Bei der heutigen Entscheidung der US-Notenbank werden keineÜberraschungen erwartet, die Zinsen dürften unverändert bleiben.
Der Markt preist die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Fed bei ihrer heutigen Sitzung nur mit einem einstelligen Prozentwert ein. Trotz wiederholter Forderungen nach einer Lockerung durch Donald Trump, der sogar die Möglichkeit ins Spiel gebracht hat, Gründe für eine Entlassung von Fed-Chef Powell zu suchen, dürfte die Zentralbank dem Druck der Regierung standhalten. Die Fed steht derzeit vor einem komplexen Dilemma: Einerseits verursachen die von den USA verhängten Zölle bereits Inflationsdruck und stellen gleichzeitig eine Gefahr für den Arbeitsmarkt im Falle einer Konjunkturabkühlung dar. Andererseits sind die Arbeitsmarktdaten weiterhin robust, und obwohl sich die Inflation abgeschwächt hat, deuten zahlreiche Indikatoren auf eine mögliche Erholung hin. Daher stellt sich die Frage, ob eine längere Phase unveränderter Zinsen bevorsteht.
Inflationsrisiken zeichnen sich ab
Die Inflationszahlen für März in den Vereinigten Staaten verzeichneten einen deutlichen Rückgang und erreichten mit 2,4 % gegenüber dem Vorjahr den niedrigsten Stand seit September 2024 und den schwächsten Wert seit Februar 2021. Diese Abschwächung ist weitgehend auf sinkende Kraftstoffpreise zurückzuführen, ohne die eine so starke Verlangsamung wahrscheinlich nicht zu beobachten gewesen wäre.
Starten Sie jetzt oder testen Sie unser Demokonto
Konto eröffnen Demokonto xStation App herunterladen xStation App herunterladenZwar werden auf der aktuellen Sitzung keine aktualisierten Prognosen vorgelegt, doch angesichts der Auswirkungen der Zölle und einer deutlichen Belebung der Preis-Teilindizes in regionalen Umfragen und ISM-Indizes ist davon auszugehen, dass die Inflation in den USA wieder zu einem wichtigen Thema werden wird. Genau aus diesem Grund muss die Fed die konkreten Auswirkungen der Zölle auf das Preisniveau abwarten. Bloomberg geht davon aus, dass die Prognose für die Kerninflation der PCE-Ausgaben bei der Sitzung im Juni auf 3,5 % für dieses Jahr nach oben korrigiert werden könnte, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den im März prognostizierten 2,8 % bedeuten würde. Gleichzeitig wird eine deutliche Abwärtskorrektur der BIP-Wachstumsprognosen um 0,8 Prozentpunkte auf nur noch 0,9 % erwartet. Dies könnte wiederum eine deutliche Aufwärtskorrektur der Arbeitslosenprognosen nach sich ziehen. Die Fed sieht sich somit einer schwierigen Situation gegenüber: Einerseits steigen die Inflationserwartungen, was stabile oder sogar höhere Zinsen erforderlich macht, andererseits müssen Zinssenkungen erfolgen, um einen möglichen Anstieg der Arbeitslosigkeit abzufedern.
Die regionalen Indizes sind in den letzten Monaten stark gestiegen, was erneut auf ein wachsendes Inflationsproblem hindeutet. Quelle: Bloomberg Finance LP, XTB
Der weitere Weg für die Zinsen
Die eigenen Prognosen der Federal Reserve deuten auf zwei Zinssenkungen in diesem Jahr hin, allerdings stammt diese Einschätzung bereits aus dem März. Im Gegensatz dazu preist der Markt derzeit bis zu drei Zinssenkungen in diesem Jahr ein, wobei die ersten Erwartungen auf Juli als möglichen Zeitpunkt für die erste Senkung hindeuten. Wie Bloomberg jedoch hervorhebt, sollte die Fed auf der Grundlage der aktuellen Inflationsprognosen und unter Anwendung der Taylor-Regel für Zinssätze die aktuellen Zinssätze für den Rest des Jahres beibehalten und möglicherweise sogar eine Anhebung in Betracht ziehen, wenn die Inflationsdaten die Erwartungen übertreffen. Dies ist natürlich weder das Basisszenario für den Markt noch für die Entscheidungsträger der Fed selbst.
Der Markt rechnet weiterhin mit drei Zinssenkungen in diesem Jahr, trotz erheblicher Aufwärtsrisiken für die Inflation in der zweiten Jahreshälfte. Quelle: Bloomberg Finance LP, XTB
Marktreaktion im Fokus
Gold gilt traditionell als sicherer Hafen und hat daher angesichts der vorherrschenden Unsicherheit eine deutliche Wertsteigerung erfahren. Gestern wurde ein Rekordschlusspreis für Gold von 3.430 US-Dollar pro Unze verzeichnet. Das Edelmetall eröffnete heute zwar höher, verzeichnet derzeit jedoch Verluste aufgrund möglicher Gespräche zwischen den USA und China über eine Lockerung der Zölle. Obwohl eine Entscheidung der Fed zur Beibehaltung der Zinsen in der Regel als negativ für Gold angesehen wird, hat der Rohstoff in Zeiten hoher Zinsen zuletzt an Boden gewonnen. Daher ist davon auszugehen, dass das Risiko einer erhöhten Inflation die Anleger zu anderen Anlagen als dem US-Dollar treiben könnte. Infolgedessen ist nach der heutigen Ankündigung der Fed mit einer erhöhten Volatilität der Goldpreise zu rechnen. Eine neutrale Haltung der Zentralbank könnte Gold stützen, während ein klarer Hinweis darauf, dass Zinssenkungen in diesem Jahr vom Tisch sind oder sogar Zinserhöhungen möglich sind, einen deutlichen Rückgang und eine erneute Prüfung der Marke von 3.300 USD pro Unze auslösen könnte. Derzeit liegt die wichtige Unterstützung für Gold bei 3.250 USD pro Unze, was mit dem gleitenden 25-Tage-Durchschnitt und der größten Korrektur innerhalb des mehrmonatigen Aufwärtstrends übereinstimmt.
Quelle: xStation5 von XTB
SO SEHEN SIEGER AUS!

- AUSGEZEICHNET vom Deutschen Kundeninstitut, Handelsblatt und Brokerwahl.de!
- Aktienhandel + CFD Trading + ETF Sparpläne: AUSGEZEICHNET
- Qualität, Service, Gebühren & Konditionen - alles AUSGEZEICHNET bei XTB!
- Hier mehr erfahren
Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte
Der Autor (m/w/d) kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.
Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Wertentwicklungen von Handelswerten aus der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft!
Risikohinweis
CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 75% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.