- Griechischer Privatisierungsprozess langsamer als von EU-Kommission erwartet, nimmt jedoch Fahrt auf
- DE30 befindet sich erneut in wichtiger Widerstandszone
- Trotz EU-Zulassung bleibt Linde-Praxair-Deal gefährdet
Nachdem der S&P 500 (US500) im gestrigen Intraday-Handel neue Hochs erreichte, war die heutige asiatische Sitzung eher gemischt. In Australien schloss der S&P/ASX 200 (AUS200) 0,29% tiefer, während in Japan der Nikkei (JAP225) um 0,58% zulegte. Chinesische Indizes werden im Allgemeinen niedriger gehandelt, nur der Hang Seng (CHNComp) gewann 1,1% an Wert.
Bei der europäischen Eröffnung war die Stimmung nicht besonders gut, da die Mehrheit der Blue-Chips-Indizes den heutigen Handel mit moderaten bärischen Gaps starteten. Nur in Russland (siehe MOEX und RTSI) waren in den ersten Handelsminuten geringe Gewinne zu beobachten. Andererseits gerieten Schweizer und britische Unternehmen am stärksten unter Druck. Ansonsten eröffneten alle 19 Branchenindizes des STOXX Europe 600 am Mittwoch tiefer. Bergbauunternehmen und Raffinerien waren am stärksten betroffen, während Aktien im Bereich Gesundheit und Immobilien die geringsten Rückgänge aufwiesen.
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenErzielten Erlöse seit dem griechischen Privatisierungsprozess (Beginn 2011). Beachten Sie, dass die Werte nur abgeschlossene Erlöse berücksichtigen (vertraglich gebundene Verkäufe zählen ebenfalls dazu). Quelle: Bloomberg
Am Montag haben wir über Griechenland geschrieben, da die Rettungsprogramme ein Ende genommen haben. Da keine Mittel mehr in die griechische Wirtschaft fließen, muss das Land nun besonders aufpassen, dass die vergangenen Fehler nicht wiederholt werden. Die europäischen Behörden fordern die griechischen Partner dringend auf, den Privatisierungsprozess voranzutreiben. Die griechische Regierung ist bestrebt, dies zu tun, doch das Ziel der Privatisierungserlöse in Höhe von 50 Mrd. EUR bleibt noch weit entfernt. Im Jahr 2011 ging die Europäische Kommission noch davon aus, dass Griechenland diesen Betrag bis 2015 erreichen könnte. Laut den Daten des griechischen Finanzministeriums belief sich im Zeitraum zwischen 2011 und 2018 der Wert der gesamten griechischen Privatisierungserlöse auf lediglich 12,5 Mrd. EUR. Sollten die griechischen Behörden den Prozess nicht beschleunigen und ihren Verpflichtungen nachkommen, könnten Anleger zunehmend skeptisch werden. Erfreulich ist jedoch, dass sich der Prozess in den letzten zwei Jahren tatsächlich beschleunigt hat, das Tempo aber immer noch zu langsam ist, um ihn in angemessener Zeit abzuschließen.
Wichtige europäische Aktienindizes nach der ersten Handelsstunde:
- DE30: +0,25%
- FTSE 100 (UK100): -0,32%
- CAC 40 (FRA40): +0,27%
- IBEX 35 (SPA35): -0,08%
- FTSE MIB (ITA40): +0,17%
Der DE30 testet erneut die Widerstandszone im Bereich der 12.380 und 12.425 Punkte. Quelle: xStation 5
Betrachtet man die Kursentwicklung des DE30 in den letzten Monaten, so kann man erkennen, dass es im Bereich zwischen 12.380 und 12.425 Punkten (rotes Rechteck) mehrfach zu Umkehrungen kam. Diesmal war es nicht anders. Der deutsche Leitindex ist gestern an die obere Grenze der Widerstandszone gestiegen, konnte diese aber nicht überwinden. Im Gegenzug sahen wir einen leichten Rücksetzer in Richtung der unteren Grenze. Dort hat der DE30 auch seine gestrige Sitzung beendet. Nach einer schwächeren Eröffnung unterhalb des 33er EMA im H4-Chart (grüne Linie) erreicht der DE30 erneut die genannte Widerstandszone. Sollten die Bullen genug Kraft haben, um diese technische Hürde zu überwinden, könnte die 12.500 Punkte-Marke (lila Linie) ein interessantes Niveau sein. Dieses diente als Nackenlinie für die jüngste Kopf-Schulter-Formation.
Linde (LIN.DE) schwächelt, da Fusion mit Praxair in Frage gestellt wird. Quelle: Bloomberg
Unternehmensnachrichten
Linde (LIN.DE) ist am Mittwochmorgen der schwächste DE30-Wert. Zu Beginn der Woche haben wir über die Fusion mit Praxair (PX.US) geschrieben. Beide Unternehmen haben eine bedingte Zulassung von den europäischen Behörden erhalten, in den USA gibt es wiederum Schwierigkeiten. Für eine kartellrechtliche Genehmigung müssen die Unternehmen allerdings Geschäfte mit mehr als 4,3 Mrd. USD oder einem EBITDA über 1,1 Mrd. verkaufen. Linde teilte heute mit, dass die Umsatzobergrenze wahrscheinlich überschritten wird, nachdem die US-amerikanische Federal Trade Commision forderte mehr Vermögenswerte zu verkaufen als erwartet. Nach Aussage von Linde gibt es konstruktive Gespräche zwischen den beiden Unternehmen sowie mit den Aufsichtsbehörden, um eine effiziente Lösung zu finden. Nach der ersten Handelsstunde wird die Linde-Aktie 1,5% tiefer gehandelt.
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