S&P 500 fällt unter 5.000 Punkte – Richtungsentscheidung steht an

Die US-Futures notieren nach dem feiertagsbedingten langen Wochenende in den USA tiefer. Der S&P 500 ist dabei unter die runde Marke von 5.000 Punkten gefallen. Ob es sich nur um eine Konsolidierung auf hohem Niveau oder um den Beginn einer größeren Korrektur handelt, hängt wohl von zwei Faktoren ab. Einerseits von den morgigen Quartalszahlen des Highflyers Nvidia und andererseits von den kommenden makroökonomischen Daten, die neue Erkenntnisse über den Zinskurs der Fed liefern.

Wenn sich der Markt wie derzeit nur auf wenige Aktien fokussiert, ist das Risiko einer Enttäuschung groß. Der Liebling der Anleger und der Profiteur des KI-Booms, Nvidia, hat allein in den ersten sieben Wochen dieses Jahres ein Plus von 47 % eingefahren, nachdem es für die Aktie schon im Vorjahr massiv aufwärts gegangen war. Die mittlerweile sehr hohe Bewertung und Erwartung an zukünftige Gewinne bergen natürlich auch eine große Gefahr, sollten die Zahlen des Chipkonzerns nicht so überzeugen wie erhofft. Angesichts der dünnen Marktbreite, lediglich eine Handvoll Aktien ist für den Großteil der Rally im S&P 500 und Nasdaq verantwortlich, haben Unternehmen wie beispielsweise Nvidia großen Einfluss auf die Kurse in den Indizes. Enttäuschende Ergebnisse könnten den S&P 500 daher erheblich durchschütteln.

Fed-Protokoll im Blick

Neben den Zahlen von Nvidia, steht morgen ebenfalls das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung im Fokus. Die Marktteilnehmer erhoffen sich von dem FOMC-Protokoll neue Hinweise auf die bevorstehende Zinswende der US-Notenbank. Die Fed hat den Markterwartungen an schnelle Zinssenkungen zuletzt eine Absage erteilt. Wahrscheinlich zurecht, da der Arbeitsmarkt robust bleibt und die Konjunktur weiter brummt. Trotz der jüngsten Anpassung der Erwartungen rechnet der Markt immer noch mit vier Zinssenkungen in diesem Jahr, beginnend ab Juni, während die Fed nur drei Senkungen signalisiert hat. Es besteht also nach wie vor eine Diskrepanz bei den Zinserwartungen, diese Kluft gilt es zu schließen. Entweder senkt die Fed doch schon früher die Zinsen, was derzeit unwahrscheinlich ist, oder der Markt muss seine Zinserwartungen weiter anpassen. Eine weitere Anpassung dürfte die Renditen steigen lassen und den Dollar stärken, was sich negativ auf die Aktienmärkte auswirken kann.

S&P 500: Charttechnische Lage

Der S&P 500 hat sich nach dem Erreichen eines neuen Rekordhochs bei 5.048 Punkten etwas von seinen Höchstständen entfernt. Vorbörslich gaben die US-Futures weiter nach, sodass der Leitindex am Dienstagmorgen unter die Marke von 5.000 Zählern gerutscht ist.

Auch auf Future-Basis nähert sich der S&P 500 der 5.000er-Marke an. Bislang hat die jüngste Konsolidierung keinen Schaden angerichtet, der Aufwärtstrend ist weiterhin aktiv. Doch das tiefere Hoch am Freitag und der anschließende Rücksetzer mahnen zur Vorsicht, sollte der Kurs unter das letzte lokale Tief bei 4.936 Punkten fallen. In diesem Fall hätte der Index auf Tagesbasis ein Top ausgebildet, was auf eine größere Korrektur hindeuten würde. Ein Rückschlag in Richtung der markanten Unterstützungszone zwischen 4.868 und 4.839 Punkten wäre dann wahrscheinlich. Verteidigen die Bullen dagegen den aktiven Aufwärtstrend, so rückt das nächste Etappenziel bei 5.100 Punkten ins Visier. Dafür müsste der S&P 500 jedoch die Hürde bei 5.060 Punkten überwinden.

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