Marktkommentar: Aktienanleger stellen langfristigen Aufwärtstrend in Frage

10:13 25. Oktober 2018
  • S&P 500 und Dow Jones geben gesamte Jahresgewinne ab
  • Abverkauf konnte am Mittwoch nicht aufgehalten werden
  • Sichere Häfen (JPY, Gold) sind hierbei die Hauptprofiteure
  • DE30 baut seine Verluste aus, baldige Stabilisierung notwendig
  • EURUSD testet derzeit die 1,14er-Marke, EZB-Treffen entscheidend

Am Dienstagabend waren an der Wall Street (S&P 500, Nasdaq, Dow Jones) lange untere Schatten zu beobachten. An sich eine gute Grundlage, um nach dem starken Einbruch im Oktober wieder etwas Vertrauen zu schaffen. Doch mit der neuen Verkaufswelle am Mittwoch bewegen wir uns nun auf gefährlichem Terrain. Der langfristige Aufwärtstrend wird damit von den Anlegern in Frage gestellt. Der technologielastige Nasdaq verliert 4,4% an Wert, liegt für 2018 aber immer noch in der Gewinnzone. Anders sieht es beim marktbreiten S&P 500 (-3,1%) und beim US-Leitindex Dow Jones (-2,4%) aus, beide geben mit der gestrigen Tageskerze ihre gesamten Jahresgewinne ab. Der S&P 500 notiert nun sogar auf einem Mehrmonats-Tief.

Die EMIs (USA) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor stiegen nicht nur, sondern konnten mit 55,9 und 54,7 Punkten sogar die Erwartungen übertreffen. Allerdings konnte der Abverkauf damit nicht gebremst werden, die Kommentare einiger US-Notenbanker halfen ebenso wenig. Die Fed-Chefin aus Cleveland, Loretta Mester, sagte gestern Abend, dass die Fed trotz der jüngsten Marktturbulenzen nicht von ihrem Kurs abweichen werde. Allerdings sei die Fed angesichts der Annäherung einer geldpolitischen Normalisierung nun sensibler für Daten. In diesem Kontext ist auch das “Beige Book” (US-Konjunkturbericht der Fed vom Mittwoch) zu erwähnen. Die Wirtschaftsaktivität hat in den USA zuletzt “mäßig bis moderat” zugelegt, hieß es.

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Die allgemeine Risikoaversion ist allerdings auch am Anleihemarkt zu spüren, da sich die 10-jährige US-Anleiherendite von ihrem jüngsten Hoch abwendet und im heutigen frühen Handel wieder der 3,1%-Marke nähert. Hauptprofiteure im Oktober sind klar die sicheren Häfen (JPY, Gold). Der JPY gewinnt in dieser Handelswoche wieder deutlich an Stärke und könnte den immer noch intakten Aufwärtstrend beim USDJPY-Paar (D1-Chart) von Ende März umkehren. Gold war wiederum am 11. Oktober in der Lage, sich aus seiner Seitwärtsbewegung (1.180 bis 1.210 USD) zu befreien. Nach einem Anstieg von knapp 30 USD ging dem Edelmetall jedoch die Puste aus. Ein weiterer Vertrauensverlust in den Aktienmarkt sowie eine rückläufige US-Anleiherendite könnten jedoch mehr Käufer anlocken. Im frühen Handel notiert Gold auf dem höchsten Niveau seit Mitte Juli und kann damit vorerst den nächsten wichtigen Widerstand bei 1.236 USD überwinden.

Der DE30 gerät am Mittwoch weiter unter Druck und bildete in seiner Abwärtsbewegung ein neues Tief bei 11.041 Punkten aus. Im frühen Handel eröffnet der deutsche Leitindex zwar auf der 11.100 Punkte-Marke, allerdings gibt es selbst in kleineren Zeiteinheiten derzeit keine  Anhaltspunkte für eine Erholung. Die Bären dürften daher leichtes Spiel haben. Doch wie lange kann der DE30 noch fallen? Die Wochen-Performance ist bereits miserabel, die Verluste könnten dennoch weiter ausgebaut werden. Der EURUSD kämpft derzeit um die 1,14er-Marke. Die Gemeinschaftswährung hat damit 1,1550 (Unterseite der monatelangen Konsolidierung) hinter sich gelassen. Übergeordnetes Kursziel wäre 1,30 (August-Tief), für die EUR-Bullen wäre wiederum einer Zurückeroberung des erwähnten Bereiches wichtig. Anleger werden vor allem dem heutigen EZB-Treffen (13:30 Uhr) Aufmerksamkeit schenken. Hier wird zwar keine Änderung erwartet (QE-Programm endet Ende 2018, erste Zinserhöhung erst im Herbst 2019), die anschließende Pressekonferenz mit Mario Draghi (14:30 Uhr) könnte jedoch für den EUR entscheidend sein.

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