Wie sich eine russische Offensive auf die Märkte auswirken könnte und welche Märkte Sie dann besonders im Blick behalten müssen
Die Nachricht der US-Geheimdienste, dass die russische Offensive gegen die Ukraine beschlossene Sache sei, hat die Märkte am Freitag in Angst versetzt. Und trotz offiziellem Dementi der russischen Regierung bleibt die Lage auch in dieser Woche weiter angespannt. Wie werden die Märkte auf weitere Entwicklungen reagieren?
Bereiten Sie sich auf verschiedene Szenarien vor
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Konto eröffnen xStation App herunterladen xStation App herunterladenWir schreiben gerne über Konjunktur, Unternehmensgewinne und Zentralbanken – eher ungern über die Aussicht auf einen Krieg. Die Märkte reagieren jedoch auch auf solche Umstände, weshalb sich Anleger auf turbulente Zeiten einstellen sollten. Und um diesen Turbulenzen resilient begegnen zu können, stellen wir Ihnen drei mögliche Szenarien für den Ukraine-Konflikt vor, genauso wie die wichtigsten Märkte, die Sie dabei im Auge behalten müssen.
Achten Sie auf diese Märkte:
Aktien - Russische Banken, RTS und... Nasdaq
VTB (VTBR.UK) und Sberbank (SBER.UK) – die Namen dieser Institute sind fast Synonyme für die Sanktionen gegen Russland. Kein Wunder, dass deren Papiere zu den Top-Titeln auf der Aktienseite gehören. Anleger können sich weitergehend auch auf den diversifizierten RTS Index (RUS50) konzentrieren, an dem die Sberbank einen Anteil von 14 % hat. Der Index enthält auch viele Energiewerte und ist seit den Höchstständen von Ende 2021 um 30 % gefallen. Eine weniger offensichtliche Wahl ist der Nasdaq (US100). Warum US-Technologiewerte auf den Konflikt in Europa reagieren sollten? Nun, da dieser Sektor seine eigenen Probleme hat (vor allem die Straffung der Fed), müssen Anleger andere schlechte Nachrichten erstmal verdauen.
Rohstoffe - Öl, Gold, Platin, Palladium und Weizen
Russland ist der zweitgrößte Erdölexporteur der Welt. Und der Rohstoff selbst ist nach wie vor auch ein Substitut für Erdgas, das in Europa bereits knapp geworden ist. Gold ist traditionell zwar gern gewählter, sicherer Hafen in Zeiten geopolitischer Unsicherheit, aber wir würden Ihre Aufmerksamkeit noch eher auf Palladium und Platin lenken – ebenfalls Edelmetalle, aber hier ist Russland die Nummer 1 bzw. 2 unter den Exporteuren. Schließlich sind sowohl Russland als auch die Ukraine wichtige Produzenten von Weizen.
Devisen - Fokus auf USDRUB
Warum Sie den Devisenmarkt im Blick behalten sollten, ist ziemlich offensichtlich. Denn unabhängig von hohen Ölpreisen und erheblichen Zinserhöhungen, ist jede Form von Konflikt nachteilig für den russischen Rubel. In Zeiten der Not, zieht der USD auf der anderen Seite Liquidität an, so dass der USDRUB die erste Wahl für Anleger darstellt.
3 Szenarien - Angriff, Drohungen und Kompromisse
Das schlimmste Szenario ist das einer russischen Offensive, wie sie von den US-Geheimdiensten bereits angedeutet wurde. Würden russische Soldaten in der Ukraine einmarschieren, hätte das theoretisch Sanktionen anderer Staaten zur Folge. Dabei könnte das komplette Gegenteil passieren, da die größten Druckmittel – wie Russland vom SWIFT-Abkommen auszuschließen – angeblich vom Tisch sind. Die Märkte wissen, dass es im Falle einer russischen Offensive kostspielig würde, das Land zum Rückzug zu bewegen. Und dieses Wissen schürt Unsicherheit, die sich wiederum äußerst negativ auf russische Aktien, negativ auf Aktien per se, hingegen positiv auf Öl, Edelmetalle und den USDRUB auswirken würde.
Am wahrscheinlichsten zieht sich die aktuelle Situation wohl weiter in die Länge. Denn Moskau kann so lange Drohungen aussprechen, wie bestimmte Ergebnisse erzielt werden (die Rede ist von Autonomie oder sogar Referenden in den östlichen Teilen der Ukraine). Obwohl dieses Szenario politisch kompliziert sein mag, kann es für die Märkte eine Erleichterung darstellen. Solange das Invasionsrisiko sinkt, ist das positiv für Aktien, dagegen negativ für Öl, Edelmetalle und USDRUB.
Schließlich ein Szenario, das wir gerne sehen würden: Es gibt einen vernünftigen Kompromiss, und die russischen Truppen werden von der ukrainischen Grenze wegbeordert. Das würde sich äußerst positiv auf Aktien (insbesondere für russische Banken und den RUS50) auswirken. Auf Öl, Edelmetalle und den USDRUB hingegen negativ.
Maximilian Wienke, CFTe
Marktanalyst bei XTB
maximilian.wienke@xtb.de
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