DE30: Beigelegter Handelsstreit stärkt europäischen Aktienmarkt

12:54 3. Dezember 2018
  • Europäische Aktienrallye nach “Waffenstillstand” zwischen den USA und China
  • DE30 eröffnet mit enormen bullischen Gap (knapp 200 Punkte)
  • Auto- und Tech-Branche steigen am Montagmorgen

Weltweit haben sich risikoreiche Anlagen erholt, da die zwischen China und den USA getroffene vorläufige Vereinbarung zum Handel die Stimmung deutlich verbesserte. Die wichtigsten europäischen Aktienindizes eröffneten am Montag deutlich höher, nachdem auch während der Asien-Sitzung deutliche Kursgewinne erzielt wurden. Deutsche und italienische Aktien gehörten in den ersten europäischen Handelsminuten zu den stärksten Werten, während spanische Aktien am meisten zurückblieben. Raffinerie- und IT-Unternehmen stiegen am Montagmorgen in die Höhe, während Versorgungsunternehmen die kleinsten Gewinne aufwiesen.

Der DE30 ist einer der stärksten europäischen Aktienindizes. Er eröffnete  mit einem beeindruckenden bullischen Gap von knapp 200 Punkten und könnte das Swing-Level bei 11.650 Punkten in Angriff nehmen. Die Anleger dürften dank der Deeskalation beim Handelskonflikt zwischen den USA und China den ganzen Tag über eine positive Stimmung erwarten. Quelle: xStation 5

Die Märkte verarbeiten immer noch die neuen Entwicklungen im internationalen Handel, die sich aus dem G20-Treffen vom vergangenen Wochenende ergeben. Dennoch sollten sich die europäischen Investoren vielleicht eine Minute Zeit nehmen, um sich auf die Innenpolitik zu konzentrieren. Für heute ist ein Treffen der Finanzminister der Länder des Euroraums (Eurogruppe) geplant. Die Politiker werden die wirtschaftliche und fiskalische Situation in den verschiedenen Mitgliedsländern auf der Grundlage der Überprüfungen der Haushaltsentwürfe durch die Europäische Kommission erörtern. Es ist zu erwarten, dass während des Treffens weitere negative Kommentare zum italienischen Haushalt abgegeben werden. Darüber hinaus wird die Eurogruppe um 17:00 Uhr zusammenkommen, um die Tagesordnung des am 14. Dezember stattfindenden Euro-Gipfels zu diskutieren. Es wird erwartet, dass der Gipfel zu konkreten Entscheidungen und Leitlinien für eine weitere Vertiefung der Europäischen Währungsunion führt. Die Bildung der Bankenunion wird ebenfalls zu den Themen gehören. Der Euro könnte je nach Ergebnis der Erklärung, die am späten Nachmittag veröffentlicht werden soll, einige Kursschwankungen auslösen.

Der PMI zum verarbeitenden Gewerbe für die Eurozone (November) fiel etwas besser aus als erwartet. Dennoch liegt der Wert immer noch nahe des Kontraktionsbereichs (unter 50 Punkte). Quelle: Macrobond, XTB Research

Der britische Daten- und Informationsdienst IHS Markit veröffentlichte um 10:00 Uhr die endgültigen EMI-Werte (November) der Eurozone für das verarbeitende Gewerbe. Der Index wurde von 51,5 auf 51,8 Punkte nach oben revidiert, was trotzdem immer noch ein leichter Rückgang gegenüber den veröffentlichten 52 Punkten im Vormonat darstellt. Da es sich jedoch um die zweite Veröffentlichung handelte, kam es nach der Veröffentlichung zu keinen größeren Marktreaktionen.

Wichtige europäische Aktienindizes nach der ersten Handelsstunde:
- DE30: +2,63%
- FTSE 100 (UK100): +2,22%
- CAC 40 (FRA40): +2,07%
- IBEX (SPA35): +1,82%
- FTSE MIB (ITA40): +2,10%

Automobilhersteller und Technologiewerte steigen nach dem Ergebnis des Trump-Xi-Treffens stark an. Die Deutsche Lufthansa ist der einzige deutsche Blue Chip, der hinter dem breiten Aufwind zurückbleibt. Quelle: Bloomberg

Unternehmensnachrichten
Der an diesem Wochenende zwischen China und den USA geschlossene “Waffenstillstand” hat die Stimmung bei den europäischen Automobilherstellern deutlich verbessert. Dies liegt daran, dass China beschließt, die Zölle auf die US-Autoimporte abzuschaffen. Deutsche Automobilhersteller wie BMW (BMW.DE / WKN: 519000) oder Daimler (DAI.DE / WKN: 710000) produzieren ihre SUVs in den USA. Anfang des Jahres kündigte BMW an, dass das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2018 bis zu 300 Mio. EUR verlieren könnte, weil Zölle (25%) auf die US-Autoimporte nach China erhoben werden. Diese Zahl könnte sich im nächsten Jahr sogar verdoppeln, wenn sich an der Situation nichts ändern. Allerdings sollte man sich nicht wundern, dass die deutschen Automobilhersteller am Montag ein Rallye erlebten.

Neben den Automobilherstellern steigen heute auch die Technologiewerte stark an. Dies kann als eine Art Erleichterung angesehen werden, da dieser Sektor inmitten des anhaltenden Handelskonflikts zwischen den USA und China der stärksten Belastung ausgesetzt war. Infineon (IFX.DE / WKN: 623100) und Wirecard (WDI.DE / WKN: 747206) gehören zu den am stärksten betroffenen deutschen Unternehmen aus dieser Branche.

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