++ Am Sonntag wird in Deutschland gewählt ++ Erste Bundestagswahl in der Ära nach Merkel ++ SPD führt in Umfragen, braucht aber Partner zum Regieren ++ Geringe Auswirkungen auf die Märkte erwartet ++
Am kommenden Sonntag finden in Deutschland Bundestagswahlen statt. Die Deutschen werden entscheiden, wer einen Sitz im Bundestag erhält. Die Wahlen werden genau beobachtet, da es die ersten in der Ära nach Merkel sein werden. Noch wichtiger ist, dass der Niedergang der Partei von Angela Merkel in den Umfragen darauf hindeutet, dass eine Fortsetzung der derzeitigen Politik unwahrscheinlich ist. Werfen Sie einen Blick auf unseren Überblick zu den bevorstehenden Wahlen.
Starten Sie jetzt oder testen Sie unser Demokonto
Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDas deutsche Wahlsystem
Bevor wir einen Blick auf die Spitzenkandidaten bei den bevorstehenden Wahlen in Deutschland werfen, wollen wir kurz erklären, wie Wahlen in Deutschland funktionieren. Die Deutschen geben zwei Stimmen ab - eine für einen lokalen Parlamentskandidaten und eine für eine politische Partei. Die Hälfte der Sitze in der deutschen Regierung wird durch Direktwahlen entschieden, die andere Hälfte durch die Stimmen der politischen Parteien. Sobald alle Sitze vergeben sind, stimmen die Abgeordneten darüber ab, wer der nächste deutsche Bundeskanzler sein wird. Da jedoch in der Regel keine Partei genügend Sitze erhält, um allein zu regieren, werden Koalitionen gebildet, und das Kanzleramt wird möglicherweise erst nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen bestimmt.
Aktuelle Umfragen
Die bevorstehenden Wahlen könnten zu einer großen Veränderung auf der deutschen politischen Bühne führen. Die CDU/CSU musste in diesem Jahr einen Rückgang ihrer Unterstützung von über 35% auf unter 25% hinnehmen. In der Zwischenzeit hat die Mitte-Links-SPD an Unterstützung gewonnen und liegt in Umfragen mit über 25% an der Spitze. Den Grünen wird derzeit mit 15% die drittgrößte Unterstützung vorausgesagt. Die Freien Demokraten (FDP) und die Alternative für Deutschland liegen in den Umfragen jeweils bei 11%. Die Unterstützung für Die Linke lag in den letzten Monaten mehr oder weniger stabil im Bereich von 6 bis 7%.
Eine wichtige Erkenntnis aus den aktuellen Umfragewerten ist, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass eine Partei allein regieren kann. Die Ähnlichkeiten in der Politik der verschiedenen Parteien sowie die aktuellen Umfragewerte geben einen Ausblick auf die nächste Regierungskoalition in Deutschland.
Aktuelle Umfragen zu den deutschen Wahlen. Quelle: Bloomberg
Mögliche Koalitionen
Angesichts der Umfragewerte werden derzeit drei Koalitionsoptionen in Betracht gezogen:
- SPD-CDU/CSU
- SPD-Grüne-Die Linke
- SPD-Freie Demokraten-Grüne
Die erste Option, auch Große Koalition genannt, ist in Deutschland bereits im Gespräch und die Deutschen haben gemischte Gefühle dazu - der Rückgang der Unterstützung für CDU/CSU zeigt, dass die Menschen in Deutschland einen Wechsel wollen. Alle drei Parteien der zweiten Option (SPD-Grüne-Die Linke) forderten höhere Steuern für wohlhabende Haushalte und einen festen Mindestlohn von 12 bis 13 Euro. Diese Gruppe befürwortet auch eine Reform der Schuldengrenze, damit diese die öffentlichen Investitionen nicht bremst. Die CDU/CSU und die Freien Demokraten setzen dagegen auf Steuererleichterungen für wohlhabende Haushalte und wollen den privaten Sektor durch steuerliche Anreize zu mehr Investitionen bewegen.
Die dritte Option ist wahrscheinlich, aber es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen diesen Parteien - zum Beispiel in Bezug auf die Steuern -, die sie weniger wahrscheinlich machen als die beiden vorherigen Optionen.
Auswirkungen auf den Markt
Die Auswirkungen der Bundestagswahl auf den Markt werden voraussichtlich nicht signifikant sein. Eine weitere Amtszeit der SPD-CDU/CSU-Koalition würde auf eine Fortsetzung der derzeitigen Politik hindeuten, und die Auswirkungen wären höchstwahrscheinlich neutral. Eine SPD-Grüne-Die Linke-Koalition könnte die Aussichten für Aktien aufgrund von Steuererhöhungen leicht negativ beeinflussen, während gleichzeitig die Anleiherenditen aufgrund von Änderungen der Schuldengrenze steigen könnten. Die Koalition aus SPD, Freien Demokraten und Grünen wird sich voraussichtlich neutral auf Aktien auswirken.
Zu beachten ist, dass jede Koalition, an der die Grünen beteiligt sind, für umweltfreundliche Unternehmen von Vorteil sein könnte, da sich die Grünen für hohe Investitionen zur Herstellung der Kohlenstoffneutralität der deutschen Wirtschaft entscheiden.
Nicht zuletzt ist es sehr wahrscheinlich, dass die deutsche Regierungskoalition eine Dreierkoalition sein wird. Dies ist wahrscheinlich die wichtigste Änderung, da die Abkehr von einer Zweiparteien-Koalition die Wahrscheinlichkeit von Reibereien zwischen den Koalitionspartnern erhöht und im Falle von Meinungsverschiedenheiten das Risiko eines politischen Stillstands vergrößern könnte.
Technischer Blick auf den DE30
Ein Blick auf den Chart des deutschen Leitindex (DE30) zeigt, dass die Erholung am deutschen Aktienmarkt heute eine Pause eingelegt hat. Der Index konnte die Widerstandszone, die durch das 61,8%-Retracement der jüngsten Abwärtsbewegung markiert ist, nicht überwinden und startete einen Pullback. Die Unterstützung, die durch das 50%-Retracement im Bereich von 15.500 Punkten markiert ist, wird derzeit getestet. Der lange untere Schatten der aktuellen H4-Kerze deutet darauf hin, dass sich die Bullen in diesem Bereich aufhalten und eine Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung nicht auszuschließen ist. Sollten die Käufer die Kontrolle zurückgewinnen und den Index über das oben erwähnte 61,8%-Retracement treiben, würden sich die kurzfristigen technischen Aussichten verbessern, da dies auch einen Ausbruch über die kurzfristige Abwärtstrendlinie bedeuten würde.
Quelle: xStation 5
Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte
Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.
Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Risikohinweis
CFDs sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 76% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.