Börsenkommentar: Coronavirus-Ausbruch - Fokus auf Biotech-Firmen

16:00 27. Februar 2020

++ Coronavirus verunsichert Anleger auf der ganzen Welt ++ Biotech-Firmen wetteifern um die Entwicklung eines Heilmittels ++ WHO deutet auf ein potentiell wirksames Medikament hin ++ Aktien für medizinische Ausrüstung sind gefragt ++

Der jüngste Anstieg neuer Coronavirus-Fälle außerhalb Chinas, vor allem in Südkorea und Italien, hat die Anleger überrascht. Die globalen Aktienindizes sind zu Beginn der Woche stark gefallen, wobei der Dow Jones den größten täglichen Rückgang seit Februar 2018 erlebte. Angesichts eines derart breiten Ausverkaufs kann man sich fragen, ob es Unternehmen gibt, die von dem Ausbruch des Coronavirus profitieren könnten?

Biotech-Firmen im Fokus

Als größere Coronavirus-Ausbrüche außerhalb Chinas auftraten, wurde die Suche nach einem Heilmittel noch wichtiger. Dennoch sollte es nicht schwer sein, auf eine Industrie zu verweisen, die von dem Ausbruch profitieren könnte. Biotech-Firmen wetteifern um die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen für das neuartige Coronavirus. Die erste, die eine wirksame Heilung findet, wird wahrscheinlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wie können die Anleger jedoch wissen, welches Unternehmen das erste sein wird? Sie können es nicht, aber sie müssen glücklicherweise nicht raten. Händler könnten ein Engagement im US-Biotech-Sektor in Betracht ziehen, indem sie eine Position im USBIOT-Index einnehmen. Der Index bildet die Performance der 30 größten Unternehmen der Biotech-Branche ab. Obwohl der USBIOT-Index in dieser Woche ebenfalls einen Rückgang erlitt, war dieser wesentlich geringer als der des S&P 500.

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Der US-Biotech-Index (USBIOT) bildete in der Nähe von 1.165 Punkten ein Double-Top aus, bevor der breite Markt aufgrund der Coronavirus-Sorgen nachgab. Der Kurs erreichte die Bandbreite des Musters und stoppte den Rückgang beim Fibonacci-Retracement von 23,6% der im Oktober 2019 begonnenen Aufwärtsbewegung. Der Index fiel in dieser Woche um 3,75%, während der S&P 500 um 6,6% zurückging. Der Bereich der größten Korrektur des aktuellen Aufwärtsimpulses deutet darauf hin, dass der endgültige Widerstand im Bereich von 1.065 Punkten zu finden ist. Sollte wiederum eine Erholung einsetzen, so könnte das Swing-Niveau bei 1.150 Punkten als potenzielles Kursziel dienen. Quelle: xStation 5

WHO sagt, dass das Gilead-Medikament vielversprechend aussieht

Die Weltgesundheitsorganisation könnte den Anlegern einen Hinweis darauf gegeben haben, wer als erster ein Heilmittel entwickeln wird. Bruce Aylward, der stellvertretende Generaldirektor der WHO, sagte am Montag, dass das von der US-Firma Gilead Sciences (GILD.US) entwickelte Remdesivir-Medikament möglicherweise das einzige sei, das bisher eine Wirkung zeigt. Die Muster der Behandlung wurden nach Wuhan geschickt und werden bei 761 Patienten angewendet. Die Ergebnisse der Studien werden am 27. April veröffentlicht, es könnte also ein großer Tag für das Unternehmen sein. Die Aktien stiegen am Tag der Stellungnahme um 4,6%, und die Vereinigten Staaten kündigten am nächsten Tag Versuche mit dem Medikament an. Der Anstieg setzte sich fort, wobei der Aktienkurs die 75 USD erreichte - der höchste Stand seit Oktober 2018. Gilead Sciences ist ein Mitglied des im vorigen Absatz erwähnten USBIOT-Index.

Trotz eines steilen Ausverkaufs an der US-Börse in dieser Woche hat Gilead Science gestern den wöchentlichen Gewinn auf über 8% ausgeweitet. Das von der Firma entwickelte Medikament wird als mögliches Heilmittel für das neuartige Coronavirus getestet. Sollten die Tests jedoch keine vielversprechenden Ergebnisse zeigen, könnte die Aktie eine Umkehr erleben. Die nächsten Unterstützungen liegen bei 72,50 USD und 68,50 USD. Auf der anderen Seite hat die Aktie Spielraum, um sich um weitere 3% zu erholen, da der nächste Widerstand bei etwa 77,50 USD zu finden ist. Quelle: xStation 5

Aktien für medizinische Ausrüstung sind gefragt

Während Biotech-Firmen eine Behandlung für das Virus entwickeln können oder auch nicht, gibt es einige Unternehmen, die bereits stark in den Fokus der Anleger gerückt sind - Hersteller von chirurgischen Masken und Handschuhen. Der Nachfrageschub führte zu Engpässen, und Hersteller wie 3M (MMM.US) beschlossen, die Produktion zu erhöhen. Es muss jedoch gesagt werden, dass es nur wenige Unternehmen gibt, die sich ausschließlich auf die Produktion von Gesichtsmasken konzentrieren. Die Geschäftseinheit „Gesundheit" von 3M machte 2019 23% des Gesamtumsatzes aus und Gesichtsmasken sind nicht das einzige Produkt, das sie verkauft. Das polnische Unternehmen Mercator Medical (MRC.PL) ist viel kleiner als 3M, hat aber einen viel stärkeren Fokus auf den Gesichtsmasken- und Handschuhmarkt. Die Entwicklung des Aktienkurses zeigt, dass die Anleger sehr an solchen Aktien interessiert sind, da sie seit dem 24. Januar um über 100% gestiegen sind.

Die Aktie des polnischen Herstellers von medizinischen Geräten Mercator Medical (MRC.PW) erfuhr aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs einen kräftigen Anstieg. Der Kurs stieg seit Beginn des Ausbruchs um über 100% und erreichte gestern ein neues Intraday-Allzeithoch. Heute ist ein Rückzug zu beobachten, aber die Aktie könnte weiterhin gefragt sein, solange sich das Virus verbreitet. Quelle: xStation 5

Könnte die Gaming-Industrie von der Epidemie profitieren?

Nicht zuletzt sind die Arzneimittelhersteller und die Hersteller medizinischer Geräte nicht die einzigen Unternehmen, die von einem anhaltenden Ausbruch profitieren können. Die Daten zeigen, dass die Einwohner der Stadt Wuhan seit dem Ausbruch des Coronavirus viel mehr Spiele als üblich heruntergeladen haben. Dies sollte nicht überraschen, da Videospiele eine perfekte Möglichkeit sein können, während einer Sperrzeit die Zeit totzuschlagen. Die Situation könnte sich positiv auf die Einnahmen der Gaming-Firmen im Quartal auswirken. Während es schwierig sein dürfte, den größten Gewinner in diesem Sektor ausfindig zu machen, können Anleger über USGAME-Kontrakte ein Engagement im US-Gaming-Sektor eingehen. Der Index scheint jedoch nicht so widerstandsfähig zu sein wie der USBIOT-Index, da dieser in einem ähnlichen Tempo fällt wie der S&P 500.

Der US-Gaming-Branchenindex (USGAME) rutschte von seinem Allzeithoch bei 1.400 Punkten ab und unterschritt die Aufwärtstrendlinie. Der Rückgang wurde bei 1.275 Punkten gestoppt, der Ende Januar auch als Boden diente. Allerdings scheiterte der spätere Versuch, die genannte Trendlinie zurückzuerobern. Sollte die Abwärtsbewegung fortgesetzt werden, könnte der Index auf die endgültige Unterstützung an der unteren Grenze der Overbalance-Struktur (1.200 Punkte) blicken. Das potenzielle Ziel des Double-Top-Musters deutet auf einen Rückgang bis 1.150 Punkte hin. Quelle: xStation 5
 

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