Aktien erholen sich nach Zollgesprächen: eine globale Übersicht 📄 📌

16:23 8. April 2025

Nach einem rekordverdächtigen Ausverkauf, der am Mittwoch begann, nachdem Trump neue Zölle angekündigt hatte, zeigen die Märkte in vielen Ländern heute endlich eine leichte Erholung. Der Optimismus der Investoren wird durch die Hoffnung auf Fortschritte bei den Verhandlungen und die mögliche Senkung der Zollsätze für zumindest einige Handelspartner genährt.

Laut Finanzminister Scott Bessent haben bereits etwa 70 Länder die US-Regierung kontaktiert und ihr Interesse an der Aushandlung von Handelsabkommen bekundet. Die Situation ist jedoch noch lange nicht geklärt, und es besteht nach wie vor erhebliche Unsicherheit – insbesondere im Hinblick auf die Europäische Union, Kanada und China, die wichtigsten Handelspartner der USA. Werfen wir einen Blick auf die Fortschritte ausgewählter Länder bei diesen Verhandlungen.

 

Japan

  • Erhobene Zölle: 25 % auf Autoimporte, 24 % auf andere Waren.
  • Wirtschaftliche Auswirkungen: Möglicher Rückgang des BIP-Wachstums um bis zu 0,8 %.
  • Reaktion: Premierminister Shigeru Ishiba fordert Trump auf, die Entscheidung zu überdenken.
  • Verhandlungsstatus: Die Gespräche sollen bald beginnen; Japan drängt auf Zollerleichterungen.

 

Seit dem 8. April 2025 steht Japan aufgrund der neuen US-Zölle – 25 % auf importierte Autos und 24 % auf andere Waren – unter erheblichem wirtschaftlichem Druck, der das BIP-Wachstum des Landes um bis zu 0,8 % senken könnte. Als Reaktion darauf hat Premierminister Shigeru Ishiba Präsident Trump aufgefordert, diese Maßnahmen zu überdenken.

In den letzten Stunden hat Japan in den Handelsverhandlungen mit den USA einen vorrangigen Status erhalten, was durch ein gestriges Telefongespräch zwischen Ishiba und Trump noch verstärkt wurde. Erwartet wird, dass Finanzminister Scott Bessent und Handelsbeauftragter Jamieson Greer die USA bei den Gesprächen vertreten werden. Zuvor hatte Trump erklärt, dass Japan sein bestes Verhandlungsteam entsandt habe, was die Hoffnung auf eine Einigung nährt. Dieser Fortschritt sorgt für Optimismus an der Börse: Der japanische JP225-Index erholt sich heute um 2,75 % und ist gegenüber den gestrigen Tiefstständen um fast 9,50 % gestiegen.

 

JJP225 Prognose im Stundenchart

Quelle: xStation 5

 

Europäische Union (EU)

  • EU-Vorschlag: Abschaffung der Industriezölle nach dem „Null-für-Null“-Prinzip.
  • US-Antwort: Trump lehnte das Angebot aufgrund anderer Handelsungleichgewichte ab.
  • Vergeltungsmaßnahmen: Die EU erwägt Zölle auf amerikanische Waren.
  • Haltung: Die EU bevorzugt den Dialog, ist aber bereit, angemessene Maßnahmen zu ergreifen.

 

Die EU schlug ein „Null-für-Null“-Abkommen vor, das auf die Abschaffung gegenseitiger Zölle auf Industriegüter abzielt, um die Handelsspannungen mit den USA abzubauen. Präsident Trump lehnte das Angebot jedoch unter Verweis auf die nach wie vor bestehenden Handelsungleichgewichte ab. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič erklärte sich zu Verhandlungen bereit, stellte jedoch ein mangelndes „echtes Engagement“ von Seiten der USA fest.

Als Reaktion auf die Ablehnung der USA erwägt die EU Vergeltungszölle auf amerikanische Importe – möglicherweise ab dem 15. April – und zielt dabei auf ausgewählte Waren mit einem Zollsatz von 25 % ab. Diese Maßnahmen werden nur umgesetzt, wenn die bilateralen Gespräche scheitern. Die EU führt derzeit Gespräche mit den Mitgliedstaaten, um eine einheitliche Position zu finden. Obwohl Verhandlungen der bevorzugte Weg bleiben, ist die EU bereit, bei Bedarf angemessene Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen.

Der Euro Stoxx 50 Index erholt sich heute um 2,12 % und gewinnt insgesamt 4,85 % gegenüber den gestrigen Tiefstständen. Dies ist eine schwächere Erholung im Vergleich zum japanischen JP225 Index. Beide Indizes waren zuvor gegenüber ihren Niveaus von Ende März um etwa 17–18 % gefallen.

EUROSTOXX Prognose im Stundenchart

Quelle: xStation 5

 

EU–China Kooperation

  • „China und die EU sollten ihre Zusammenarbeit intensivieren und freien und offenen Handel und Investitionen sicherstellen“, so die chinesischen Staatsmedien.
  • China ist bereit, das gegenseitige politische Vertrauen mit der EU zu stärken.

Angesichts der zunehmenden transatlantischen Handelsspannungen bemüht sich die EU um eine Stärkung ihrer Beziehungen zu China. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat kürzlich mit dem chinesischen Premierminister Li Qiang über eine engere Handelszusammenarbeit gesprochen. Beide Seiten sprachen sich für ein reformiertes globales Handelssystem aus. Dennoch bleibt die EU aufgrund anhaltender Handelsungleichgewichte und des Zustroms subventionierter Waren aus China vorsichtig.

 

China

Die Spannungen zwischen den USA und China sind diese Woche erneut aufgeflammt. Präsident Donald Trump hat mit zusätzlichen 50 % Zoll auf chinesische Importe gedroht, falls Peking die am vergangenen Freitag angekündigten Vergeltungszölle in Höhe von 34 % nicht bis heute Abend zurücknimmt. China hat erklärt, dass es „bis zum Ende kämpfen“ werde, sich weigert, Zugeständnisse zu machen, und seine Bereitschaft signalisiert, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Gestern kündigte Trump außerdem auf Truth Social an, dass er die Handelsgespräche mit China beenden und geplante Treffen absagen werde, was die Befürchtungen eines anhaltenden Handelskrieges verstärkt.

Der CHN.cash-Index hat seit Ende März aufgrund des eskalierenden Handelskrieges mit den USA etwas mehr als 18 % verloren. Da bei den Verhandlungen keine Fortschritte erzielt wurden und möglicherweise schon morgen weitere Zölle eingeführt werden, verzeichnen die chinesischen Indizes die schwächste Erholung. Heute ist CHN.cash um 2,50 % gestiegen und liegt nur noch 4,00 % unter den jüngsten Tiefstständen.

 

Quelle: xStation 5

 

Vietnam

Vietnam hat seine Bereitschaft bekundet, die Einfuhr amerikanischer Waren – einschließlich Verteidigungs- und Sicherheitsprodukte – zu erhöhen, um seinen Handelsüberschuss mit den USA zu verringern. Darüber hinaus hat Vietnam eine 45-tägige Verschiebung der Einführung der 46-prozentigen US-Zölle beantragt, um die Verhandlungen zu erleichtern.

 

Taiwan

Taiwans Außenminister Lin Chia-lung erklärte, dass die Insel „jederzeit“ bereit sei, Handelsverhandlungen mit den USA aufzunehmen. Obwohl Halbleiter – Taiwans wichtigstes Exportgut – derzeit von den neuen US-Zöllen ausgenommen sind, sind die TSMC-Aktien von ihren jüngsten Höchstständen um fast 26 % gefallen, was auf allgemeine Bedenken zurückzuführen ist. Taiwans proaktiver Ansatz zielt darauf ab, mögliche wirtschaftliche Folgen abzumildern.

Quellen: xStation5 von XTB

 

 

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