CFD steht für Contract for Difference und ist der englischsprachige Begriff für Kursdifferenzkontrakte. Der CFD Handel hat in den letzten zehn bis 15 Jahren bei Privatanlegern stark an Beliebtheit gewonnen. Schließlich ist es mit CFDs vergleichsweise einfach, zahlreiche Finanzprodukte in einem einzigen Tradingkonto zu handeln.
Dieser Artikel beleuchtet Vor- und Nachteile dieser Anlageform im Detail und gibt wertvolle Hinweise für den Einstieg.
Was ist CFD Handel?
Definitionsgemäß sind CFDs Derivate, also Finanzinstrumente, deren Preis von einem oder mehreren zugrunde liegenden Vermögenswerten abgeleitet (lateinisch: derivare) werden.
Der Handel mit Differenzkontrakten ist eine vielseitige Form des Derivatehandels, die es Anlegern ermöglicht, auf steigende oder fallende Kurse einer Vielzahl von Wertpapieren oder Wirtschaftsgütern aller Art zu spekulieren.
Im Gegensatz zu vielen traditionellen Arten der Geldanlage wird beim CFD Handel aber nicht der eigentliche Vermögenswert ge- oder verkauft. Stattdessen handeln Sie die Kursbewegungen desjenigen Vermögenswerts, der dem CFD zugrunde liegt. Diese sogenannten Basiswerte (englisch: Underlying) können beispielsweise Aktien, Rohstoffe, Indizes, Währungen und Staatsanleihen sein.
Einfach ausgedrückt ist ein CFD ein Vertrag zwischen einem Käufer (dem Anleger) und einem Verkäufer (dem Broker). Darin ist festgelegt, dass der Verkäufer dem Käufer die Differenz zwischen dem aktuellen Wert eines Vermögenswerts und dem Wert zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zahlt, sofern der Preis in dem Zeitraum gestiegen ist.
Umgekehrt ist der Käufer verpflichtet, die Differenz an den Verkäufer zu zahlen, wenn der Preis fällt. Durch diese Vereinbarung entfällt die Notwendigkeit, den Basiswert physisch zu besitzen oder auszutauschen, was die Transaktionen einfacher und schneller macht.
Der CFD Handel bietet auch die Möglichkeit, „auf Margin“ zu handeln. Bei dieser Form des „gehebelten“ Handels (Leveraged Trading) kann man mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz ein erhebliches Marktengagement eingehen. Das macht CFDs für viele Anleger so attraktiv, da sich die Gewinne um den Hebelfaktor potenzieren können. Allerdings gilt dasselbe für potenzielle Verluste.
Auf diese Punkte wird im Weiteren näher eingegangen. Festzuhalten ist, dass der CFD Handel im Wesentlichen ein flexibler und effizienter Weg ist, um sich auf einer Vielzahl von globalen Finanzmärkten zu engagieren.
Wie alle Anlageformen erfordert der CFD Handel jedoch eine sorgfältige Abwägung der Risikofaktoren und ein tiefes Verständnis des Marktes sowie der Tradingmechanismen, um langfristig erfolgreich zu sein.
Zum besseren Verständnis der folgenden Abschnitte und damit Sie bei Bedarf schnell nachschlagen können, finden Sie nachfolgend ein kleines Glossar in alphabetischer Reihenfolge.
Kleines Glossar der wichtigsten Begriffe im CFD Handel
Ask Price (Briefkurs): Der Preis, zu dem ein Trader bereit ist, ein Finanzinstrument zu kaufen. Das Gegenstück ist der Bid Price (Gebotspreis).
Diversifikation: Eine Risikomanagementstrategie, bei der eine Vielzahl von Investments in einem Portfolio gehalten wird, um das Risiko zu streuen.
Hebel (Leverage): Ein Finanzinstrument, das es Tradern ermöglicht, eine Position zu eröffnen, die größer ist als das eingesetzte Kapital.
Long Position: Eine Handelsposition, bei der ein Trader davon ausgeht, dass der Preis eines Finanzinstruments steigen wird. Im gegenteiligen Fall spricht man von einer Short-Position.
Margin: Der Mindestbetrag, den ein Trader auf seinem Konto haben muss, um eine Position zu eröffnen und zu halten.
Spread: Die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Ask) und dem Verkaufspreis (Bid) eines Finanzinstruments.
Stop-Loss-Order: Eine Order, die dazu dient, einen Trade automatisch zu schließen, sobald der Preis eines Finanzinstruments einen bestimmten unteren Wert erreicht, um Verluste zu begrenzen.
Take-Profit-Order: Entsprechend wird eine Position automatisch geschlossen, wenn der Preis eines Finanzinstruments einen bestimmten oberen Wert erreicht, um Gewinne zu sichern.
Volatilität: Ein Maß für die Preisbewegung eines Finanzinstruments über einen bestimmten Zeitraum.
Hebel, Long- und Short-Positionen & Co: Die spezifischen Vorteile des CFD Handels
Der CFD Handel bietet mehrere Vorteile, die ihn für eine Vielzahl von Händlern attraktiv machen. Hier sind einige der wichtigsten:
Hebelwirkung
Beim Leveraged Trading, also dem Investieren mit Hebelwirkung, muss ein Händler nur einen kleinen Teil des Gesamtwerts des Geschäfts, die sogenannte Margin, hinterlegen. Das Verhältnis zwischen dem Kontraktwert und der erforderlichen Einlage ist die "Hebelwirkung". Bietet ein Broker beispielsweise eine Hebelwirkung von 1:10 an, muss der Händler nur 1/10 des gesamten Handelswertes hinterlegen.
Zur Veranschaulichung: Nehmen wir an, Sie möchten eine Position eröffnen, die 1.000 Aktien eines Unternehmens entspricht, wobei jede Aktie mit 10 EUR bewertet wird. Der Gesamtwert dieser Position beträgt daher 10.000 EUR. Ohne Leverage würden Sie den vollen Betrag benötigen, um die Position zu eröffnen. Mit einem Hebel von 1:10, müssen Sie jedoch nur 1.000 EUR auf Ihr Tradingkonto einzahlen, um den Trade durchführen zu können.
Der gehebelte Handel kann die potenziellen Gewinne erheblich steigern, da die Gewinne auf der Grundlage des Gesamtwerts der Position und nicht nur der hinterlegten Margin berechnet werden. Im obigen Beispiel würden Sie bei einem Anstieg des Aktienkurses um 10% auf 11 EUR/Aktie einen Gewinn von 1.000 EUR erzielen - eine Rendite von 100% auf Ihre Einlage von 1.000 EUR.
Die Hebelwirkung ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, da sie auch die Verluste verstärken kann. Angenommen, der Aktienkurs fiele um 10% auf 9 EUR. In diesem Szenario würden Sie Ihre gesamte Einlage verlieren. Ein noch größerer Verlust ist allerdings nicht möglich, da seit 2017 in der Europäischen Union eine Nachschußpflicht für den Fall, dass die gesamte Margin aufgezehrt ist, vonseiten des Gesetzgebers ausgeschlossen ist.
Handel in beide Richtungen
Ein weiterer Vorteil des CFD Handels ist, dass Sie sowohl auf steigende als auch auf fallende Märkte setzen können. Wenn Sie glauben, dass der Preis eines Vermögenswerts steigen wird, gehen Sie "long" (Sie kaufen), und wenn Sie glauben, dass der Preis des Vermögenswerts fallen wird, gehen Sie "short" (verkaufen).
Diese Flexibilität, Positionen in beide Richtungen einzugehen, ermöglicht es Händlern, von unterschiedlichen Marktbedingungen zu profitieren.
Absicherung
CFDs können zum Hedging, also zur Absicherung anderer Anlagen in Ihrem Portfolio verwendet werden. Wenn Sie etwa eine Long-Position in einer Aktie haben und erwarten, dass ihr Kurs kurzfristig fällt, können Sie mit einem CFD für dieselbe Aktie eine Short-Position eingehen. Auf diese Weise können Sie einen möglichen Verlust in Ihrer Aktienposition mit dem Gewinn aus dem CFD Handel ausgleichen.
Größere Flexibilität
Da der CFD Handel nicht an der Börse stattfindet, genießen Sie größere Unabhängigkeit von Handelszeiten: Je nach Basiswert kann es möglich sein, rund um die Uhr zu handeln. Forex-CFDs zum Beispiel werden 24/5 gehandelt (rund um die Uhr an fünf Tagen in der Woche). Das ermöglicht Anlegern, sofort auf globale Ereignisse und Marktnachrichten reagieren zu können.
Wie funktioniert der CFD Handel?
Wie erwähnt, findet der CFD Handel mittels eines Vertrags zwischen Anleger und Broker statt. Die Abwicklung findet also außerhalb des geregelten und organisierten Marktes einer Börse statt. Diese direkte Beziehung zwischen den Vertragsparteien wird Over-the-Counter (OTC) Handel genannt. OTC heißt dabei so viel wie „direkt über den Ladentisch“.
OTC-Märkte können weniger transparent und liquide sein als börsennotierte Märkte, da die Preisbildung und der Handel nicht öffentlich sichtbar sind. Allerdings ermöglicht der OTC-Handel oft maßgeschneiderte Finanzprodukte und -geschäfte, die an den Bedürfnissen der beteiligten Parteien ausgerichtet sind.
Der Handelsprozess beginnt damit, dass der Anleger darauf spekuliert, dass der Preis eines bestimmten Vermögenswerts in Zukunft steigen oder fallen wird. Seine Annahmen beruhen dabei auf der fundamentalen und technischen Analyse der globalen Marktbedingungen und -trends und berücksichtigen Faktoren wie Wirtschaftsindikatoren, Nachrichten, Marktstimmung und technische Chartmuster.
Je nachdem wird der Anleger dann entweder kaufen (long gehen), wenn er einen Kursanstieg des Vermögenswerts vorhersagt, oder verkaufen (short gehen). Seine Kauf- oder Verkaufsorder gibt der Anleger mithilfe einer entsprechenden Software, der Handelsplattform, an den Broker, der die Order dann ausführt.
Der Schlüssel zum CFD Handel ist die Hebelwirkung, die es dem Trader ermöglicht, Positionen für einen höheren Wert als seine ursprüngliche Einlage zu eröffnen. Bei einem Hebel von 1:10 kann ein Anleger beispielsweise eine Position im Wert von 10.000 EUR mit nur 1.000 EUR eröffnen. Dieser Hebel vergrößert die potenziellen Gewinne, aber eben auch die potenziellen Verluste.
Um das Risiko zu steuern, verwenden Trader in der Regel Stop-Loss-Orders. Diese Aufträge schließen einen Handel automatisch, wenn sich der Markt zu weit in die unerwünschte Richtung bewegt, und begrenzen den Verlust.
Die Handelsposition bleibt so lange offen, bis der Trader sie aktiv schließt oder sie durch einen Stop-Loss automatisch geschlossen wird. Die Differenz zwischen dem Eröffnungs- und dem Schlussgeschäft ist der Gewinn oder Verlust des Händlers.
Was allerdings wirklich zählt, ist der Nettogewinn, also der Handelserfolg abzüglich der entstandenen Kosten. Broker finanzieren ihre Dienstleistung über Spreads, also dem Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis. Je nach Broker sind auch weitere Kosten zu berücksichtigen, etwa wenn eine Position nach Handelsschluss über Nacht (Overnight-Position) gehalten wird. Dafür berechnen Broker Gebühren in unterschiedlicher Höhe. Ebenso können unter Umständen weitere Gebühren, beispielsweise für die Nutzung der Handelsplattform, anfallen.
Nachdem Sie einen Trade abgeschlossen haben, sollten Sie die Ergebnisse überprüfen und daraus lernen. Was hat funktioniert? Was hat nicht geklappt? Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um Ihre Strategie kontinuierlich zu verfeinern und zu verbessern.
Vorläufiges Fazit: Der CFD Handel über einen Online-Broker bietet Privatanlegern einen einfachen Zugang zu den globalen Finanzmärkten. Sie sollten jedoch nicht vergessen, dass CFDs auch ein erhebliches Risiko bergen können und ein solides Verständnis der Märkte erfordern. Gehen Sie den CFD Handel immer mit einer gut geplanten Strategie und disziplinierten Denkweise an.
CFD Handel: Zugang zu verschiedenen Märkten
Wenn Sie den CFD Handel lernen, können Sie eine breite Palette von Märkten traden - von Aktien, Indizes und Rohstoffen hin zu Devisen und Kryptowährungen. Auch Rohstoffe, die allein aus praktischen Gründen für den „normalen“ Anleger nicht erreichbar sind (etwa Erdöl oder landwirtschaftliche Produkte wie Kaffeebohnen) können einfach über CFDs gehandelt werden - und das alles mit demselben Handelskonto.
Hier eine detailliertere Übersicht der Optionen:
Forex CFDs
Forex CFDs (von Foreign Exchange, dem englischsprachigen Begriff für Devisen) ermöglichen Anlegern, auf die Preisänderungen von Währungspaaren zu spekulieren. Der Devisenhandel ist der liquideste und aktivste Markt der Welt, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von mehr als 6 Billionen US-Dollar im Jahr 2021.
Aktien CFDs
Beim traditionellen Aktienhandel müssen Sie den vollen Wert der Aktien im Voraus bezahlen. Beim CFD Handel hingegen hebeln Sie Ihr Kapital über die Margin. Das kann sich gerade bei sehr teuren Aktien oder wenn Sie ein großes Aktienpaket handeln möchten, lohnen.
Index CFDs
Indizes sind im Wesentlichen Körbe aus verschiedenen Aktien, die einen bestimmten Markt oder ein Segment davon repräsentieren. Einige bekannte Beispiele sind der S&P 500 in den USA, der FTSE 100 im Vereinigten Königreich, der DAX 40 in Deutschland und der Nikkei 225 in Japan.
Beim Handel mit einem Index CFD spekulieren Sie darauf, dass der Gesamtwert des Index steigen oder fallen wird. Der große Vorteil dabei ist die automatische Diversifizierung. Da Indizes eine breite Palette von Unternehmen repräsentieren, anstatt nur auf die Leistung eines einzigen Unternehmens zu setzen, diversifizieren Sie Ihre Geldanlage erheblich und streuen so das Risiko.
CFDs auf ETFs
Ein börsengehandelter Fonds (englisch: Exchange Traded Fund oder ETF) bildet in der Regel einen Index ab. Fondsanteile werden wie einzelne Aktien an der Börse gehandelt, und ihre Preise schwanken im Laufe des Handelstages.
ETFs erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie ähnlich wie Index CFDs die Möglichkeit bieten, über ein einziges Wertpapier in eine Vielzahl von Vermögenswerten zu investieren.
Rohstoff CFDs
Rohstoff CFDs sind Derivate, die es Händlern ermöglichen, auf Preisänderungen von Rohstoffen zu spekulieren, ohne die physischen Waren tatsächlich zu besitzen.
In Verbindung mit Rohstoffen werden häufig Futures eingesetzt, also Terminkontrakte, die den Kauf oder Verkauf einer bestimmten Menge eines Vermögenswerts zu einem im Voraus festgelegten Preis und Datum in der Zukunft spezifizieren.
Ein entscheidender Vorteil von Rohstoff CFDs im Gegensatz zu Terminkontrakten ist, dass erstere kein Verfallsdatum haben. Sie können Ihre Position also so lange halten, wie Sie möchten, sofern Sie die Kosten decken können.
Future CFDs
Ein Future als unbedingtes Termingeschäft verpflichtet zur Erfüllung des Vertrags. Im Gegensatz zu herkömmlichen Terminkontrakten sind Sie beim Handel mit Futures CFDs jedoch nicht gezwungen, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu einem zukünftigen Datum zu kaufen oder zu verkaufen. Stattdessen spekulieren Sie lediglich darauf, dass der Preis des Vermögenswerts steigen oder fallen wird.
Krypto CFDs
In diesem Fall ist es von Vorteil, dass die Notwendigkeit für eine digitale Brieftasche, das sogenannte Wallet, entfällt. Da Sie bei Krypto CFDs keine Coins erwerben, brauchen Sie auch kein Wallet, was den gesamten Trading-Prozess einfacher und potenziell sicherer macht.
Sie sollten dennoch bedenken, dass Kryptowährungen für ihre extreme Volatilität berüchtigt sind. Angesichts der relativen Neuheit von Kryptowährungen kann der Markt außerdem von einer Vielzahl schlecht planbarer Faktoren beeinflusst werden, darunter regulatorische Entwicklungen.
Risiken des CFD Handels
Der Handel mit CFDs kann eine effektive Möglichkeit sein, Ihr Anlagekapital zu hebeln, auf kurzfristige Kursbewegungen zu spekulieren und sich gegen Risiken in Ihrem Anlageportfolio abzusichern. Wie jede Anlageform sind allerdings auch CFDs mit einer Reihe von Risiken verbunden, die Sie kennen sollten:
- Allgemeines Marktrisiko: Der Preis eines Vermögenswerts, auf den sich ein CFD bezieht, bildet sich nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage am Markt. Und diese Entwicklung kann konträr zu Ihren Erwartungen verlaufen. Wenn also der Preis des Vermögenswerts fällt (und Sie eine Long-Position eingegangen sind) oder steigt (und Sie eine Short-Position eingegangen sind), könnten Sie Geld verlieren.
- Hebel: Einer der großen Vorzüge des CFD Handels ist zugleich ein wichtiges Risiko. Vergessen Sie nie, dass der Handel auf Margin nicht nur Ihre Gewinne hebeln kann, sondern potenziell auch Ihre Verluste.
- Liquiditätsrisiko entsteht, wenn Sie aufgrund mangelnder Liquidität im Markt nicht in der Lage sind, einen Trade zu dem von Ihnen gewünschten Preis durchzuführen.
- Kontrahentenrisiko bedeutet, dass es Probleme mit der Gegenseite (Vertragspartner oder Kontrahent) des CFD Handels gibt. Das Risiko kann zum Beispiel darin bestehen, dass der Broker, mit dem Sie handeln, seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, etwa weil er insolvent ist. Das ist einer der Gründe, warum Sie bei der Auswahl des Brokers mit großer Sorgfalt vorgehen sollten.
- Slippage bedeutet, dass Ihr Trade zu einem anderen als dem von Ihnen gewünschten Kurs ausgeführt wird. Das kann zum Beispiel an zu langsamer Orderausführung liegen. Slippage kommt verstärkt in Zeiten hoher Volatilität vor, wenn sich die Marktpreise schnell ändern.
- Regulatorische Risiken: In verschiedenen Ländern gelten unterschiedliche Vorschriften für den CFD Handel. Innerhalb der Europäischen Union wird der Anlegerschutz groß geschrieben, wovon EU-Anleger profitieren. Sie sollten sich aber in jedem Fall vergewissern, dass Sie die einschlägigen Vorschriften verstehen, bevor Sie mit dem CFD Handel beginnen.
- Overnight-Positionen: Wenn Sie eine CFD-Position über Nacht offen halten, wird eine Gebühr fällig, der sogenannte Swap. Und diese Kosten können für die Rentabilität des Trades von Bedeutung sein.
- Komplexität und Intransparenz: CFDs sind komplexere Instrumente als beispielsweise klassische Aktien. Gerade für Neueinsteiger kann es schwierig sein, genau zu verstehen, was man kauft und wie hoch die potentiellen Risiken sind.
Diese Risiken machen deutlich, wie wichtig Ausbildung, Recherche und Risikomanagement beim Handel mit CFDs sind. Denken Sie immer daran, so emotionslos wie möglich zu agieren, Stop-Loss-Order zu verwenden, um potenzielle Verluste zu begrenzen, und nie mehr zu investieren, als Sie sich im Extremfall leisten könnten zu verlieren.
CFD Handel für Anfänger: So starten Sie mit dem Trading
Wenn Sie die persönlichen Voraussetzungen geschaffen haben (grundlegendes Wissen angeeignet, frei verfügbares Kapital vorhanden) können Sie mit den folgenden fünf Schritten in den CFD Handel einsteigen:
Schritt 1: CFD-Broker auswählen
Ganz am Anfang steht, einen zuverlässigen Online-Broker zu finden, der CFD Handel anbietet. Suchen Sie nach einem Broker, der stringenter Regulierung unterliegt, seine Gebührenstruktur transparent macht, Zugang zu einer Vielzahl von Märkten sowie einen guten Kundenservice bietet und über eine benutzerfreundliche Handelsplattform verfügt.
Schauen Sie sich in Ruhe auf der Website von XTB um und Sie werden feststellen, dass XTB all diese Kriterien erfüllt. Nicht umsonst wurde XTB zum besten CFD-Broker des Jahres 2023 gekürt.
Schritt 2: Demo- oder Livekonto eröffnen
Sobald Sie sich für einen Broker entschieden haben, müssen Sie als nächstes ein Konto eröffnen. Dazu ist in der Regel ein Antragsformular auszufüllen, Ihre Identität nachzuweisen und der erforderliche Mindestbetrag auf das Livekonto einzuzahlen.
Ohne „echtes“ Geld kommen Sie vorerst aus, wenn Sie zunächst ein Demokonto eröffnen. Dieser Schritt ist für Einsteiger unbedingt empfehlenswert. Mit dem Demokonto von XTB können Sie ohne jedes Risiko den CFD Handel ausführlich üben. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um zu lernen, wie man Trades platziert, Stop-Loss- und Take-Profit-Orders setzt und durch die Funktionen der Plattform navigiert.
Schritt 3: Handelsplattform herunterladen
Die meisten Broker bieten kostenlose Downloads der Trading-Software an. Aber kaum einer verfügt über eine maßgeschneiderte Eigenentwicklung, wie XTB mit der xStation 5. Nehmen Sie sich die Zeit, um sich mit der Handelsplattform vertraut zu machen, bevor Sie aktiv CFDs handeln.
Schritt 4: Strategie entwickeln
Planen Sie Ihre Trades! Entwickeln Sie eine Handelsstrategie, bevor Sie Ihre erste Order setzen. Diese sollte Ihre finanziellen Ziele, Ihre Risikotoleranz und spezifische Kriterien für den Ein- und Ausstieg aus dem CFD Handel beinhalten.
Schritt 5: Ersten Trade platzieren
Sobald Sie den Umgang mit der Plattform beherrschen, einen Plan aufgestellt und Kapital in ein Livekonto eingezahlt haben, können Sie mit dem CFD Handel beginnen. Wählen Sie einen konkreten Differenzkontrakt aus, entscheiden Sie, ob Sie long (kaufen) oder short (verkaufen) gehen möchten, legen Sie Ihre Handelsgröße fest und platzieren Sie Ihre Order bei Ihrem Broker.
Wählen Sie Ihren CFD Tradingstil
Der CFD Handel kann mit unterschiedlichen Handelsstilen oder – techniken durchgeführt werden. Diese Stile unterscheiden sich oft durch den Zeitrahmen der Trades und die verwendete Strategie. Die wichtigsten Handelsstile im CFD Handel sind Daytrading, Scalping, Swing-Trading und langfristiger Handel:
- Daytrading: Beim Daytrading werden CFDs innerhalb desselben Handelstages, zum Teil mehrfach, ge- und wieder verkauft. Die Händler halten ihre Positionen nicht über Nacht und versuchen, von kurzfristigen Kursbewegungen am Markt zu profitieren.
Daytrader verwenden in der Regel technische und Charting-Tools, um die Kursbewegungen innerhalb eines Tages vorherzusagen. In Anbetracht des schnellen Tempos des Daytradings erfordert dies ein hohes Maß an Zeit und Aufmerksamkeit.
- Scalping: Scalping ist eine Unterart des Daytradings, die sich durch extrem kurze Zeitrahmen auszeichnet. Ein Scalper zielt darauf ab, von geringfügigen Marktschwankungen zu profitieren, indem er Dutzende oder sogar Hunderte von Trades an einem Tag tätigt. Jeder Handel bringt nur einen kleinen Ertrag, aber der kumulierte Gewinn kann beträchtlich sein.
Scalping erfordert eine schnelle Entscheidungsfindung, strenge Disziplin und ein ausgezeichnetes Verständnis der technischen Analyse. Es ist auch erwähnenswert, dass diese Art des Handels intensiv und stressig sein kann, da die Trades so schnell ausgeführt werden müssen.
- Swing-Trading: Swing Trading ist ein Handelsstil, der darauf abzielt, von Schwankungen („Swings“) des Marktes und der Preisdynamik zu profitieren. Im Gegensatz zu Daytradern halten Swingtrader ihre Positionen über längere Zeiträume, durchaus auch schon einmal über Nacht, um so Trends und Muster in den Kursbewegungen optimal auszunutzen.
Swing Trader nutzen häufig sowohl die technische als auch die fundamentale Analyse, um Handelsentscheidungen zu treffen.
- Langfristiger Handel: Werden CFD-Positionen über mehrere Tage oder gar Wochen gehalten, spricht man von langfristigem, bisweilen auch von Positionshandel. Da CFDs kein Ablaufdatum kennen, ist dieser Ansatz prinzipiell möglich.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass CFDs in der Regel für den kurzfristigen Handel verwendet werden, da die Kosten für das Halten einer Position über Nacht, die sogenannten Swap-Gebühren, die Nettogewinne schmälern.
Die Swap-Gebühr wird erhoben, weil Sie beim CFD Handel auf Margin im Grunde ein Darlehen des Brokers nutzen. Dafür fallen Zinsen an, die je nach gehandeltem Vermögenswert und Broker unterschiedlich hoch ausfallen können. Für Positionen, die nach Börsenschluss (über Nacht) offen gehalten werden, berechnen die Broker diese Gebühr.
Erkundigen Sie sich daher unbedingt bei Ihrem Broker nach den spezifischen Swap-Sätzen, bevor Sie sich entscheiden, eine Position über einen längeren Zeitraum offenzuhalten. Denken Sie daran, dass sich diese Kosten im Laufe der Zeit summieren und Ihre potenziellen Gewinne aufzehren können.
Jeder Handelsstil hat seine Vor- und Nachteile und erfordert unterschiedliche Fähigkeiten und Risikomanagementstrategien. Die Wahl des für Sie richtigen Stils hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Ihre Risikotoleranz, Ihr zeitliches Engagement, Ihre Handelskenntnisse und Ihre individuellen Vorlieben.
Es ist ratsam, mit einem Demokonto zu beginnen, um herauszufinden, welcher Handelsstil am besten zu Ihnen passt, bevor Sie echtes Geld im CFD Handel riskieren.
5 Tipps für einen erfolgreichen CFD Handel
Der CFD Handel kann ein profitables Unterfangen sein, aber er erfordert Wissen, Erfahrung und eine gut definierte Strategie. Hier sind fünf Tipps, die Ihnen helfen können, sich erfolgreich in der Welt des CFD Handels zurechtzufinden:
- Diversifizierung: „Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb" ist einer der wichtigsten Grundsätze des Risikomanagements. Indem Sie Ihr CFD-Portfolio über verschiedene Anlageklassen (Aktien, Rohstoffe, Währungen, Indizes usw.) und Sektoren streuen, verringern Sie das Risiko, dass eine einzelne Anlage Ihr Gesamtportfolio schädigt. Die Diversifizierung sollte jedoch nicht blind erfolgen, sondern auf einer sorgfältigen Analyse und dem Verständnis der Märkte beruhen.
- Logik statt Emotionen: Der Handel sollte von Logik und Daten geleitet werden, nicht von Emotionen. Gier oder Angst sind keine guten Berater. Es ist wichtig, dass Sie eine Handelsstrategie entwickeln und diese konsequent umsetzen, und zwar unabhängig von Ihrer emotionalen Verfassung.
- Begrenzen Sie Ihre Verluste: Verluste sind ein Teil des Tradings, aber es ist wichtig, sie zu begrenzen. Dies kann mithilfe von Risikomanagementinstrumenten wie Stop-Loss-Aufträgen geschehen. Außerdem sollten Sie nie mehr riskieren, als Sie sich bei einem einzelnen Handel leisten können zu verlieren.
- Fundamentale und technische Analyse: Beide Ansätze sind beim CFD Handel von entscheidender Bedeutung. Bei der fundamentalen Analyse werden makroökonomische Indikatoren, Unternehmensfinanzen, Branchenbedingungen usw. untersucht, um den inneren Wert eines Vermögenswerts zu ermitteln.
Die technische Analyse hingegen umfasst das Studium von Kurscharts, um Trends und Muster zu erkennen, die zukünftige Kursbewegungen vorhersagen können. Eine Kombination aus beidem kann einen umfassenden Überblick über den Markt bieten und bei der Entscheidungsfindung helfen.
- Den richtigen Einstiegspunkt finden: Das Timing ist beim Handel entscheidend. Selbst wenn Ihre auf der Nachrichtenlage basierende Marktprognose richtig ist, kann der Einstieg in einen Handel zum falschen Zeitpunkt zu Verlusten führen.
Zur Ermittlung des richtigen Einstiegszeitpunkts werden häufig Tools der technischen Analyse herangezogen, beispielsweise Unterstützungs- und Widerstandsniveaus, Trendlinien und technische Indikatoren wie gleitende Durchschnitte oder der Relative Strength Index (RSI).
Abschließendes zum CFD Handel
Der CFD Handel macht es Privatanlegern auf vergleichsweise einfache Art und Weise möglich, auf steigende oder fallende Kurse einer Vielzahl von Vermögenswerten zu setzen. Durch die Hebelwirkung können dabei Marktengagements eingegangen werden, die einem Vielfachen des Kapitaleinsatzes entsprechen.
Zu den Hauptvorteilen des CFD Handels zählen neben der Hebelwirkung ein breiter Marktzugang, ohne aber die dem CFD zugrunde liegenden Vermögenswerte besitzen zu müssen sowie die Flexibilität, die der OTC-Markt bietet.
Wie alle Geldanlagen sind auch CFDs nicht frei von Risiken. So wirkt der Hebel beim Trading in beide Richtungen, kann also auch Verluste verstärken. Deshalb ist es entscheidend, sich vor einem Eintritt in den CFD Handel das notwendige Handwerkszeug und Wissen anzueignen und – nicht zuletzt wegen der Kosten – einen verlässlichen Broker auszusuchen.
Der ideale Weg zum Einstieg in die Welt des CFD Handels führt über das kostenlose Demokonto. Damit können Sie alle Trading-Szenarien realitätsnah simulieren – mit dem Unterschied, dass es kein Risiko des Kapitalverlustes gibt.