Marktausblick: Welche Auswirkung hat das Coronavirus auf die Wirtschaft?

18:10 4. Februar 2020

Der Ausbruch des Coronavirus in China ist das zentrale Thema für die Finanzmärkte in diesen Tagen. Dieser verbreitet zwar Angst in China, doch die Reaktion der Märkte war bisher begrenzt, u.a. weil die Folgen so schwer abzuschätzen sind. In dieser Analyse weisen wir auf Anhaltspunkte hin, die es wert sind, verfolgt zu werden, sowie auf die wichtigsten Märkte, die es zu beobachten gilt.

Anleger auf Daten gespannt

Die offensichtlichste Informationsquelle sollte die chinesische Regierung sein, die Statistiken über Verkäufe, Produktion und internationalen Handel veröffentlicht. Es gibt allerdings zwei Probleme. Erstens waren die Märkte immer etwas vorsichtig mit den chinesischen Daten. In diesem speziellen Fall könnte die Vorsicht noch größer sein. Zweitens werden die ersten Auswirkungen in den Berichten für Februar erfasst, die zwischen dem 29. Februar (erster EMI) und dem 16. März (Produktion, Verkäufe) veröffentlicht werden. Dies ist eine lange Zeit. 

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China ist heute eine viel größere Volkswirtschaft als während des SARS-Ausbruchs, und die ersten Verkehrsstatistiken sind besorgniserregend. Quelle: XTB Research

Zunächst einmal hat man von den Schließungen vieler multinationaler Unternehmen wie Apple, General Motors, Ikea, Starbucks, McDonald's oder Toyota gehört. 18 chinesische Stahlproduzenten aus 4 wichtigen Provinzen beschlossen, die Produktion um 30% zu drosseln. Das Glücksspiel-Eldorado Macau wurden gebeten, für mindestens 2 Wochen zu schließen. Viele Universitäten werden den Beginn des Semesters bis mindestens März verschieben. Die japanischen Einkaufszentren berichteten während des Neujahrsfestes über einen Umsatzrückgang von 5 bis 15% im Jahresvergleich. Es gibt eine Menge Beweise, aber es ist sehr schwer, sie zu verallgemeinern. Am auffälligsten sind vielleicht die vom Verkehrsministerium gemeldeten Reisestatistiken für das neue Jahr. Nach ersten Schätzungen ging der Eisenbahnverkehr um etwa 40% zurück, aber für die gesamte 10-Tage-Urlaubszeit verschlechterte er sich auf -67% im Jahresvergleich und der Flugverkehr ging um 57% zurück.

Zwei wichtige Faktoren

Es gibt zwar täglich eine Menge Beweise aus China, aber die Herausforderung besteht darin, den Gesamtkontext zu sehen. Dies wird in ersten Schätzungen der Auswirkungen auf das BIP deutlich, die zwischen 0,6 und 1,1 Prozentpunkten schwanken. Unserer Ansicht nach sollten sich die Anleger auf zwei Dinge konzentrieren: die Infektionszahlen und die Produktionsausfälle. Die erste Annahme, von der wir ausgehen, ist, dass eine Ausbreitung über China hinaus begrenzt ist und andere Volkswirtschaften nicht durch Transport- und Produktionsbeschränkungen gelähmt werden. Wenn diese Annahme nicht zutrifft, könnten die Folgen schrecklich sein. Wenn sie Bestand hat, wird es darum gehen, in China zur Normalität zurückzukehren. Die Zahl der Infektionen zu beobachten scheint ebenfalls sinnvoll zu sein - wenn sich der Anstieg der Infektion verlangsamt (bisher nicht der Fall), ist das ein Zeichen dafür, dass das Virus eingedämmt werden könnte. Produktionsausfälle sind sehr gefährlich für die chinesische Wirtschaft, aber auch für die Handelspartner. Die südkoreanische Firma Hyundai hat bereits wegen der Knappheit von Teilen einen Stillstand angekündigt. Die südkoreanische Wirtschaft ist zwar nicht groß, spielt aber eine wichtige Rolle in der asiatischen Wertschöpfungskette. Bislang ist die Provinz Hubei bis zum 14. Februar gesperrt, während andere Provinzen am 9. Februar wieder ihre Arbeit aufnehmen sollen. Eine Verlängerung der Arbeitsniederlegungen hätte eine bedeutende Auswirkung, und Anleger sollten solche Informationen genau verfolgen. 

Der Versorgungsengpass könnte für Vietnam und Südkorea sehr schmerzhaft sein und einen Dominoeffekt bei der Weltwirtschaft auslösen. Quelle: XTB Research

Betroffene Märkte

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus werden sich weltweit bemerkbar machen und den größten Teil des Marktes mehr oder weniger direkt betreffen. Diese 4 Märkte sind jedoch besonders zu beobachten. Alle 4 haben bereits einen großen Ausverkauf erlebt, und sie werden sich wahrscheinlich stark bewegen, je nachdem, in welche Richtung sich die oben besprochenen Faktoren entwickeln:

Brent und WTI - die Ölpreise sind stark gefallen, da der Ölmarkt sehr empfindlich auf Veränderungen des Gleichgewichts reagiert. China ist bei weitem der größte Netto-Ölimporteur, auf den mehr als 20% der weltweiten Importe entfallen. Die Nachfrage wird aufgrund der geringeren Geschäftsaktivitäten und des Zusammenbruchs des Tourismus zurückgehen. Dies könnte die OPEC zwingen, zusätzliche Förderkürzungen in Betracht zu ziehen.

 

Kupfer - der chinesische Immobilienmarkt tut sich bereits schwer, und wenn die Wirtschaft einen Rückschlag erleidet, kann die Bautätigkeit zurückgehen und die Nachfrage nach Kupfer verringern. China war 2019 für etwa 50% der weltweiten Kupfernachfrage verantwortlich, wenn sich dies also in einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise niederschlägt, könnten die Preise stark fallen. 

CHNComp - Die Gewinne der chinesischen Unternehmen gingen im Dezember um 6,3% im Jahresvergleich zurück - noch bevor das Virus ausbrach. Der Index ist am direktesten von der chinesischen Wirtschaft betroffen. Die wichtigste Unterstützung ist bei 9.800 Punkten zu finden.

 

KOSP200 - Die südkoreanische Wirtschaft kann durch Produktionsstopps in China stark beeinträchtigt werden. Der südkoreanische Markt erholte sich gut, als sich der Halbleitersektor zu erholen begann, allerdings haben sich diese Aussichten plötzlich verschlechtert. Die Unterstützung bei 273 Punkten gilt es zu beobachten.

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