++ S&P 500 ignoriert schwächere Gewinnprognosen ++ Nicht bei jeder Gewinnrezession schrumpft das BIP ++ Stimmung könnte dieses Jahr die Fundamentaldaten überschatten ++ S&P 500 überschreitet Marke von 3.300 Punkten ++
Die großen US-Banken starteten diese Woche die Berichtssaison an der Wall Street für das 4. Quartal 2019, wobei der Gewinn je Aktie der US-Unternehmen weiter zurückgehen dürfte. In diesem Kommentar werden wir einen Blick darauf werfen, wie sich die Gewinnprognosen für den S&P 500 im Laufe des Jahres verändert haben und ob wir uns inmitten der rückläufigen Gewinne Sorgen machen sollten.
S&P 500 ignoriert sinkende Gewinnprognosen
Es wird oft gesagt, dass sich der US-Aktienmarkt während des gesamten Jahres 2019 irrational verhalten hat, da die Anleger die schwächeren Daten ignorierten und die Aktien immer wieder nach oben drückten. Gründe für eine Rallye gab es dennoch, da die USA und China ein Handelsabkommen erzielten und die Fed begann, ihre Bilanz zu erweitern. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass wir einige Handelsbeschränkungen haben, die vor einem Jahr noch nicht existierten, und die Unterzeichnung des „Phase-1-Deals” hat daran wenig geändert. Die Irrationalität des S&P 500 im Jahr 2019 lässt sich am besten durch den folgenden Chart beschreiben, bei dem die Index-Performance mit dem geschätzten Gewinn je Aktie verglichen wird. Die Gewinne werden auf einer invertierten Achse dargestellt, was bedeutet, dass der S&P 500 bei sinkenden Gewinnschätzungen wuchs. Eine solche Entwicklung deutet nicht auf einen effizienten Markt hin.
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Konto eröffnen xStation App herunterladen xStation App herunterladenDer S&P 500 stieg trotz rückläufiger Gewinnschätzungen für das Jahr 2019 weiter an. Der Gewinn je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (weiße Linie) wird auf einer invertierten Achse dargestellt. Quelle: Bloomberg
US-Aktien stark überbewertet
Der Vergleich zwischen den historischen Bewertungen des S&P 500 und den prognostizierten Gewinnen zeigt, dass die Aktien seit April 2018 nicht mehr so teuer waren. Diese werden aktuell bei einem Perzentil von 85 der historischen KGV-Werte gehandelt. Interessant ist, dass die S&P 500-Unternehmen auf dem Börsenhoch vor der globalen Finanzkrise günstiger waren, da sie bei einem Perzentil von 65 lagen. Mit der Bewertung vom Jahr 2007 sollte der S&P 500 bei etwa 2.880 Punkten liegen - 12,7% niedriger als heute.
Die S&P 500-Unternehmen sind so teuer wie zuletzt im April 2018. Macrobond, XTB Research
Könnte eine wirtschaftliche Rezession bevorstehen?
Während Aktien bei einer BIP-Rezession tendenziell sinken, ist der Zusammenhang mit Gewinnrezessionen nicht so offensichtlich. Aber bedeutet eine Gewinnrezession, dass eine wirtschaftliche Rezession bevorsteht? Dies ist derzeit die Schlüsselfrage und die Antwort lautet - nicht unbedingt. Eine schlechte Performance der Unternehmen sollte sich in einer schlechten Performance der gesamten Wirtschaft niederschlagen, aber das ist nicht immer der Fall. Von allen Gewinnrezessionen in der Nachkriegszeit folgten etwa drei Viertel auf eine wirtschaftliche Rezession. Die jüngste Gewinnrezession beim S&P 500 fand zwischen Q4 2015 und Q3 2016 statt, als die Unternehmensgewinne inmitten der enttäuschenden Performance des Industriesektors nicht stiegen. Auf den Gewinnrückgang in der Mitte des Jahrzehnts folgte jedoch keine BIP-Rezession. Tatsächlich erlebten die S&P 500-Unternehmen seit der Jahrtausendwende drei Gewinnrezessionen und nur auf eine folgte ein schrumpfendes BIP (2008 bis 2009).
Zwischen dem Wachstum der S&P 500-Gewinne und des BIP-Wachstums der USA ist eine signifikante Korrelation zu erkennen. Bei drei Gewinnrezessionen in den letzten 20 Jahren folgte jedoch nur eine mit einem schrumpfenden US-BIP. Quelle: Bloomberg, XTB Research
US-Präsidentschaftswahlen stehen an
Es gibt einige Faktoren, über die man sich Sorgen machen könnte, wenn es um die US-Wirtschaft und den US-Aktienmarkt geht. Aber es gibt auch starke Argumente gegen einen größeren Einbruch an den Aktienmärkten, da im Jahr 2020 ein neuer Präsident in den USA gewählt wird. In unserem Börsenkommentar der letzten Woche haben wir gezeigt, dass der US-Aktienmarkt in den Wahljahren tendenziell steigt. Zum Teil ist dies auf die Versprechungen der Kandidaten zurückzuführen. Wir haben gestern einen Einblick bekommen, als Larry Kudlow sagte, dass während des Wahlkampfes von Trump eine weitere Steuerreform (einschließlich Steuersenkungen) enthüllt werden soll. Abgesehen davon werden die Verhandlungen der „Phase 2” stattfinden, sodass die Händler damit rechnen müssen, dass die Politiker die Stimmung weiter anheizen werden, wie sie es während der „Phase 1" getan haben. Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Märkte heute mehr von der Stimmung als von den Fundamentaldaten bestimmt werden und Händler sollten dies im Auge behalten, besonders während des Wahljahres.
Der S&P 500 (US500) scheint sich nicht um die schwächeren Gewinnen zu sorgen und steigt erstmals über die Marke von 3.300 Punkten. Die kurzfristige Unterstützung befindet sich bei 3.230 Punkten - die untere Grenze der 1:1-Struktur und die Unterseite des Aufwärtstrendkanals. Der Abstand zur Oberseite des Trendkanals könnte auf mehr Aufwärtspotenzial schließen lassen. Quelle: xStation 5
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