DE30: Rheinpegel belastet BASF

12:50 26. Juli 2019

++ Gemischter Start in den europäischen Handel ++ 7. Jahrestag von Draghis „Whatever it takes”-Rede ++ DE30 nähert sich wichtiger Unterstützung ++

Nach dem hektischen Handel am Donnerstag aufgrund der Sitzung der Europäischen Zentralbank hat der Freitagmorgen gemischte Ergebnisse gebracht, da die Anleger immer noch die gestrigen Aussagen verdauen: Die EZB hat davon abgesehen, die Zinsen zu senken oder ihr Anleihekaufprogramm (QE) wieder aufzunehmen, aber sie hat sich dazu verpflichtet, dies im September zu tun, wenn neue Wirtschaftsprognosen vorliegen. Die Marktreaktion war nicht eindeutig - der EUR fiel zuerst, konnte sich jedoch während der Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi erholen, da er sagte, dass es im Juli keine Diskussionen über Zinssenkungen gegeben hatte. Des Weiteren kam es auch zu einer rhetorischen Änderung hinsichtlich des Inflationsziels der EZB. Erstmals betonte die Zentralbank ausdrücklich, dass es keine Obergrenze von 2% gebe und sie ihr Ziel symmetrisch behandeln würde. Das bedeutet, dass der EZB-Rat ein Preiswachstum von etwas unter oder über 2% tolerieren könnte.

In der Praxis stellt dies eine große Veränderung für den Handlungsspielraum der Notenbank dar, um eine längere expansive Politik zu ermöglichen. Das könnte als klares negatives Zeichen für die Gemeinschaftswährung angesehen werden, aber es bedeutet nicht unbedingt, dass der EUR bis zur Sitzung im September deutlich an Wert verlieren wird. Letztendlich geht es um Zinsdifferenzen: Wenn die US-Notenbank von weiteren Zinssenkungen oder der Einführung eines neuen QE-Programms absieht, könnte dies ausreichen, um den EURUSD nach oben zu treiben. Darüber hinaus muss man sich bewusst sein, dass der USD hinsichtlich des realen effektiven Wechselkurses (REER-Ansatz) teuer ist, sodass es keinen Zweifel daran gibt, dass der Spielraum für eine Abwertung deutlich größer ist als für eine Aufwertung. Erwähnenswert ist auch, dass Draghi vor genau sieben Jahren seine „was auch immer nötig ist"-Rede hielt. Seitdem hat die EZB zahlreiche Maßnahmen ergriffen, darunter Zinssenkungen in den negativen Bereich (Einlagefazilität) und den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen in Milliardenhöhe. Hat es gereicht, den Euro zu schützen? Die Antwort lautet „ja", da die Wirtschafts- und Währungsunion nicht zusammengebrochen ist. Andererseits reichte es nicht aus, um das Preiswachstum in der europäischen Wirtschaft angemessen anzukurbeln.

Technisch gesehen verzeichnete der DE30 am Donnerstag einen massiven Rückgang, da die Aktienanleger enttäuscht von dem waren, was die EZB präsentierte. In Kombination mit den beunruhigenden Zukunftsaussichten mag man skeptisch sein, ob die Aktien in den kommenden Wochen weiter steigen könnten. Sobald der Kurs nach unten aus dem bullischen Trendkanal ausbricht, wäre ein tieferer Rückzug nicht auszuschließen. Quelle: xStation 5

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Die Aktie von BASF (BAS.DE / DE000BASF111) steht am Morgen aufgrund des anhaltenden Einbruchs des Wasserspiegels am Rhein weiterhin unter Druck - dies stellt ein erhebliches Risiko für die Lieferkette des Unternehmens dar. Man erinnere sich, dass der aktuelle Wasserstand 1,33 Meter beträgt - einen Meter tiefer als noch vor einem Monat. Sinkt der Wasserstand unter 50 Zentimeter, könnte der gesamte Schiffsverkehr ausfallen und bei vielen deutschen Unternehmen zu Störungen in der Lieferkette führen.

Die Aktie von BASF steht vor dem Hintergrund des sinkenden Wasserspiegels am Rhein unter Verkaufsdruck. Quelle: Bloomberg

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