Marktkommentar: Russland baut US-Anleihen ab, EURUSD unter 1,14-Marke

09:09 13. August 2018
  • Nach neuen US-Sanktionen baut Russland US-Anleihen ab
  • Commerzbank möchte Geschäftsvolumen mit Privatkunden ausbauen
  • DE30 mit schwacher Eröffnung, nach Abverkauf am Freitag
  • EURUSD-Paar unterschreitet wichtigen Konsolidierungsbereich

Beim Thema Handelskonflikte sorgten in den letzten Monaten vor allem die USA, China und die EU für reichlich Gesprächsstoff. Doch nun könnten sich auch die amerikanisch-russischen Beziehungen verschlechtern. Am Sonntag sprach der russische Finanzminister Anton Siluanow davon, den Bestand an US-Anleihen weiter abzubauen. Auslöser war der Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok in Südengland auf einen ehemaligen russischen Agenten und dessen Tochter. Russland bestritt hierbei jedoch eine Beteiligung. Die USA hatten daraufhin neue Sanktionen angekündigt, die bereits am 22. August in Kraft treten dürften. Russland wird vermutlich nicht lange auf Gegenmaßnahmen warten und könnte möglicherweise versuchen, sich weniger von den USA abhängig zu machen. Insbesondere ein weiterer Abbau von US-Anleihen und eine Intensivierungen der Geschäftsaktivitäten mit anderen Länder der Welt wäre ein Weg. Die Situation könnte sich also auch an dieser Front zuspitzen. Möglicherweise bekommen wir bald Neuigkeiten von US-Präsident Donald Trump.

Die Gewinnmargen für Banken sind im Kredit- und Wertpapiergeschäft weiter zurückgegangen. Daher möchte die Commerzbank bis 2020 ihr Geschäftsvolumen mit Privatkunden ausbauen.  Vorstand Michael Mandel äußert sich wie folgt: “Das bedeutet, dass wir unser Geschäftsvolumen deutlicher steigern müssen, um unsere Ertragsziele zu erreichen. Konkret: Wir wollen mehr Assets reinholen und die zum Teil niedrigen Margen so kompensieren.”  Die Commerzbank-Aktie ist seit 2018 bereits von 12.64 auf 8,44 EUR gefallen und könnte auch in dieser Woche weiter unter Druck geraten. Am letzten Freitag war ein bärisches Gap sowie eine lange rote Tageskerze zu beobachten. Das Jahrestief bei 7,91 EUR ist also nicht weit entfernt, sodass eine Annäherung dieses Bereiches nicht unrealistisch wäre. Auch die Aktie der Deutschen Bank hat eine ähnliche Entwicklung hinter sich. Beide Titel notieren außerdem unter der 200- und 50-Tage-Linie. Technisch gesehen muss hier also einiges passieren, damit sich die langfristige Perspektive wieder verbessert.  

Der DE30 kannte am Freitag nur eine Richtung und das ist Süden. Der Handelstag begann mit einem bärischen Gap und die Abwärtsbewegung beschleunigte sich bereits im frühen Handel. Es gab so gut wie keine korrektive Bewegung und erst zum Ende des Handelstages konnte der Abverkauf etwas gebremst werden. Die wichtigen Unterstützungen bei 12.600 und 12.430 Punkten wurden damit überwunden. Zu Beginn der neuen Handelswoche haben wir erneut eine tiefere Eröffnung gesehen. Ein Test der aufsteigenden Trendlinie (Bewegung seit Ende März, aktuell bei 12.290 Punkten) dürfte daher nur eine Frage der Zeit sein. Ein nachhaltiger Durchbruch könnte möglicherweise den Weg in Richtung 12.100 und später 11.900 Punkte ebnen. Die Bullen müssen vorerst um eine Stabilisierung kämpfen, um eine weiteren Abverkauf zu verhindern.

Der EUR hat letzte Woche gegenüber dem USD deutlich an Wert verloren. Die Tageskerze vom letzten Donnerstag ließ bereits nichts Gutes erahnen, da wir eine plötzliche Bewegung in Richtung 1,15-Marke gesehen haben. Dieser Bereich fungierte seit Ende Mai als Unterseite einer Konsolidierung und wurde am Freitag nachhaltig durchbrochen. Das Paar schloss die Woche sogar bei 1,1387. Das ist das tiefste Niveau seit Juli 2017. Um das Vertrauen wieder in die Gemeinschaftswährung herzustellen, ist also viel Arbeit notwendig. Sollte der Markt weiterhin die Unterseite favorisieren, könnte die 1,13-Marke als übergeordnetes Kursziel fungieren.

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