Rohstoff-Analyse: Öl, Sojabohnen, Gold, Kupfer

14:30 7. August 2019

In dieser Rohstoffanalyse präsentieren wir vier Märkte, die interessant aussehen und/oder einige wichtige Preisbewegungen aufzeigten: Öl, Sojabohnen, Gold, Kupfer.

OIL (ÖL)

  • Der Ölpreis fiel als neue Zölle auf chinesische US-Importe angekündigt wurden. Brent gab seit Monatsbeginn um mehr als 6% nach.
  • Die Bank of America Merrill Lynch schätzt, dass die neuesten US-Zölle die globale Ölnachfrage um 250 bis 500 Tsd. Barrel pro Tag senken werden.
  • Der Iran beschlagnahmte einen weiteren Öltanker in der Golfregion (Begründung: Öl-Schmuggel)
  • China könnte auf die US-Zölle reagieren, indem es iranisches Öl kauft, um die Außenpolitik der USA zu untergraben.
  • Die iranische Ölproduktion sank im Juni auf 550 Tsd. Barrel pro Tag, gegenüber 2,5 Tsd. Barrel pro Tag im Juni 2018. Für den Fall, dass China mit dem groß angelegten Kauf von iranischem Rohöl beginnt und die Produktion im Land wieder auf das Niveau des Vorjahres zurückkehrt, könnte der Ölpreis unter Druck geraten.
  • Die US-Rohöl-Lagerbestände sind in den letzten Wochen zurückgegangen. Dennoch liegt die Gesamtmenge der Ölvorräte immer noch über dem 5-Jahresdurchschnitt.

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Trotz eines weiteren deutlichen Rückgangs der Rohöl-Lagerbestände liegen diese weiterhin über dem 5-Jahresdurchschnitt. Quelle: Bloomberg

WTI wird seit einiger Zeit innerhalb eines Abwärtstrendkanals gehandelt. Der Preis sank in Richtung der unteren Grenze des Trendkanals - dort könnte eine Korrektur beginnen. Man sollte jedoch bedenken, dass ein enttäuschender DoE-Bericht den Preis unter den Trendkanal und möglicherweise in Richtung der Preiszone um das 23,6% Fibo-Niveau drücken könnte. Quelle: xStation 5

SOJABOHNEN (SOYBEAN)

  • Nach der erneuten Eskalation der Handelskonflikte ordnete China staatliche Unternehmen an, die Käufe von Agrargütern aus den USA einzustellen. Private Unternehmen aus China sollen in Zeiten der Unsicherheit auf den Kauf von US-Sojabohnen verzichten.
  • China wird versuchen auf Sojabohnen aus Brasilien und Argentinien auszuweichen.
  • Der Sojapreis in den USA sank aufgrund der Handelsspannungen, während die Prämien in Brasilien und Argentinien stiegen.
  • Der jüngste USDA-Bericht (veröffentlicht am Montag) ergab, dass sich 54% der Sojabohnenernte in den USA in einem guten bis ausgezeichneten Zustand befinden. Der Sojapreis ging zurück, da der Bericht besser ausfiel erwartet.

Da die US-Agrarprodukte am Wochenende Teil der erneuten Eskalation des Handelskonflikts wurden, ist die Reaktion in den Positionsdaten noch nicht sichtbar. Die spekulative Netto-Positionierung bleibt jedoch heute noch im negativen Bereich. Quelle: Bloomberg

Die jüngste Abwärtsbewegung am Sojamarkt wurde in der Nähe des 50% Fibo-Niveaus der Rallye von Mai bis Juni gestoppt. Der Rohstoff versucht diese Woche den Preis zu stabilisieren. Wenn der Verkaufsdruck jedoch zu hoch ist, könnte die Unterstützungszone um das 61,8% Fibo-Niveau getestet werden. Quelle: xStation 5

GOLD

  • Gold und andere „sichere Häfen” gewinnen aufgrund der Eskalation des Handelskonflikts an Attraktivität.
  • Schwache ISM-Werte für Juli schwächen den USD und erhöhen die Marktchancen für weitere Zinssenkungen der Fed.
  • Der Ausblick für Gold bleibt optimistisch, da die weltweite Lockerung der Geldpolitik die Nachfrage nach dem Edelmetall ankurbelt.
  • ETFs erhöhen weiterhin ihre Goldbestände. Die gesamten bekannten Bestände sind auf dem höchsten Niveau seit dem ersten Halbjahr 2013 (76,364 Mio. Tonnen).
  • Die People's Bank of China erhöhte im Juli die Goldreserven um 9,9 Tonnen auf insgesamt 1936,5 Tonnen (achter monatlicher Anstieg in Folge).
  • Spekulative Netto-Positionierung steigt zusammen mit dem Goldpreis

Sowohl die ETF-Bestände als auch die spekulative Netto-Positionierung stiegen während der jüngsten Rallye am Goldmarkt auf ein mehrjähriges Hoch. Quelle: Bloomberg

Der Goldmarkt nahm in dieser Woche seine Aufwärtsbewegung mit einer ordentlichen Dynamik wieder auf. Unsichere Aussichten für Verhandlungsgespräche zwischen den USA und China in Verbindung mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung der großen Zentralbanken stützen die Edelmetallpreise. Da es kaum Gründe für ein Ende dieser Rallye gibt, könnte der Preis seine Aufwärtsbewegung fortsetzen. Eine wichtige Widerstandszone kann nahe der 1.565 USD-Marke gefunden werden. Quelle: xStation 5

KUPFER (COOPER)

  • Die globale Produktionsaktivität sinkt weiter und übt Druck auf die industriellen Metallpreise aus.
  • Der Kupferpreis sank auf den niedrigsten Stand seit Juni 2017.
  • Industriemetalle reagierten auf den deutlichen Anstieg der rezessiven Risiken.
  • Eine anhaltende Abschwächung der Nachfrage ist in den Daten der Lagerbestände zu erkennen.
  • Der US-Unternehmenssektor lobbt die Behörden, Kupferlegierungen nicht in die Liste der EU-Zölle aufzunehmen, da sie sich nachteilig auf den heimischen Sektor auswirken würden.
  • Spekulative Netto-Positionierung für den Kupfermarkt bleibt nahe mehrjähriger Tiefststände
  • Gold-Kupfer-Verhältnis auf dem höchsten Stand seit den US-Präsidentschaftswahlen 2016.

Kontinuierliche Kursgewinne am Goldmarkt bei gleichzeitigen Rückgängen am Kupfermarkt führten dazu, dass das Verhältnis von Gold zu Kupfer (grüne Linie) den höchsten Stand seit November 2016 erreichte. Das bedeutet, dass die Anleger seit dem Sieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen nicht mehr so pessimistisch über die Weltwirtschaft waren. Quelle: Bloomberg

Die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China brachte den Kupferpreis auf das Niveau, das seit Mitte 2017 nicht mehr erreicht wurde. Da „harte” Daten weiterhin auf eine angeschlagene Weltwirtschaft hindeuten, erscheint eine kurzfristige Erholung fragwürdig. Quelle: xStation 5

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