Marktkommentar: USD dient als „sicherer Hafen”

11:20 27. September 2019

++ Wall Street mit leichtem Rücksetzer ++ USD wertet an breiter Front auf ++ DE30 versucht Gewinne auszubauen ++

Die politische Unsicherheit rund um die Ukraine-Affäre sowie gemischte Nachrichten an der Handelsfront belasteten am Donnerstag die Kurse der Wall Street. Der gestern veröffentlichte Whistleblower-Bericht besagte, dass US-Präsident Donald Trump nicht nur seine Macht missbraucht hat, da er von der Ukraine eine Einmischung in die US-Wahlen im Jahr 2020 erbat, sondern das Weiße Haus auch versuchte, Beweise dafür zurückzuhalten. Die Schlagzeilen zum fortlaufenden Handelsstreit zwischen den USA und China dämpfen vor den im Oktober geplanten Verhandlungen die Hoffnungen auf einen baldigen Deal. Am Donnerstag wurde von möglichen chinesischen Käufen von US-Produkten berichtet, während eine Verlängerung der Ausnahmeregelung der USA für Huawei als unwahrscheinlich eingeschätzt wird. Der marktbreite S&P 500 verlor gestern 0,24% an Wert, scheint jedoch recht widerstandsfähig gegenüber den zahlreichen Abwärtsrisiken zu sein. Technisch gesehen steckt der US-Aktienindex zwischen der Oberseite der Konsolidierung vom August (2.940 Punkte) und dem im Juli ausgebildeten Allzeithoch (3.029 Punkte) fest. Erwähnenswert ist auch der Rückgang der chinesischen Industriegewinne im August von 2% im Jahresvergleich, der auf mehr geldpolitische Stimuli seitens der PBoC hindeuten könnte. 

Der USD profitierte gestern an breiter Front von seinem Status als „sicherer Hafen” und setzte damit den Goldpreis unter Druck. Erstens dürften neben den oben genannten Faktoren die Spannungen im Nahen Osten als auch die Unsicherheit um den Brexit die allgemeine Risikoaversion gestützt haben. Zweitens outperformt die US-Wirtschaft weiterhin gegenüber anderen Regionen der Welt, und solange sich dies nicht ändert, könnte der USD seine Stärke beibehalten. Die nächsten US-Daten werden Aufschluss darüber liefern, inwieweit die jüngste Entwicklung am Devisenmarkt berechtigt ist. Drittens ist die Fed deutlich weniger dovisch eingestellt als von den Märkten erwartet, und die gestrigen Kommentare der beiden FOMC-Mitglieder Thomas Barkin und Richard Clarida signalisierten eine weitere neutrale Haltung. EURUSD fiel am Donnerstag auf ein Zweieinhalb-Jahrestief, wobei neben einem starken USD auch die Sorgen um das europäische Wachstum sowie die zunehmenden Rezessionsängste das Paar belasten.

Beim DE30 ist am letzten Handelstag der Woche ein leichter Optimismus zu erkennen. Wenn die Gewinne oberhalb der Marke von 12.300 Punkten nachhaltig sind, könnten Käufer auf eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends hoffen. Die Höchststände der jüngsten Rallye sowie vom Jahr 2019 sind in der Nähe und dienen als übergeordnete Widerstände. Andererseits könnten die Anleger sensibel auf negative Nachrichten reagieren, daher sollte das Verhalten an wichtigen technischen Bereichen genauestens beobachtet werden. Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert der deutsche Leitindex bei 12.340 Punkten.    

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