Die zweite Runde der französischen Präsidentschaftswahlen findet diesen Sonntag, am 24. April, statt. Wie erwartet haben es der amtierende Präsident Emmanuel Macron und die rechtsextreme Kandidatin Marine le Pen in die zweite Runde geschafft. Nachfolgend finden Sie eine Liste der wichtigsten Informationen vor dem Wahlsonntag sowie technische Analysen für Märkte, die große Bewegungen erleben könnten - FRA40, DE30 und EURUSD.
Worauf ist zu achten?
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Umfragen zeigen, dass sich die Kluft zwischen Macron und Le Pen weiter vergrößert. Der amtierende Präsident hat nun einen Vorsprung von fast 12%.
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Falls Macron gewinnt, sollte das positiv für die Märkte ausfallen. Dabei ist sein Sieg in den aktuellen Hochs von EURUSD sowie FRA40 und DE30 schon eingepreist.
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Die hohen Niveaus des EUR-Marktes und der europäischen Indizes deuten darauf hin, dass das Aufwärtspotenzial im Falle seines Sieges begrenzt sein könnte. Das Risiko von Gewinnmitnahmen ist da.
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Andererseits könnte der Sieg von Le Pen eben zu volatileren Reaktionen an den Märkten führen, ähnlich wie beim Brexit-Referendum oder dem Sieg von Trump bei den Präsidentschaftswahlen.
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In Frankreich werden die für Juni angesetzten Parlamentswahlen ebenso wichtig sein wie die Präsidentschaftswahlen, da sie die zukünftige Politik des Landes mitbestimmen werden.
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Aktien französischer Banken - Société Générale (GLE.FR), Crédit Agricole (ACA.FR) oder BNP Paribas (BNP.FR) - könnten eine erhöhte Volatilität aufweisen, da sie in der Regel sehr stark auf mögliche Änderungen der EU-Politik reagieren.
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Die Aktien von Konzessionsgesellschaften wie Vinci (DG.FR) oder Eiffage (FGR.FR) könnten nach den Wahlen ebenfalls stark schwanken, da Le Pen – falls Sie gewinnt – die Verstaatlichung der französischen Autobahnen ankündigte.
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Le Pen hat versprochen, im Falle ihres Sieges auch die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Die Rüstungsunternehmen Thales (HO.FR) und Dassault Aviation (AM.FR) werden also am Montag auf dem Prüfstand stehen.
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Es besteht die Sorge, dass Le Pen im Falle ihrer Wahl eine ähnliche Handelspolitik wie Trump verfolgen könnte, d.h. eine umfassende Anwendung von Zöllen. Dies stellt ein Risiko für die französischen Luxusgüterunternehmen LVMH (MC.FR) und Kering (KER.FR) dar.
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Le Pen hat sich zwar von ihrer früheren Anti-EU-Rhetorik nach der russischen Invasion in der Ukraine distanziert, plant aber immer noch Änderungen an der Verfassung, um zu gewährleisten, dass nationale Gesetze Vorrang vor EU-Gesetzen haben
Werfen wir vor dem Wahlwochenende einen Blick auf die Charts von DE30, FRA40 und EURUSD.
DE30
Ein Blick auf den DE30 auf Tagesbasis zeigt, dass der Ende Februar eingetretene Ausverkauf inzwischen fast vollständig aufgeholt wurde. Trotz dieser panikartigen Reaktion, die durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelöst wurde, kam es also zu einer schnellen Erholung. Dennoch gelang es dem Kurs nicht, die langfristige Widerstandszone zwischen 15.000 und 15.150 Punkten zu überwinden. Ein Durchbruch über diese Zone würde die Aussichten nach oben tendieren lassen. Zuvor muss der Index jedoch noch die Abwärtstrendlinie überwinden. Aktuell erleben wir einen weiteren Test der Trendlinie. Bei Erfolg kann auch ein weiterer Angriff auf den Bereich zwischen 15.000 und 15.150 Punkten nicht ausgeschlossen werden. Andererseits könnte ein Scheitern des Durchbruchs über die Trendlinie zu einem Pullback führen, der den Index zurück in Richtung der Unterstützungslinie im Bereich von 13.830 Punkten drücken könnte.
DE30 im D1-Chart. Quelle: xStation 5
FRA40
Was den FRA40 betrifft, so hat der französische Index den Bereich der SKS-Formation lehrbuchmäßig realisiert (was durch den Ausbruch des Krieges in der Ukraine unterstützt wurde). Die Panik wurde jedoch auch hier schnell eingedämmt und die Nackenlinie der genannten Formation wurde von der anderen Seite getestet. Anschließend versuchten die Verkäufer erneut, den Index nach unten zu drücken, doch der Ausverkauf wurde an der Unterstützung bei 6.435 Punkten gestoppt, die kurzfristig weiterhin entscheidend ist. Solange sich der Kurs darüber hält, könnte ein weiterer Aufwärtsimpuls in Richtung des Widerstands bei 6.800 Punkten erfolgen. In dieser Zone verlaufen die Nackenlinie des oben erwähnten SKS-Musters, frühere Kurskorrekturen und die Abwärtstrendlinie. Bei einem Durchbruch über diese Marke könnte sich die Stimmung zum Aufwärtstrend wenden. Gelingt es den Verkäufern hingegen, die Unterstützung bei 6.435 Punkten zu unterschreiten, könnte sich die Abwärtsbewegung fortsetzen.
FRA40 im D1-Chart. Quelle: xStation 5
EURUSD
Das Hauptwährungspaar befindet sich schon seit langem in einem Abwärtstrend. Ein Blick auf den Tageschart zeigt, dass EURUSD in einem breiten Abwärtstrendkanal gehandelt wird, und die aktuelle Erholung sollte daher als Korrektur betrachtet werden. Erst ein Durchbruch über die obere Begrenzung der violetten Handelsspanne könnte eine bullische Tendenz bewirken. Nichtsdestotrotz könnte sich die Aufwärtskorrektur ausweiten, zumal sich um die Marke von 1,08 eine lokale Doppelboden-Formation gebildet hat. In Anbetracht des bullischen Szenarios sollte der Bereich bei 1,1125 als nächster größerer Widerstand betrachtet werden, der durch frühere Kursreaktionen und das 23,6% Fibonacci-Retracement der gesamten Abwärtsbewegung seit Mai 2021 gekennzeichnet ist. Sollte hingegen die Unterstützung bei 1,0810 unterschritten werden, könnte sich der Ausverkauf in Richtung 1,0640 beschleunigen, wo sich die Tiefststände von 2020 befinden.
EURUSD im D1-Chart. Quelle: xStation 5
Maximilian Wienke, CFTe
Marktanalyst bei XTB
maximilian.wienke@xtb.de
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