Aktie der Woche: First Republic Bank (16.03.2023)

15:53 16. März 2023

In der vergangenen Woche haben die Aktien von Unternehmen aus dem Bankensektor einen drastischen Abschlag erfahren. Besonders bemerkenswert war der starke Rückgang der First Republic (FRC.US), die in nur fünf Handelssitzungen fast 70% ihres Wertes verlor.... Diese Bank hat ein starkes Fundament, da sie vermögende Kunden bedient und 0% Netto-Kreditausfälle aufweist.

Die Situation im Bankensektor

Silvergate, Silicon Valley und Signature, allesamt große Banken mit Engagements in Kryptowährungen, wurden von den Aufsichtsbehörden vor allem wegen hoher Verluste beim Verkauf ihres Wertpapierportfolios geschlossen.

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Der regionale Bankensektor steht unter erheblichem Druck. Alles begann letzte Woche mit Problemen bei einer Bank im Silicon Valley. SVB Financial ist die Holdinggesellschaft von Silicon Valley, einer Bank, die auf die Finanzierung von Technologie-Start-ups spezialisiert ist. Am 8. März gab SVB Financial den Verkauf ihres Wertpapierportfolios (hauptsächlich Staatsanleihen) im Wert von rund 21 Milliarden Dollar bekannt. Dies führte im ersten Quartal 2023 zu einem Verlust nach Steuern von 1,8 Milliarden Dollar.

Risikokapitalgeber wie Founders Fund (Peter Thiel), Union Square, Tribe Capital und Founders Collective haben ihren Portfoliounternehmen geraten, Barmittel anderweitig anzulegen. Auch der CEO von Y Combinator, Garry Tan, warnte sein Netzwerk von Start-ups, dass das Solvenzrisiko real sei und dass auch sie ihr Engagement bei der Bank reduzieren sollten. Der Ansturm auf die Bank, der erzwungene Verkauf des Anleiheportfolios und die Verbuchung eines Verlusts aus dem Geschäft waren der Sargnagel für die SVB Bank.

Der Abzug von Einlagen ist für die Banken katastrophal, da sie als Sicherheit für Kredite dienen. Die Federal Deposit Insurance Corp. übernahm die Silicon Valley Bank, die nach der Schließung der SVB Financial durch die kalifornischen Aufsichtsbehörden unter Zwangsverwaltung gestellt wurde. Die Panik bei den Bankaktien könnte jedoch eine Gelegenheit sein, Aktien von überbewerteten Unternehmen zu kaufen, die starke Fundamentaldaten haben. First Republic könnte eines davon sein. Hier sind vier Argumente, die man in Betracht ziehen sollte.

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Grund 1: Zusätzliche Finanzierung durch JPMorgan und die Federal Reserve

First Republic ist von einem Höchststand von 210 Dollar im November 2021 auf heute 31 Dollar gefallen. Am Montag notierten die Aktien bei 19 Dollar pro Stück. Die Anleger sind offensichtlich in Panik und fragen sich, ob First Republic die nächste Bank ist, die von den Aufsichtsbehörden geschlossen wird.

First Republic ist eine Bank mit wohlhabenden und kreditwürdigen Kunden, was sie aufgrund ihres großen unversicherten Einlagenvolumens auch etwas riskant macht. Mehr als 140 Milliarden Dollar ihrer Einlagen befinden sich auf Konten, die die Bundeseinlagenversicherungsgrenze überschreiten.

JPMorgan hat First Republic den Zugang zu Mitteln in Höhe von 70 Mrd. Dollar garantiert. Die Federal Reserve bot der Bank außerdem zusätzliche Finanzierungskapazitäten im Rahmen ihres 25 Mrd. Dollar schweren Bank Term Funding Program im Austausch gegen hochwertige Sicherheiten wie Staatsanleihen an.

Die zusätzliche Liquiditätsspritze in Höhe von 70 Mrd. Dollar dürfte mehr als 40% der gesamten Einlagen der Bank in Höhe von 176 Mrd. Dollar abdecken.  

Die Probleme der SVB Financial sind auf hohe nicht realisierte Verluste in ihrem Wertpapierportfolio zurückzuführen. First Republic hat in ihren Ergebnissen für das 4. Quartal 2022 interessante Daten zu ihren Finanzanlagen und ihrem zur Veräußerung verfügbaren Portfolio vorgelegt.

Das kombinierte Anlageportfolio (bestehend aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren, bis zur Fälligkeit gehaltenen Wertpapieren und Aktien, ohne ACLs) machte zum 31. Dezember 2022 bzw. 2021 15% bzw. 14% des Gesamtvermögens aus.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit des zur Veräußerung verfügbaren Portfolios betrug 4,4 bzw. 3,9 Jahre zum 31. Dezember 2022 bzw. 2021. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit des bis zur Endfälligkeit gehaltenen Portfolios betrug 10,8 bzw. 10,6 Jahre zum 31. Dezember 2022 bzw. 2021. 

Verglichen mit der Portfolio-Allokation von SVB Financials von 57% ist ein Anteil von 15% an Wertpapieren des Anlagevermögens nicht viel. Dadurch wird das Potenzial für erhebliche nicht realisierte Verluste aus fallenden Anleihekursen begrenzt.

Grund 2: Geringes Risiko von nicht realisierten Verlusten in % des gesamten Eigenkapitals

Die Märkte sind in Aufruhr, da die Anleger aus Angst vor einem Ansturm auf die Banken aus dem Markt fliehen. Western Alliance Bancorporation ist um 21%, PacWest um 51% und First Foundation um 32% gesunken. Diese Banken weisen dieselben Risikofaktoren auf wie die Silicon Valley Bank: Sie sind in hohem Maße von nicht realisierten Wertpapierverlusten in Prozent des Gesamtkapitals betroffen.

Eine Möglichkeit, einen Einblick in die Risikoexposition einiger regionaler Banken zu erhalten, besteht darin, das negative AOCI durch das Gesamteigenkapital der Bank abzüglich des AOCI zu dividieren (indem die nicht realisierten Verluste aus AFS-Wertpapieren wieder zum Gesamteigenkapital addiert werden). FactSet hat eine Liste von 10 Regionalbanken mit ähnlichen Risikofaktoren wie SVB Financial erstellt.

Die obige Liste zeigt, dass First Republic keine signifikanten AOCI-Verluste im Verhältnis zum gesamten Eigenkapital abzüglich AOCI hatte. Dies ist darauf zurückzuführen, dass nur 15% der Aktiva aus einem Gesamtportfolio von Wertpapieren bestehen.

Vieles hängt jedoch vom aktuellen Kurs der Geldpolitik der Fed ab, sodass die Banken wahrscheinlich noch weiteren nicht realisierten Verlusten ausgesetzt sind.

Grund 3: Auswirkung nicht realisierter Verluste auf die Kapitalquoten

JPMorgan erklärt die Hauptgründe für die finanziellen Probleme der Silicon Valley Bank:

Die Einlagen bei US-Banken wuchsen zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem ersten Quartal 2022 um 5,4 Billionen Dollar, und aufgrund der schwachen Kreditnachfrage wurden nur ~15% davon verliehen - der Rest wurde in Wertpapiere investiert oder als Bargeld einbehalten. Die Banken bezeichnen diese Wertpapiere als "available-for-sale" (AFS) oder als "hold-to-maturity" (HTM). Die SVB hat sich bei ihrem wachsenden Wertpapierportfolio stark auf HTM gestützt: Bis 2019 ist ihr AFS-Bestand von 14 auf 27 Milliarden Dollar gestiegen, während ihr HTM-Bestand von 14 auf 99 Milliarden Dollar angewachsen ist. Der Verkauf von HTM-Wertpapieren wird dadurch erschwert, dass er dazu führt, dass größere Teile des Portfolios plötzlich auf dem Markt eingepreist werden, was dazu führen kann, dass die Bank bei der Transaktion einen Verlust verzeichnet.

JPMorgan hat eine Analyse der Auswirkungen von SVB Financial auf das Bankensystem erstellt. Sie hat ein Diagramm vorgelegt, das die um nicht realisierte Wertpapierverluste bereinigte Kernkapitalquote (Tier 1) zeigt.

Die nachstehende Grafik zeigt deutlich, dass die um nicht realisierte Verluste bereinigte Core-Tier-1-Kapitalquote von SVB Financial bei etwa 0% liegt.

First Republic hält weiterhin eine hohe Kernkapitalquote von 6% aufrecht, die mit den Prognosen von JPMorgan übereinstimmt.

Grund 4: First Republic ist eine weniger riskante Bank

First Republic handelt nicht mit exotischen Derivaten, investiert nicht in Ramschanleihen, vergibt keine Kreditkarten oder Autokredite und hat keine Kredite mit negativer Amortisation. Daher ist das operationelle Risiko der Bank geringer als das anderer Banken.

Zusammenfassung

Die drastischen Rückgänge im regionalen Bankensektor bieten die Möglichkeit, regionale Bankaktien günstig zu kaufen, allerdings nur für Anleger, die mit hohen Kursschwankungen umgehen können.

First Republic ist eine Regionalbank mit wohlhabenden Kunden, und mit Kreditabschreibungen von nur 0% scheinen ihre Gläubiger kreditwürdig zu sein. Da jedoch viele Einlagen nicht versichert sind, besteht das Risiko, dass die Einleger ihr Geld aus First Republic abziehen könnten. JPMorgan hat der Bank 70 Mrd. Dollar an Liquidität angeboten, und die Fed hat über ihr Bank Term Funding Program zusätzliche Mittel bereitgestellt. FactSet bietet auch einen Einblick in die Risikoexposition von 10 regionalen Banken. First Republic schnitt in dieser Analyse mit nur 1,9% AOCI/TEC-AOCI sehr gut ab.

Mit Blick auf die Zukunft zeigt die Analyse von JPMorgan ein dramatisches Ergebnis für die CET1-Kapitalquote von SVB's Financial. Die CET1-Kapitalquote von First Republic wird voraussichtlich bei soliden 6% liegen. Darüber hinaus ist das Risikomanagement von First Republic günstig, da die Bank nicht mit exotischen Derivaten handelt, nicht in Ramschanleihen investiert, keine Kreditkarten oder Autokredite ausgibt und keine Kredite mit negativer Tilgung hat. Daher ist das operationelle Risiko der Bank geringer als bei anderen Banken. Es handelt sich um eine sehr riskante Investition, die nur für die mutigsten Anleger in Frage kommt, aber der potenzielle Gewinn kann das Risiko aufwiegen.

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.

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