Marktausblick: Getreide erlebt wilde Preisrallye

15:00 29. Mai 2019

++ Die Preise für Mais und Weizen sind aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen um mehr als 25% gestiegen ++ Anstieg der Sojapreise um 12% aufgrund des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie der Nachfrage in China ++ Düstere Daten zur Bepflanzung deuten auf schlimmste Saison seit 30 Jahren hin ++ Maispreise nähern sich kritischen technischen Niveaus ++

Zu Beginn des Jahres hatte niemand damit gerechnet, dass Getreide zu einem der interessantesten Märkte werden könnte. Bis dahin gab es viele Berichte, die auf perfekte Anbaubedingungen für wichtige Getreidesorten wie Weizen, Mais oder Sojabohnen hindeuteten - der Hauptfaktor für niedrige Preise. Die Überschwemmung in den USA verzögerte jedoch im Frühjahr die Pflanzsaison, die sich als die schlimmste seit 30 Jahren herausstellte. In diesem Ausblick widmen wir uns den oben genannten Faktoren und analysieren zwei Schlüsselmärkte: Mais und Weizen.

DÜSTERE BEPFLANZUNGSDATEN
Der Beginn der Bepflanzungssaison in den USA war gemischt, da sie aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen (feuchter Boden) etwas später begann als üblich. Ein weiterer Grund für die schwache Bepflanzungssaison sind die niedrigen Preise für wichtige Getreidesorten, was mit dem anhaltenden Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt zusammenhängt. Die Handelsspannungen trafen hauptsächlich den Sojamarkt, da eine weitere Eskalation zu erhöhten Schwierigkeiten für die US-Bauern beim Verkauf ihrer Körner führte. Was ist also der Stand der Dinge?

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  • Der Maisanbau für dieses Jahr wurde zu 58% umgesetzt (unter 5-Jahresdurchschnitt von 90%)
  • Sollte dieser Trend anhalten, könnte der Plan letztendlich zu 75% bis 80% erfüllt werden
  • Der Sojaanbau wurde zu 29% erfüllt und liegt damit unter dem 5-Jahresdurchschnitt von 70%
  • Der Weizenanbau (Sommersorte) wurde zu 84% erfüllt und liegt damit über dem 5-Jahresdurchschnitt von 70%
  • Starke Niederschläge während der Weizenernte (Wintersorte) sowie Erwartungen an eine höhere Temperatur verschlechterten die Getreidequalität von 66% auf 61% (bei weiteren Niederschlägen ist eine Qualitätsverschlechterung zu erwarten)

Die Maisanbausaison ist die schlechteste seit mindestens 30 Jahren. Ähnlich schwache Jahreszeiten waren in den Jahren 2013 und 1995 zu beobachten, als die Maispreise stiegen. Quelle: Bloomberg

WAS BEDEUTET DAS FÜR DIE PREISE?
Die Preise für die wichtigsten Getreidearten reagieren seit drei Wochen auf die Daten zur Bepflanzung. Bei Weizen ist der deutliche Aufwärtstrend in dieser Woche aufgrund einer verminderten Getreidequalität zu erkennen. Diese düsteren Meldungen in Verbindung mit den pessimistischen Wetterprognosen wirken sich zugunsten höherer Preise aus. Natürlich sind die Bedenken in Bezug auf eine mögliche Dürre im Moment vom Tisch, aber sollte sie dennoch auftreten, könnte sie sich auch nachteilig auf die Qualität des Getreides auswirken. Andererseits sollten die kommenden Berichte vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) eine deutliche Revision der Daten sowohl über die erwartete Produktion als auch über die Endbestände zeigen. Darüber hinaus wird das USDA Ende Juni einen Bericht über den Getreideanbau veröffentlichen, der tendenziell zu einer erhöhten Volatilität führt.

Der Vergleich der geplante Bepflanzung mit der tatsächlichen Realisierung könnte die insgesamt schwache Ausgangslage in den USA bestätigen. Andererseits könnte sich auch zeigen, dass die derzeitigen Bedenken unangemessen sind. Es sei angemerkt, dass die Veröffentlichung tendenziell positiv überrascht (mit weniger negativen Zahlen) - so war es zumindest am Maismarkt in den Jahren 2015 und 2016. Bei Weizen sollte man sich auf das Jahr 2017 konzentrieren, als die Preise von 570 Cent auf 420 Cent pro Scheffel fielen - ein solches Szenario könnte auch in diesem Jahr auftreten. Andererseits erwies sich der Anbau für wichtige Getreidesorten 1995 als wirklich düster und führte zu einer massiven Preiserholung am Maismarkt.

CHINA BIRGT NACH WIE VOR RISIKEN
Die anhaltende Preiserholung war zwar beeindruckend, aber man sollte China in dieser Geschichte nicht außen vor lassen, denn der Handelskonflikt schränkt den Markt für US-Landwirte ein (die USA exportieren einen Großteil ihres Getreides nach China). Die Landwirte sind jedoch unerwartet bereit, die Aussaat von Soja ganz einzustellen, auch aufgrund eines kürzlich von der US-Regierung angekündigten staatlichen Hilfsprogramms. Dennoch werden mehr Details zu diesem Programm notwendig sein, sodass die Landwirte derzeit nicht daran interessiert sind, auf andere Getreidesorten wie Soja umzusteigen. Nicht zuletzt spielt auch das ASF-Virus (Erreger der afrikanischen Schweinepest) in China und anderen asiatischen Ländern eine wichtige Rolle, da es die chinesische Nachfrage nach Soja und Mais senkt, da beide als Tiernahrung genutzt werden. Die schwache Nachfrage spiegelt sich auch in den niedrigen Preisen in Brasilien wider.

TECHNISCHER ÜBERBLICK
MAIS (CORN)

Die Maispreise haben sich zuletzt von 350 Cent pro Scheffel erholt und konnten ab der zweiten Jahreshälfte 2018 die lokalen Höchststände überschreiten. Derzeit nähern sich die Maispreise einer wichtigen Widerstandszone (um die 400 Cent), die mit dem 23,6% Fibo-Niveau der jüngsten großen Abwärtsbewegung zusammenfällt. In der Vergangenheit waren bereits Anstiege in ähnlicher Größenordnung zu beobachten. Quelle: xStation 5

WEIZEN (WHEAT)

Die Weizenpreise erholten sich deutlich von den mehrmonatigen Tiefstständen, aber es bleibt noch etwas Spielraum, um den Höchststand der letzten Jahre zu erreichen. Der nächstgelegene Widerstand liegt nahe des 61,8% Fibo-Niveaus der jüngsten Abwärtsbewegung, während die wichtige Unterstützung bei etwa 485 Cent pro Scheffel zu finden ist. Quelle: xStation 5

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