Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsentscheidung um 14:15 Uhr dt. Zeit bekannt geben, gefolgt von einer Pressekonferenz mit Präsidentin Christine Lagarde um 14:45 Uhr dt. Zeit.
Es wird allgemein erwartet, dass die Europäische Zentralbank heute eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte vornehmen wird, wodurch der Einlagensatz auf 2,00 % sinken würde. Dies entspräche der Hälfte des Höchstsatzes von 4 %, der bis Ende 2023 und Anfang 2024 beibehalten werden soll. Erwartet wird diese Senkung aufgrund mehrerer Faktoren, darunter ein anhaltender Rückgang der VPI-Inflation, der durch niedrigere Energiepreise noch verstärkt wird, sowie die disinflationären Auswirkungen der US-Zölle, die zu einer höheren Produktverfügbarkeit in Europa führen. Die entscheidende Frage lautet nun, ob die EZB ihren Lockerungszyklus beenden oder angesichts der anhaltend sinkenden Inflation und der Unsicherheit im Handel zwei oder drei weitere Senkungen signalisieren wird.
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Konto eröffnen Demokonto xStation App herunterladen xStation App herunterladenDie Zinssätze in der Eurozone wurden bereits deutlich gesenkt. Es ist jedoch anzumerken, dass diese Senkungen moderat ausfielen und keine Reaktion auf die Krise waren, was die langfristigen Aussichten für das Erreichen des Inflationsziels verbessern könnte. Quelle: Bloomberg Finance LP, XTB
Erwartete weitere Schritte der EZB:
- Zurückhaltende Haltung: Es wird erwartet, dass der EZB-Rat einen moderat zurückhaltenden Ton beibehält und sich Flexibilität für künftige Maßnahmen offen hält. Der ECBspeak-Index von Bloomberg, der die Stimmung im EZB-Rat widerspiegelt, deutet auf eine zunehmend zurückhaltende Haltung hin, wobei der Schwerpunkt auf den disinflationären Auswirkungen der US-Zölle auf die Währungsunion liegt.
- Weitere Zinssenkungen: Das Basisszenario geht von einer weiteren Senkung um 25 Basispunkte im September aus. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik ist hoch, allerdings könnte ein mögliches Handelsabkommen mit den USA im Juli die Aussichten für weitere Schritte verändern.
- Inflationssorgen: Das Lohnwachstum hat sich verlangsamt, und die Inflation ist im Mai unter das Ziel der EZB von 2 % gefallen. Die jüngsten Inflationsprognosen der EZB-Ökonomen berücksichtigen die US-Zollankündigung vom 2. April nicht und könnten weiter nach unten korrigiert werden. Interessanterweise deutet sogar der hawkische Gouverneur der österreichischen Zentralbank an, dass die Zölle zu einem Rückgang der Verbraucherpreise führen könnten.
- Auswirkungen von Zöllen und anderen Faktoren: Die Handelspolitik der USA wirkt sich negativ auf die Preise europäischer Produkte aus, und es gibt keine Vergeltungszölle auf amerikanische Waren. Darüber hinaus sinken die Preise für Rohöl und andere Energie-Rohstoffe, was sich beispielsweise auf die Stromkosten auswirkt.
Erwartet wird eine weitere Zinssenkung der EZB im September dieses Jahres. Dies könnte sich jedoch ändern, sollte es im Juli zu einem Handelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union kommen. Quelle: Bloomberg Finance LP, XTB
Auswirkungen auf den Euro-Handel:
- Zurückhaltende Haltung der EZB: Sollten die Entscheidungsträger ihren zurückhaltenden Ton beibehalten, ist ein Rückgang des EURUSD-Kurses unter 1,1400 nicht auszuschließen. Die EZB bleibt aufgrund der anhaltenden Handelsspannungen vorsichtig.
- Politische Divergenzen: Sollte die US-Notenbank (Fed) ihren hawkischen Kurs beibehalten (d. h. die Zinsen eher hoch halten oder langsamer senken), könnte sich der Zinsunterschied zwischen der Eurozone und den USA vergrößern. Theoretisch dürfte dies den Euro gegenüber dem Dollar belasten. Andererseits bleibt der EURUSD aufgrund der anhaltenden Abneigung gegenüber dem Dollar im Zusammenhang mit Trumps Politik auf einem hohen Niveau.
- Mögliche Erholung des Euro: Die europäische Wirtschaft zeigt Anzeichen einer Erholung, und das Inflationsziel wurde erreicht. Darüber hinaus plant die Europäische Union zusätzliche Rüstungsausgaben in Höhe von rund 800 Milliarden Euro, was zu einer weiteren Belebung der Wirtschaft führen könnte. Dies könnte auch einen Inflationsimpuls geben und die EZB-Mitglieder von weiteren Zinssenkungen abhalten.
- Erhöhte Unsicherheit: Die erhöhte Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen den USA und der EU könnte die EZB zu einer vorsichtigeren Haltung veranlassen. Sollte Christine Lagarde Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten äußern, könnte dies eine zurückhaltende Haltung bestätigen und eine stärkere Korrektur des EURUSD auslösen. Sollte die EZB hingegen auf potenzielle Aufwärtsrisiken für die Inflation hinweisen und Lagarde zur Vorsicht bei der Bewertung der Auswirkungen der Zölle mahnen, könnte dies zu einer Wiederaufnahme des Aufwärtstrends des Euro führen.
Technischer Ausblick für EURUSD
Der EURUSD bleibt über der Marke von 1,1400 und bewegt sich innerhalb eines Aufwärtstrendkanals. Eine zurückhaltende Haltung der EZB könnte zu einem Test der unteren Grenze des Kanals führen, und ein Durchbrechen der Marke von 1,1350 könnte eine größere Korrektur auslösen.
Dennoch dürfte sich die Zone um 1,1250 als schwierige Hürde erweisen. Die US-Anleiherenditen bleiben hoch (was sich in niedrigen TNOTE-Preisen widerspiegelt), aber dies hat sich nicht in einer Unterstützung für den US-Dollar niedergeschlagen. Sollte die EZB jedoch signalisieren, dass die Zinsen ihr Zielniveau erreicht haben, könnte dies sogar zu einem Ausbruch über die Obergrenze des Aufwärtstrendkanals und einem Anstieg über 1,1500 führen.
Quelle: xStation5 von XTB
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