⏲️EURUSD gibt vor der EZB-Entscheidung nach

13:45 24. Juli 2025

Es wird allgemein erwartet, dass die Europäische Zentralbank heute nach einer längeren Phase der Zinssenkungen die Zinsen unverändert lassen wird.

Die Zentralbank geht die heutige Entscheidung mit einer klaren abwartenden Haltung an, nachdem sie seit Juni 2024 einen deutlichen Zinssenkungszyklus eingeleitet hat. Die EZB hat die Zinsen acht Mal gesenkt und wird diesen Zyklus wahrscheinlich beenden oder eine Pause einlegen, um verschiedene Faktoren zu bewerten, bevor sie später in diesem Jahr weitere Senkungen in Betracht zieht. Zu den wichtigsten Anliegen der europäischen Geldpolitiker zählen derzeit der anhaltende Handelskrieg, die künftige Inflationsentwicklung vor dem Hintergrund der Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Erholung sowie die Lage auf den Öl- und Gasmärkten. Die Entscheidung wird um 14:15 Uhr dt. Zeit bekannt gegeben, die Pressekonferenz mit Christine Lagarde findet 30 Minuten später statt.

Makroökonomischer und geopolitischer Hintergrund der Sitzung:

  • Die VPI-Inflation hat sich bei 2,0 % im Jahresvergleich (im Vergleich zum Vorjahr) stabilisiert, während die Kerninflation mit 2,3 % im Jahresvergleich weiterhin hoch ist, wenn auch auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2022.
  • Die Energie-Deflation beschleunigt sich. Der Energie-Teilindex der VPI-Inflation lag im Juni bei -2,7 % im Jahresvergleich, während die Dienstleistungsinflation mit 3,3 % im Jahresvergleich deutlich erhöht bleibt.
  • Das Lohnwachstum hat sich im zweiten Quartal in Folge verlangsamt, was auf ein weiteres Potenzial für einen Rückgang der Kerninflation hindeutet. Gleichzeitig deuten Umfragen der EZB darauf hin, dass die hartnäckigen Dienstleistungspreise eine Abschwächung des allgemeinen Kostendrucks überdecken könnten.
  • Hohe Zölle auf die Europäische Union könnten die EZB zu weiteren Zinssenkungen veranlassen, insbesondere wenn extrem hohe Zollsätze auf pharmazeutische Produkte erhoben werden.
  • Das SHOK-Modell von Bloomberg zeigt, dass ein Zoll von 25 % auf pharmazeutische Produkte zu einem Rückgang des BIP im Euroraum um 0,3 Prozentpunkte führen könnte. Es ist anzumerken, dass Präsident Donald Trump langfristig mit Zöllen von bis zu 200 % gedroht hat.
  • Derzeit geht das Basisszenario weiterhin von einer Erhöhung der Zölle auf europäische Produkte von derzeit 10 % auf 30 % aus. Andererseits wird auch ein Satz von 15 % diskutiert. Die Hoffnungen der europäischen Hersteller hängen von einer Einigung zwischen den USA und Japan ab, die genau bei 15 % liegt.


Du analysierst nicht nur - du willst auch handeln. Eröffne jetzt ein Konto bei XTB und lege los!

Konto eröffnen xStation App herunterladen xStation App herunterladen

Die Inflation hat sich bei 2,0 % stabilisiert, aber es besteht die Gefahr einer Deflation, insbesondere wenn das Risiko eines Handelskriegs zunimmt. Nur entschlossene Gegenmaßnahmen der EU könnten die Inflation wieder nach oben treiben. Quelle: Bloomberg Finance LP, XTB

EZB bleibt neutral, Zinssenkungen dennoch möglich

Die jüngste Mitteilung von Christine Lagarde deutete klar darauf hin, dass die Zinssenkungen im Euroraum wahrscheinlich abgeschlossen sind. Umgekehrt haben de Guindos und Lane von der EZB erklärt, dass die Priorität der Bank darin besteht, eine Verfestigung der Deflation zu verhindern, was auf eine mögliche Rückkehr zu Zinssenkungen hindeuten könnte. Der Markt preist derzeit jedoch keine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September ein, lässt aber die Möglichkeit von Zinssenkungen gegen Ende des Jahres offen.


Wahrscheinlichkeiten für weitere Zinssenkungen im Euroraum. Wie zu sehen ist, ist für das Ende dieses Jahres weniger als eine vollständige Senkung eingepreist. Quelle: Bloomberg Finance LP, XTB

Bei den 10-jährigen Renditen hat sich gegenüber dem aktuellen Zinsniveau ein Aufschlag gebildet, was eine normale Situation zu sein scheint. Es ist jedoch anzumerken, dass der Spread zwischen den Renditen und dem Einlagensatz in der Vergangenheit größer war, was bedeutet, dass Senkungen gegenüber dem aktuellen Niveau weiterhin möglich sind. Quelle: Bloomberg Finance LP, XTB

 

Wie sieht es für das EURUSD-Forexpaar aus?

Sollte es heute Anzeichen für mögliche Zinssenkungen geben, könnte der Euro unter Druck geraten. Darüber hinaus könnte ein verschärfter Handelskrieg mit Zöllen von über 20 % zu einer Deflation führen und die EZB zu schnelleren und stärkeren Zinssenkungen zwingen. Dennoch könnte ein Handelsabkommen zwischen den USA und der EU, das zu begrenzten Zöllen führt, zu einer weiteren Stabilisierung des EURUSD-Kurses oder sogar zu einem Anstieg in Richtung 1,20 führen, da die Spekulanten dem Euro relativ positiv gegenüberstehen.


Spekulanten sind so optimistisch in Bezug auf den Euro wie seit 2023 nicht mehr. Allerdings liegt der EUR TWI (Trade Weighted Index) bereits deutlich über dem Niveau der letzten fünf Jahre. Quelle: Bloomberg Finance LP, XTB


Quelle: xStation5 von XTB, aufgenommen am 24.07.2025. Zeithistorie gemäß der Information direkt im Chart. Vergangene Ergebnisse sind kein Indikator für zukünftige Performance. Das Handelsinstrument notiert in USD. Mögliche Währungsschwankungen können sich auf die Rendite auswirken.

Der EURUSD verliert heute vor der Entscheidung der EZB an Boden, bleibt aber sehr nahe an den jüngsten lokalen Höchstständen. Sollten jedoch aus der heutigen Entscheidung zurückhaltende Signale hervorgehen, wäre ein Rückgang in Richtung der potenziellen Nackenlinie einer Kopf-Schulter-Formation um das Niveau von 1,16 möglich. Das potenzielle Ziel einer solchen Formation liegt bei etwa 1,1250. Dennoch kann ein Versuch, die jüngsten lokalen Höchststände von Anfang Juli zu durchbrechen, heute nicht ausgeschlossen werden, was möglicherweise den Weg in Richtung 1,20 ebnen würde.

 

 

AKTIEN kommissionsfrei handeln PLUS Gratisaktie für Neukunden:

Depot eröffnen und Gratis-Aktie beim Broker XTB erhalten
  • Weltweit Aktien kommissionsfrei* handeln mit XTB!
  • Jetzt für Neukunden als Aktion zusätzlich eine Gratiskaktie erhalten
  • Details und Teilnahmebedingungen über den Link

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor (m/w/d) kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. Die Publikation stellt weder ein Angebot noch eine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten irgendeiner Finanzanlage dar. XTB ist nicht dazu verpflichtet, die Informationen in dieser Marketingmitteilung zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen, wenn sich ein in dieser Publikation genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Einschätzung, Idee oder Prognose ändert oder unzutreffend wird. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.

Wertentwicklungen von Handelswerten aus der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft!

Die bereitgestellten Informationen enthalten KEINE Kostenbetrachtung wie Transaktionskosten, Konvertierungskosten oder Spreads. Solche Kosten können anfallen und die Ergebnisse beeinflussen. Die Rendite kann sich aufgrund von Währungsschwankungen erhöhen oder verringern, wenn die Angaben auf Zahlen beruhen, die auf eine andere Währung als die offizielle Währung des Landes lauten, in dem der Anleger oder potenzielle Anleger ansässig ist bzw in welcher Währung das Handelskonto geführt wird.

XTB S.A. (samt Zweigniederlassungen) ist kein Steuerberater und prüft nicht, ob eine Anlageentscheidung für die Kunden steuerlich günstig ist. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen eines Kunden ab und kann künftig Änderungen unterworfen sein. Kurse bzw. der Wert eines Finanzinstruments können steigen und fallen.

RISIKOHINWEIS für CFD

CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 75% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.

Teilen:
Zurück

Schließe dich weltweit
1 600 000 Investoren an