Theorie kennen
  • Welche Regeln Ihnen helfen könnten, die Theorie in die Praxis umzusetzen
  • Wie man mit der Elliott-Wellen-Theorie Marktbewegungen vorhersagt

 

Die technische Analyse ist eine interessante Art die Märkte zu analysieren. Allerdings führt es dazu, dass sich Händler immer mehr voneinander entfernen, da die Analyseansätze oftmals sehr unterschiedlich ausfallen. Manche Händler konzentrieren sich auf sich wiederholende Muster, anderen arbeiten wiederum lieber mit Kerzenformationen. Und dann ist da noch die Elliott-Wellen-Theorie. Sein Gründer, Ralph Nelson Elliott, fand heraus, dass die Kursverläufe an den Finanzmärkten Muster aufweisen, die sich immer wieder wiederholen. Diese Bewegungen werden als sog. Wellen bezeichnet. Die Elliott-Wellen-Theorie ist allerdings ein umfangreiches und relativ komplexes Thema, das meist einige Jahre an Trading-Erfahrung voraussetzt. Es ist aber ein interessanter Teil der technischen Analyse. Schauen wir uns das einmal genauer an.

 

 

Das Konzept der Wellen

Der Gründer der Theorie beobachtete damals, dass Marktzyklen ein Ergebnis von Reaktionen der Investoren auf äußere Faktoren oder vorherrschende Psychologie der Massen waren. Er fand heraus, dass die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen der Massenpsychologie immer in den gleichen sich wiederholenden Mustern auftauchten, die dann in weitere Muster untergliedert wurden, den sogenannten "Wellen".

 

Kommt Ihnen das bekannt vor? Das liegt vermutlich daran, dass die "Wellentheorie" in gewisser Weise auf der Dow-Theorie basiert, die annimmt, dass sich Aktienkurse immer in Wellen bewegen. Aufgrund der Besonderheiten der Märkte konnte Elliott sie weiter unterteilen und wesentlich detaillierter analysieren. Marktbewegungen könnten mit Fraktalen verglichen werden. Dies sind mathematische Strukturen, die sich auch im immer kleinerem Maßstab unendlich wiederholen. Elliott fand heraus, dass die Handelsmuster ähnlich strukturiert waren. Darauf begann er zu untersuchen, wie sich die sich wiederholenden Muster als vorausschauende Indikatoren für zukünftige Marktbewegungen verwendet werden könnten. Zusammengefasst sagt seine Theorie, dass, wenn Sie in der Lage sind die sich wiederholenden Muster in Preisbewegungen korrekt zu identifizieren dann sind Sie in der Lage zu einem gewissen Grad zukünftige Preisentwicklungen vorherzusagen. Das ist es, was das Konzept der Elliott-Wellen so attraktiv für Händler macht.

 

 

Impulse und Korrekturen

Wie bereits gesagt, tendieren Preise dazu, sich in impulsiven und korrektiven Wellen zu bewegen. Zu wissen, welche Welle aktuell vorherrscht und welche Wellen, der Markt schon hinter sich gelassen hat, hilft bei der Vorhersage von zukünftigen Preisbewegungen.

 

Eine Impulswelle ist eine große Kursbewegung die meistens mit einem Trend in Verbindung gebracht wird. Ein Aufwärtstrend erreicht immer höhere Preise, weil die Aufwärtsbewegungen größer sind als die Abwärtsbewegungen, die zwischen diesen großen Aufwärtswellen auftreten. Auf der anderen Seite stehen Korrekturwellen. Dies sind die kleineren Wellen, die innerhalb eines Trends auftreten. Ein Beispiel liefert die Illustration im Anschluss.

 


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In unseren vorherigen Lektionen sind wird bereits darauf eingegangen, dass es sich am besten eignet, mit und nicht gegen die Trendrichtung zu handeln. Bei der Elliott-Theorie sollte der Handel immer in Richtung der Impulswellen erfolgen. Das liegt daran, dass die größten Bewegungen immer in Trendrichtung gemacht werden. Impulswellen bieten im Vergleich zu Korrekturwellen eine große Chance, einen höheren Gewinn zu erzielen. Und was ist mit der anderen Art von Welle? Hier ist die Antwort: Korrekturwellen werden verwendet, um in einen Trend-Trade einzusteigen, um dann die nächste größere Impulswelle zu erfassen.


Die ganze Idee ist relativ einfach - Sie sollten während Pullbacks oder korrigierenden Wellen innerhalb eines Aufwärtstrends kaufen, um so die nächste Impulswelle mitnehmen zu können, da diese den Preis nach oben treibt. Auf der anderen Seite, gehen Sie eine Short-Position während einer Korrekturwelle in einem Abwärtstrend ein, um möglicherweise von der nächsten Impulswelle zu profitieren.


Das Konzept von impulsiven und korrigierenden Wellen wird aber auch dann verwendet, um bevorstehende Trendwechsel zu identifizieren. Wenn Sie große Aufwärtsbewegungen beobachten, mit kleinen korrigierenden Wellen dazwischen, gefolgt von einer deutlich größeren Abwärtsbewegung, ist dies ein Signal, dass der Aufwärtstrend sein Ende gefunden haben könnte. Da Impulse in Trendrichtung auftreten, zeigt die große Abwärtsbewegung - die größer ist als die früheren Korrekturwellen und so groß wie die nach oben gerichteten Impulswellen - an, dass sich die Trendrichtung geändert hat. Wenn in einem Abwärtstrend eine große Aufwärtswelle auftritt - die so groß ist wie die vorherige Abwärtswellen während des Abwärtstrends - dann ist der Trend vorbei und Händler werden versuchen, in der nächsten Korrekturwelle zu kaufen.

 

 

Grundprinzipien der Elliott-Wellen-Theorie

An den Finanzmärkten wissen wir, dass auf Aufwärts- und Abwärtspreisbewegungen entgegengesetzte Bewegungen folgen. Kursverläufe können allgemein in Trends und Korrekturen bzw. Seitwärtsbewegungen unterteilt werden. Trends zeigen die Hauptrichtung einer Preisentwicklung an, während sich Korrekturen gegen den Trend bewegen.

 

Die Elliott-Wellen-Theorie basiert auf folgenden Prinzipien:

  • Jedem Impuls folgt eine Korrekturbewegung.
  • Fünf Wellen bewegen sich in Richtung des Haupttrends, gefolgt von drei Korrekturwellen (einer 5-3 Bewegung).
  • Eine 5-3 Bewegung beendet den Zyklus.

 

Die Grundidee der Elliott-Wellen-Theorie besteht darin, Marktvorhersagen zu treffen, basierend auf den einzigartigen Eigenschaften die Elliott in den Wellenmustern entdeckte. Eine impulsive Welle, die mit dem Haupttrend einhergeht, besteht immer aus fünf kleineren Wellen, drei von ihnen sind kleinere Impulse, während die anderen korrigierende Wellen sind. Dies erzeugt ein Fünfwellenmuster: Impuls, Korrektur, Impuls, Korrektur und ein weiterer Impuls. Diese fünf Wellen werden jeweils von eins bis fünf chronologisch durchnummeriert. Dem Aufwärtstrend folgen dann drei tiefere Wellen: ein Impuls nach unten, eine Korrektur nach oben und dann ein weiterer Impuls nach unten. Diese Wellen sind mit A, B und C gekennzeichnet.

 

XTB

 

 

Eine andere wichtige Beobachtung, die der Gründer der Theorie machte, ist dass die Wellenbewegungen Fraktale sind. Was bedeutet das genau? Im kleinerem Maßstab können innerhalb jeder der impulsiven Wellen wieder fünf Wellen gefunden werden. Stellen Sie sich eine 5-Wellen-Struktur vor, die Sie im Wochenchart gefunden haben. Laut der Wellentheorie besteht jede Impulswelle Ihres Musters auch aus 5 kleineren Wellen. Währenddessen wird die Korrekturwelle aus drei Wellen aufgebaut. Der Prozess könnte sich dann endlos wiederholen.

 

Genauso wie impulsive und korrigierende Wellen können auch Preisstrukturen bei der Bestimmung helfen, wann Trades einzugeben sind und in welche Richtung sich der Trend bewegt. Nehmen wir an, es gab gerade eine große Aufwärtsbewegung - eine impulsive Welle – da die Wahrscheinlichkeit, dass eine Korrektur folgt relativ hoch ist. Diese Abwärtsbewegung besteht meistens aus drei Wellen: ein Rückgang, eine kleine Rally (nach oben) und dann ein weiterer Rückgang (die zuvor erwähnte Drei-Wellen-Struktur). Sie könnten dieses Prinzip nutzen, um das Timing ihrer Trades zu verbessern, indem Sie einfach auf den zweiten Kursrückgang warten. Wenn der Preis zum ersten Mal fällt, ist es oftmals zu früh, da meist ein weiterer Rückgang folgt.

 

 

Die Größe der Korrektur

Es ist hilfreich zu wissen, dass man in einer Korrektur eines Aufwärtstrends kaufen bzw. in einer Korrektur einer Abwärtsbewegung verkaufen sollte. Aber wie findet man heraus, ob ein Trend wiederaufgenommen wird? Die Elliot-Wellen-Theorie hat eine Antwort.

 

Basierend auf dem Fünfwellenmuster ist Welle 1 die erste Impulswelle eines Trends und Welle 2 die erste Korrektur. Welle 3 ist der nächste Impuls, gefolgt von Korrekturwelle 4 und Impulswelle 5.

 

Die Elliott-Wellen-Theorie wurde später von Leuten wie AJ Frost, Robert Prechter und Robert Miner weiterentwickelt, die viele Regeln aufgestellt haben, damit die Theorie in die Praxis umgesetzt werden kann. Im Folgenden finden Sie einige der wichtigsten Regeln:

  1. Welle 2 kann das Tief von Welle 1 und das Hoch von Welle 1 in einem Abwärtstrend nicht durchbrechen.
  2. Welle 3 kann im Vergleich zwischen Wellen 1 und 3 nicht die kürzeste Länge bzw. Zeit aufweisen.
  3. Welle 4 kann das Hoch von Welle 1 in einem Aufwärtstrend nicht überschreiten und das Tief von Welle 1 in einem Abwärtstrend nicht unterschreiten.
  4. Welle 4 kann nicht länger sein als Welle 2.

 

Die Theorie besagt, dass Welle 2 typischerweise nicht 60 Prozent der Länge von Welle 1 überschreitet. Kommen wir zu einem Beispiel. Wenn der DAX sich in einer Welle um 100 Punkte bewegt, wird Welle 2 wahrscheinlich einen Kursrückgang von etwa 60 Punkten erleben. Wenn es der Beginn eines Abwärtstrends ist und Welle 1 sich um 200 Punkte bewegt, beträgt die Korrektur nach oben oft etwa 120 Punkte.

 

Auf Welle 2 folgt Impulswelle 3. Die dritte Welle eines Trends ist oft die größte in der Struktur und üblicherweise viel größer als die erste Welle. Welle 4 kommt als nächstes und entspricht typischerweise 30 bis 40 Prozent der Größe von Welle 3. In unserem Beispiel oben konnte Welle 3 insgesamt 200 Punkte sammeln, daher wird der Kurs bei Welle 4 ungefähr 60 bis 80 Punkte zurückgehen. Das gleiche Konzept gilt auch für einen Abwärtstrend.

 

Sie sollten jedoch berücksichtigen, dass wir hier von Durchschnittswerte vieler Trades und Trends sprechen. Korrekturbewegungen können daher bei jedem einzelnen Trade kleiner oder größer ausfallen. Wenn Sie allerdings eine Vorstellung davon haben, wie groß die Korrektur sein könnte, sind Sie in der Lage Ihre Handelsaktivitäten sowie Timing für die Eröffnung Ihrer Trades zu verbessern.

 

 

Die Idee von Elliott-Wellen

Das Elliot-Wellen-Prinzip basierte auf der Idee, dass steigende und fallende Kursbewegungen sich wiederholende Sequenzen aufweisen, die als Wellen bezeichnet werden. Eine typische Wellenstruktur besteht aus fünf Wellen in Trendrichtung und drei Wellen, die eine Korrekturbewegung bilden. Die Elliott-Wellen-Theorie als Ganzes ist kein einfaches Konzept und erfordert Zeit zum Verständnis und noch mehr Zeit zum Anwenden. Aber was viele Trader tun, ist die von Elliott-Wellen-Theorie abgeleiteten Regeln anzuwenden und sie mit anderen technischen Analysewerkzeugen zu kombinieren, um verlässliche technische Analyse-Setups zu kreieren.
 

Veröffentlicht von: X-Trade Brokers Dom Maklerski S.A

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