Marktkommentar: Können sich die weltweiten Aktienmärkte fangen?

11:32 30. Oktober 2018
  • Washington bereitet neue Strafzölle für China vor
  • Bundeskanzlerin Merkel kündigt Rückzug aus Politik an
  • Ölmarkt: US-Sanktionen gegenüber dem Iran wieder im Fokus

Die Wall Street (S&P 500, Nasdaq, Dow Jones) bildete am ersten Handelstag der Woche neue Tiefs in der aktuellen Abwärtsbewegung aus. Die Futures des S&P 500 sorgten im vorbörslichen Handel zwar für gute Stimmung, doch bereits am Anfang der US-Sitzung waren Zeichen von Schwäche zu beobachten. Der marktbreite Aktienindex bildete sogar kurz vor der 2.600er-Marke ein Tagestief aus (tiefster Stand seit Anfang Mai). Richtung Ende des Handelstages konnten die Bullen die Verluste etwas reduzieren, die Tageskerze blieb jedoch rot. Letztendlich dürfte eine Vielzahl von Risikoquellen derzeit die weltweiten Aktienmärkte belasten, ein Punkt ist jedoch hervorzuheben. Laut Bloomberg bereitet Donald Trumps Regierung Zölle auf alle restlichen chinesischen Exporte in die USA vor (257 Mrd. USD). Dieser Schritt sorgte bereits in der Vergangenheit für Gesprächsstoff. Eine Ankündigung wäre möglich, wenn das Treffen zwischen US-Präsident Trump und Chinas Präsident Xi Jinping im November nicht zu einem positiven Ergebnis führt. Der Montag hat gezeigt, dass negative Nachrichten die Aktienmärkte schnell belasten können und der Handelskonflikt zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt eine Erholung erschwert.      

In der deutschen und europäischen Politik sorgte am Montag die Ankündigung von Angela Merkels Rückzug aus der Politik für eine Überraschung. Nach den schwachen CDU-Ergebnissen bei der hessischen Landtagswahl am Sonntag von 27% (Verlust von über 10%) wird die Bundeskanzlerin im Dezember nicht mehr für den Parteivorsitz der CDU kandidieren. Außerdem sagte Merkel: “Die vierte Amtszeit ist meine letzte als Bundeskanzlerin der Republik Deutschland” (endet 2021). Diese Entwicklung wirft natürlich jetzt die Frage auf, wer die Nachfolge Merkels anreten wird. Als mögliche Kandidaten werden die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie der amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn gehandelt. Einige sehen den bevorstehenden politischen Umbruch als Chance, andere setzten wiederum den Rückzug mit weiteren Unsicherheiten im europäischen Raum gleich. Der DE30 wies eine ähnliche Kursentwicklung auf wie der S&P 500. Einziger Unterschied war, dass kein neues Tief ausgebildet wurde. Am Dienstag eröffnet der deutsche Leitindex knapp 95 Punkte höher und gewinnt in der ersten Stunde weiter an Fahrt (+1,44%). Wichtig wäre ein Schlusskurs oberhalb der 11.400 Punkte bzw. ein Schließen des Gaps vom vergangenen Dienstag, wobei das neue Gap neues Abwärtspotenzial mit sich bringt.        

Der Termin für die in Kraft tretenden US-Sanktionen gegenüber dem Iran (4. November) steht bevor und könnte in dieser Woche wieder stärker in den Vordergrund rücken. Auslöser ist der Konflikt um das iranische Atomabkommen. Länder, die zukünftig Öl aus dem Iran kaufen, werden mit Strafen rechnen müssen. Dies könnte dem unter Druck geratenen Brent-Preis etwas stützen. Nach einem Mehr-Jahres-Hoch Anfang Oktober bei 86,73 USD ging es ausschließlich nach unten. Die Öl-Rallye wurde damit unterbrochen, der langfristige Aufwärtstrend bleibt aber weiterhin intakt. Im frühen Handel steigt Brent um 0,55%. Die Bullen setzten also ein positives Signal, allerdings wäre ein Überschreiten der 80 USD-Marke von besonderer Bedeutung. Der DoE-Bericht zu den Rohöl-Lagerbeständen (Mittwoch, 15:30 Uhr) könnte den Bullen etwas Halt bieten, zumindest wenn die Bestände zurückgehen. Die letzten fünf Veröffentlichungen der US-Regierung zeigten einen Aufbau, kann dieser Trend gebrochen werden? Das API liefert wie immer am Dienstagabend einen ersten Hinweis.    

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