DE30: Italienische Aktien unter Druck, Henkel fällt nach schwachem Bericht

13:33 16. August 2018
  • Europäische Aktienmärkte eröffnen höher, Ausnahme ITA40
  • Italienische Anleihen verlieren weiter an Wert
  • Henkel (HEN3.DE) fällt, da Gewinn die Erwartungen verfehlt

Aufgrund der abnehmenden Risiken im Zusammenhang mit dem Handelskonflikt zwischen den USA und China haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag Gewinne erzielt. Die Italienischen Aktien konnten angesichts der inländischen Probleme jedoch nicht von dieser Neuigkeit profitieren. Bedenken Sie, dass durch die Sorgen um den Haushalt des Landes die Renditen deutlich gestiegen sind. Anleger könnten zunehmend besorgt sein, dass nun mehr Anleiheemissionen emittiert werden müssen. Nach dem Zusammenbruch der Brücke in Genua beschuldigte Italiens Vize-Minister Matteo Salvini die Europäische Union für diese Katastrophe und behauptete, dass die Ausgabengrenzen der EU sein Land daran hindern würden, die alternden Autobahnen in Schuss zu halten. Er sagte, dass "viele Autobahnen Wartung benötigen, aber oft wird uns gesagt, dass wir wegen europäischer Einschränkungen - Grenzwerte, Defizite, das BIP, Schulden" kein Geld ausgeben können. Hat Italien zu wenig in seine Autobahnen investiert? Aufgrund der Daten von 2007 bis 2015 könnte man zu solchen Schlussfolgerungen kommen. Nach diesen Berechnungen gab Italien verglichen mit Deutschland, Frankreich oder Großbritannien am wenigsten für Autobahnen aus. Nur Spanien gab weniger aus, wobei die Differenz der Investitionssummen zwischen den beiden Ländern marginal ist. Diese Bemerkungen sowie die Risiken im Zusammenhang mit der Türkei, haben Bedenken ausgelöst, dass Italien möglicherweise mehr Anleihen herausgeben muss. Denn um die italienische Infrastruktur erhalten zu können, werden mehr Kredite benötigt.

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Sorgen um den italienischen Haushalt üben einen Aufwärtsdruck auf die Renditen aus und die Spread-Ausweitung belastet die Aktien. Quelle: Bloomberg

Doch wieviel hat die Türkei zum Anstieg der italienischen Anleihen beigetragen? Nicht allzu so sehr. Das Argument für diese These stammt aus dem obigen Chart, der die Renditen der 2-jährigen spanischen und italienischen Anleihen zeigt. Beachten Sie, dass beide Kursverläufe eine starke Korrelation aufzeigten, wobei sich dies in letzter Zeit etwas geändert hat. Die Anstiege der vergangenen Woche waren vor allem auf Risiken in der Türkei zurückzuführen. Die spanischen Banken haben den größten Anteil an den Forderungen aller ausländischen Banken an die Türkei (mehr als 35% zum Ende des ersten Quartals laut den BIS-Daten). Die Position der italienischen Banken scheint deutlich besser zu sein, da ihre Forderungen gegenüber der Türkei im selben Zeitraum unter 10% lagen. Man kann daher zu dem Schluss kommen, dass die jüngste Erholung der Renditen der 2-jährigen italienischen Anleihen ausschließlich auf Bedenken hinsichtlich der Haushaltslage des Landes zurückzuführen ist. Gleichzeitig haben die spanischen Renditen nach unten korrigiert (zusammen mit der Rally der TRY), obwohl spanische Institutionen ein größeres Engagement in der Türkei haben. Das ist der Grund, warum italienische Aktien heute Morgen trotz der ordentlichen Gewinne an anderen Börsen tiefer gehandelt werden.

Der DE30 könnte in naher Zukunft einen Abpraller erleben, da der Kurs über seiner kritischen Unterstützung blieb. Quelle: xStation 5

Aus der technischen Perspektive könnte der DE30 in den kommenden Stunden einen Kursanstieg erleben, zumindest wenn weiterhin die wichtige Unterstützungszone verteidigt werden kann. Auf der anderen Seite scheinen uns die Quartalsberichte ein weniger lebhaften Ausblick zu liefern. Bis heute haben fast alle DE30-Werte ihre Berichte veröffentlicht. Die Gesamteinschätzung ist eher schlecht, da die durchschnittlichen Umsätze und Erträge unter den Erwartungen lagen. Dies steht im Gegensatz zu dem, was derzeit in den USA zu beobachten ist. In gewisser Weise könnte damit die relative Underperformance des DE30 im Vergleich zur Wall Street erklärt werden. Die Sorgen um die Türkei und Italien könnten aber ebenfalls eine Rolle spielen.

Bayer (BAYN.DE) und Henkel (HEN3.DDE) sind heute Morgen die schwächsten DE30-Werte. Quelle: Bloomberg

Während Bayer weiterhin unter dem jüngsten negativen Gerichtsurteil zu Monsanto leidet, fällt Henkel aufgrund der heute Morgen gemeldeten schwachen Gewinne. Die Zahlen für das zweite Quartal zeigen, dass das operative Ergebnis (bereinigt um einmalige Aufwendungen und Erträge sowie Restrukturierungskosten) 926 Mio. EUR erreichte, der Konsens von 938 Mio. Euro wurde damit verfehlt. Die EBIT-Marge lag bei 18% und der Umsatz mit 5,14 Mrd. EUR leicht unter den erwarteten 5,15 Mrd. EUR. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen entschieden, seine Prognosen massiv anzupassen. Der Gewinn je Aktie dürfte nun zwischen 3% und 6% steigen (zuvor zw. 5% und 8%). Auf der anderen Seite wird die EBIT-Marge derzeit mit 18% prognostiziert, zuvor wurde sie auf 17,5% geschätzt. Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass das Gewinnwachstum in diesem Jahr hauptsächlich aufgrund höherer Chemikalienpreise und ungünstiger Währungsschwankungen zurückgehalten wird. Nach den Berechnungen des Unternehmens belastete ein stärkerer Euro den Gewinn je Aktie im zweiten Quartal um 5,8 Prozentpunkte. Beachten Sie, dass im ersten Quartal nur 47% des Umsatzes aus Europa stammte, der restliche Teil wurde hauptsächlich in Nordamerika generiert.

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