- Aktienmärkte in Europa eröffnen nach Fed-Zinsentscheid tiefer
- Schlechte Ertragslage in Deutschland könnte DE30 zukünftig belasten
- Thyssenkrupp stürzt nach gesenktem Gewinnausblick für das Gesamtjahr ein
Die erste Hälfte dieser Woche war recht erfolgreich, allerdings wurden einige Gewinne wieder abgegeben. Der Auslöser dafür ist nicht offensichtlich, aber es könnte mit zwei Aspekten zusammenhängen, die beide aus den USA stammen. Zuerst einmal erholte sich der US-Aktienmarkt am Mittwoch als Reaktion der US-Zwischenwahlen, da die Republikanische Partei ihre Kontrolle im Repräsentantenhaus an die Demokraten abgab. Auf den ersten Blick könnte dies als seltsames Verhalten betrachtet werden: Ein gespaltener Kongress wird mit Sicherheit zu einer weniger expansiven Finanzpolitik und damit zu weniger Impulsen für die Wall Street führen. Auf der anderen Seite neigen politische Ereignisse dazu, ähnliche Schemen zu zeichnen: Ein Rückzug in riskante Vermögenswerte vor der Abstimmung aufgrund zunehmender Unsicherheit und dann eine Erholungsrallye, unabhängig vom Endergebnis.
Dies war auch diesmal der Fall. Als sich die Unruhen nach den Midterms gelegt hatten, wandten sich die Marktteilnehmer jedoch wieder der Geldpolitik zu. Allerdings beabsichtigt die Fed keine Verlangsamung ihres geldpolitischen Kurses. Eine Mischung aus höheren Zinsen und weniger fiskalischen Impulsen (Trump hatte versprochen, weitere Steuersenkungen für den Mittelstand vorzunehmen - eine Idee, die nicht mehr aktuell sein dürfte) führt daher zu mehr Sorgen um die Entwicklung des US-Aktienmarktes. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die US-Rendite der 3-Monats-Anleihen dabei ist, das beste Jahr seit 2009 zu verzeichnen. Das deutet darauf hin, dass das alte Sprichwort “Cash is King” wieder an Bedeutung gewinnt.
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Konto eröffnen Demokonto xStation App herunterladen xStation App herunterladenZu Beginn der Woche konnte der DE30 die 11.670 Punkte nicht überwinden, worauf die Bären wieder die Kontrolle übernahmen. In diesem Kontext wäre eine Bewegung in Richtung 11.350 Punkte recht wahrscheinlich. Ein erfolgreiches Unterschreiten würde zusätzlich den Weg bis zur 11.000er-Marke freisetzen. Quelle: xStation 5
Fassen wir die frühe europäische Sitzung zusammen: Nach mehr als 30 Minuten fällt der DE30 um 0,7%, der französische CAC 40 (FRA40) um 0,8%, ähnliche Verluste sind auch beim EuroStoxx50 (EU50) und FTSE 100 (UK100) zu beobachten. Kommen wir zu einem Punkt, der für die Zukunft des deutschen Aktienmarktes entscheidend sein könnte, nämlich die bisher enttäuschende Berichtssaison in Deutschland. Nachdem bereits 20 der 30 Mitglieder des deutschen Leitindex ihre Finanzberichte veröffentlicht haben, kann man feststellen, dass die Erträge durchschnittlich 5% schwächer ausfielen. Das ist das schlechteste Ergebnis seit mindestens zwei Jahren und könnte die relative Underperformance zu den US-Werten erklären. Beachten Sie auch, dass das dritte Quartal möglicherweise zum Teil durch die Umsetzung neuer CO2-Emissionsnormen verzerrt wurde. Aus diesem Grund erscheint es sinnvoll auf die Ergebnisse des letzten Quartals 2018 abzuwarten, um zu beurteilen, ob die Automobilhersteller in der Lage waren sich anzupassen.
Deutsche Unternehmen haben bei der Berichtssaison bislang negativ überrascht. Quelle: Bloomberg, XTB Research
Bei einem Blick auf die DE30-Titel ist vor allem Thyssenkrupp (TKA.DE / WKN: 750000) hervorzuheben, da die Aktie heute Morgen um fast 8% nachgab. Diese Entwicklung dürfte auf die Senkung der Gewinnprognose für 2018 zurückzuführen sein. Der Grund ist eine drohende Kartellstrafe wegen des Verdachts auf Absprachen bei Stahlpreisen. Am Donnerstag sagte das Unternehmen, dass das EBIT von 1,8 Mrd. EUR auf 1,6 Mrd. EUR zurückgehen wird, außerdem werde ein Jahresüberschuss von 100 Mio. EUR erwartet (ebenfalls unter dem Niveau von 271 Mio. EUR vom Vorjahr). Darüber hinaus wurde die Aktie vom Bankhaus Metzler von “Kaufen” auf “Halten” herabgestuft. Das Kursziel liegt nun bei 18,4 EUR (Vowert: 26 EUR).
Thyssenkrupp stürzt heute Morgen aufgrund der gesenkten Gewinnaussichten für 2018 ein. Quelle: Bloomberg
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