Rohstoffanalyse: Öl, Kupfer, Sojabohnen und Lithium (29.03.2022)

14:37 29. März 2022

Öl

  • Vereinigte Arabische Emirate planen nicht, die OPEC zu verlassen, um die Ölproduktion zu steigern

  • Laut VAE wird Russland OPEC+-Mitglied bleiben

  • Trotz der Forderungen der G7-Länder ist es unwahrscheinlich, dass an diesem Donnerstag eine Änderung der Politik der OPEC+ zur Erhöhung der Fördermengen vorgenommen wird

  • Lockdown in Shanghai weckt Bedenken wegen geringerer Ölnachfrage in China

  • Russische Ölexporte fielen in der Woche vom 17. bis 23. März um 26% im Jahresvergleich

  • Der Schwarzmarkt für russisches Öl und andere Rohstoffe boomt, da immer mehr Schiffe mit ausgeschalteter Positionsbestimmung unterwegs sind

  • Transneft, der Betreiber des russischen Ölpipelinesystems, weist darauf hin, dass die Öleinspeisung in sein Pipelinesystem reduziert werden muss, da die Lager bereits fast voll sind. Dies zeigt, dass die Exportsanktionen einen realen und großen Einfluss auf den russischen Ölsektor haben

  • Betrachtet man das historische Verhalten der Ölpreise während des Irak-Kuwait-Krieges im Zeitraum 2007-2008, so ist ein weiterer Preisanstieg auf dem Ölmarkt weiterhin möglich

  • Ein starker Aufwärtsdruck auf den Ölpreis könnte entstehen, wenn sich das reale Defizit vergrößert oder die russischen Öllieferungen in die EU gestoppt werden

Vergleicht man die aktuelle Ölpreisentwicklung mit der von 2007-2008, so zeigt sich, dass es noch Spielraum für Kursgewinne gibt und das wachsende Defizit auf dem Ölmarkt könnte den Aufschwung noch verstärken. Quelle: Bloomberg, XTB

Auch Vergleiche mit dem Irak-Kuwait-Krieg zeigen, dass die Preise weiter steigen könnten. Damals wurde ein Verbot für irakisches Öl verhängt. Die russischen Exporte sind bereits deutlich zurückgegangen, aber vieles wird von den Entscheidungen abhängen, die die EU und Russland in den kommenden Tagen treffen werden. Quelle: Bloomberg, XTB

Kupfer

  • Der 25-Delta-Skew für Kupfer-Futures mit Lieferung im Mai sprang von 0,6 auf über 2,0%. Ein positiver Options-Skew signalisiert, dass die Anleger bereit sind, mehr für Call-Optionen als für Put-Optionen zu zahlen

  • Andererseits darf man die sich abzeichnende Konjunkturabschwächung in China nicht vergessen, die zu einer geringeren Nachfrage nach Industrierohstoffen wie Öl oder Kupfer führen könnte

  • China hält rund 80% der weltweiten Kupfervorräte

  • Es wird erwartet, dass der chinesische PMI für das verarbeitende Gewerbe im März in den Kontraktionsbereich unter 50 Punkte fallen wird. Morgan Stanley erwartet einen Rückgang auf bis zu 48 Punkte.

Seit Anfang März ist ein positiver „Option Skew” auf dem Kupfermarkt zu beobachten, was darauf hindeutet, dass die Anleger eher an Aufwärts- als an Abwärtsabsicherungen interessiert sind. Quelle: Bloomberg

Andererseits ist zu bedenken, dass wir den Höhepunkt des aktuellen Kreditimpulszyklus in China hinter uns haben. Die Korrelation zwischen dem chinesischen Kreditimpuls und dem Kupferpreis ist eindeutig, aber nicht unmittelbar. Dennoch könnten die Kupferpreise unter Druck bleiben, bis China neue Konjunkturmaßnahmen beschließt. Quelle: Bloomberg, XTB

Die bevorstehende Veröffentlichung des chinesischen Einkaufsmanagerindex könnte einen großen Einfluss auf die Kupfer- und Ölmärkte haben. Morgan Stanley erwartet, dass der Indikator für das verarbeitende Gewerbe in den Kontraktionsbereich unter 50 Punkte fallen wird. Sieht man von zwei katastrophalen Werten während der Krisen 2008 und 2020 ab, wäre dies der niedrigste Wert seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2005. Quelle: Morgan Stanley

Sojaöl

  • Sojabohnenöl ist das am zweithäufigsten konsumierte Pflanzenöl (nach Palmöl)

  • SOYOIL ist ein neues Instrument, das auf der xStation-Plattform verfügbar ist

  • Die Preise für Pflanzenöle sind weltweit sprunghaft angestiegen, was einen weiteren inflationären Faktor darstellt 

  • Die Preise für Sojabohnenöl korrelieren stark mit den Preisen für Sojabohnen. Die größten Produzenten und Verbraucher von Sojabohnenöl sind die Länder mit der größten Sojabohnenproduktion

  • Die Preise für Sojabohnenöl und Palmöl könnten nicht nur aufgrund höherer Sojabohnenpreise steigen, sondern auch wegen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine - beide Länder sind wichtige Produzenten von Sonnenblumenöl

Sojaöl ist die am zweithäufigsten verbrauchte Pflanzenölsorte. Quelle: Statista

China, die Vereinigten Staaten, Brasilien und Argentinien sind die größten Erzeuger und Verbraucher von Sojabohnenöl. Quelle: USDA

Trotz des stabilen SOYBEAN-Preises verzeichnete SOYOIL in letzter Zeit starke Rückgänge. Der Bereich um 70 Cent pro Pfund ist eine wichtige Unterstützung, die es zu beobachten gilt. Normalerweise sind die Sojabohnenpreise volatiler als die Sojaölpreise. Quelle: xStation 5

Lithium

  • Die Lithiumpreise stiegen in den letzten Monaten, da die Nachfrage stieg und das Angebot begrenzt war

  • Lithium ist ein Rohstoff, der auf der ganzen Welt gehandelt wird, aber es gibt keinen einzigen globalen öffentlichen Markt für den Lithiumhandel. Lithium, und genauer gesagt seine Verbindungen, werden nur in China gehandelt. Da jedoch die meisten Transaktionen direkt zwischen Lieferanten und Endverbrauchern stattfinden, ist es schwierig, eine Lithiumpreis-Benchmark zu entwickeln

  • Anleger können sich auf der xStation-Plattform indirekt am Lithiummarkt beteiligen, zum Beispiel über Lithium Americas Corp (LAC.US). Dieses Unternehmen ist in der Lithium- und Kaliumgewinnung hauptsächlich in Südamerika tätig

  • Ein signifikanter Anstieg der Lithium- oder Nickelpreise kann laut Morgan Stanley zu einem Rückgang der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen führen

Lithium Americas Corp (LAC.US) hat sich seit Mitte März erholt. Die vorherige Korrektur wurde durch starke Rückgänge auf dem gesamten US-Markt ausgelöst, obwohl die Lithiumpreise stiegen. Quelle: xStation 5

Lithium wird in China über 70.000 USD pro Tonne gehandelt. Der jüngste Rückgang des Nickelpreises auf 30.000 USD könnte jedoch die Substitution von Lithiumbatterien durch Batterien auf der Basis von Nickel oder anderen Metallen fördern. Quelle: Bloomberg

Der größte Produzent von Lithium (in diesem Fall von Lithiumoxid) ist Chile, während die asiatischen Länder die größten Verbraucher sind. Quelle: OEC

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