Makroanalyse: Wichtige Wochen für China

17:35 10. Februar 2020

++ Chinesische Firmen versuchen Arbeit wieder aufzunehmen ++ USD profitiert von starkem NFP-Bericht ++ Beunruhigende Industriedaten aus Deutschland ++

Asien | Können chinesische Firmen ihre Arbeit wieder aufnehmen?

Nach zwei Wochen der Isolation versucht der größte Teil der chinesischen Wirtschaft heute wieder ihre Arbeit aufzunehmen. Es verläuft allerdings alles andere als reibungslos. Selbst wenn die offizielle Zahl der infizierten Menschen sowie der Todesfälle stimmen sollte, könnte die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu einer verstärkten Ansteckung führen. Auch unter ausländischen Firmen herrscht große Unsicherheit. Viele Unternehmen haben sich gegen eine vollständige Wiedereröffnung entschieden, da sie ihre Mitarbeiter nicht zurück nach China schicken wollen. Das chinesische Handelsministerium forderte die Handelspartner dringend auf, keine Importe aus China zurückzuhalten - ein Drängen, das darauf hindeutet, dass solche Fälle vorliegen. Da gesundheitliche Bedenken nach wie vor ungelöst sind, besteht die Gefahr eines größeren Schocks für die Weltwirtschaft.

Die chinesischen Aktien haben die erste negative Reaktion auf den Virusausbruch fast umgekehrt. Quelle: xStation 5

Wichtigstes Wirtschaftsereignis in dieser Woche: Zinsentscheid der RBNZ (Mittwoch, 2:00 Uhr)

USA | EURUSD unter Verkaufsdruck

Während es Unsicherheiten bezüglich der globalen Wirtschaftsaussichten gibt und diese auch die Geschäftsbedingungen in den USA zu beeinflussen scheinen, kann sich der Arbeitsmarkt sehr gut halten. Die NFP-Zahlen für Januar lagen bei 225 Tsd. Der 6-Monatsdurchschnitt blieb drei Monate in Folge über 200 Tsd. - die erste derartige Situation seit Mitte 2008. Obwohl der Arbeitsmarkt ein Spätindikator für den Konjunkturzyklus ist, scheint er darauf hinzuweisen, dass die USA relativ gesehen besser auf die negativen Auswirkungen aus China vorbereitet sind. Im Moment scheint der USD aufgrund der Daten eine solide Unterstützung zu genießen.

EURUSD wertet nach den starken US-Daten ab. Der Rückgang wird allerdings nicht durch den Anleihenmarkt unterstützt. Quelle: Bloomberg, XTB Research

Wichtigstes Wirtschaftsereignis in dieser Woche: Fed-Chef Powell spricht vor dem Kongress (Dienstag 16:00 Uhr / Mittwoch, 16:00 Uhr)

Europa | Beunruhigende Daten aus Deutschland

Ende des letzten Jahres hofften die Anleger nach den höheren EMI-Werten aus Deutschland auf die Einleitung einer konjunkturellen Erholung. Man erinnere sich, dass der EMI im September einen Tiefpunkt (41,7 Punkte) erreichte und sich dann im November auf 44,1 Punkte und im Dezember auf 43,7 Punkte verbessern konnte. Obwohl diese Niveaus immer noch niedrig waren, wurden sie als eine Trendwende angesehen, zumal die Verbesserung durch höhere Auftragseingänge zustande kam. Die harten Daten für Dezember könnten in keinem größeren Kontrast dazu stehen. Die Auftragseingänge brachen im Jahresvergleich um 8,7% und die Industrieproduktion um 6,8% ein - beide Zahlen waren deutlich schlechter als erwartet. Darüber hinaus waren die Produktionszahlen für Dezember auch in Frankreich und Spanien schwach. Die Daten bestätigen, dass das europäische verarbeitende Gewerbe schlecht auf einen weiteren externen Schock vorbereitet war, der in einigen Branchen (insbesondere in der Automobilindustrie) bereits seinen Tribut fordert. 

Die Lage der deutschen Industrie verschlechterte sich im Jahr 2019 weiter. Quelle: Macrobond, XTB Research

Wichtigstes Wirtschaftsereignis in dieser Woche: Produktion des verarbeitenden Gewerbes (Dienstag: 10:00 Uhr).
 

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