Marktkommentar: Dow Jones mit Bullish-Engulfing

10:32 31. Oktober 2018
  • Trump erwartet “great deal” bei Handelskonflikt mit China
  • US-Quartalsberichte aus Tech- und Transportsektor überzeugen
  • Daten aus China und Europa verschlechtern sich weiter
  • EUR nahe der 1,30er-Marke, derzeit wenig Erholungspotenzial

Laut Bloomberg bereitet Donald Trumps Regierung Zölle auf alle restlichen chinesischen Exporte in die USA vor (257 Mrd. USD) und setzte damit die Wall Street (S&P 500, Nasdaq, Dow Jones) zu Beginn der Handelswoche unter Druck. Im Interview mit dem konservativen TV-Sender Fox News sagte der US-Präsident jedoch, dass er einen “great deal” erwarte. In Kombination mit starken Zahlen aus Tech- und Transportsektor erholten sich die drei großen US-Aktienindizes. Es herrscht weiterhin Unsicherheit darüber, ob der Abwärtstrend vom Oktober vorbei ist oder nicht. Ob die positiven Quartalsberichte den Ausverkauf der Tech-Aktien werden stoppen können bleibt abzuwarten. Der Leitindex Dow Jones konnte seine bisher schwache Wochen-Performance ausgleichen und rutscht während der Asien-Sitzung sogar wieder in die Gewinnzone. Im D1-Chart bildete die gestrige Kerze ein Bullish-Engulfing (Umkehrmuster) aus und der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt gerade einmal 150 Punkte (aktuell: 24.955 Punkte). Im W1-Chart ist nun ein langer unterer Schatten zu beobachten. Bei den vergangenen Rückgängen signalisierte dies meist das Ende einer Abwärtsbewegung. Der Schlusskurs am Freitagabend ist daher entscheidend. Sollten wir jedoch bis zum Fed-Treffen im Dezember keine ernsthafte Erholung sehen, könnte das aktuelle Tempo der geldpolitischen Straffung in Frage gestellt werden.

Über Nacht erhielten wir die Einkaufsmanagerindizes (CFLP) aus China. Der Wert für das verarbeitende Gewerbe ging nicht nur von 50,8 auf 50,6 Punkte zurück, sondern verfehlte mit 50,2 Punkte die Prognose und hält sich damit nahe der kritischen 50er-Marke auf. Das ist der tiefste Stand seit August 2016. Der Dienstleistungssektor überzeugte mit 53,9 Punkten ebenfalls nicht (Vorwert und Erwartung: 54,9 Punkte). Der Abwärtstrend bei den Konjunkturaussichten wird damit fortgesetzt. Allerdings nehmen auch die Sorgen um die europäische Wirtschaft zu. Die am Dienstag veröffentlichten BIP-Daten aus der Eurozone untergraben dies. Auf Monatsbasis wuchs die Wirtschaft nur um 0,2% (Erwartung und Vorwert: 0,4%), das ist das schwächste Wachstum seit September 2014. Auf Jahresbasis war sogar ein Rückgang von 2,2% auf 1,7% zu beobachten. Damit wurde die Prognose um 0,2% verfehlt und der Trend hin zu einer schwächer wachsenden Konjunktur scheint sich sogar zu beschleunigen.

In Europa ist der italienische Haushaltsplan weiterhin der größte Unsicherheitsfaktor. Eine Einigung zwischen Brüssel in Rom wäre ein wichtiger Schritt, um Vertrauen im Euroraum zu schaffen und einer erneute Eurokrise entgegen zu wirken. Nachdem die EU-Kommission wie erwartet eine hohe Neuverschuldung der neuen Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung in Lega ablehnte, muss nun ein neuer Entwurf vorgelegt werden. Der stellvertretende Premierminister Salvini sagte jedoch am Montag, dass Italien an seinem Plan festhalten werde. Neben den Brexit-Unsicherheiten und einem starken USD (CB-Verbrauchervertrauen überraschte positiv) gerät der EUR berechtigterweise unter Druck. Am Dienstag ging außerdem der Economic Sentiment Indicator (ESI) aus der Eurozone zum zehnten Mal in Folge auf 109,8 Punkte zurück. Die Verluste beim EURUSD-Paar halten sich zwar in Grenzen, doch das August-Tief bei 1,30 ist nicht weit entfernt (aktuell: 1,1348).             

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