Marktkommentar: PBOC mit neuer Zinsreform

10:00 19. August 2019

++ PBOC sorgt in Asien für Aufwind ++ Suttmeier behauptet, dass S&P 500 noch keinen Boden gefunden hat ++ Scholz und Merkel bereit Ziel der schwarzen Null aufzugeben ++ DE30 stößt auf wichtige Widerstände ++

Nachdem die Rezessionsängste in der letzten Woche - u.a. durch die inverse US-Zinskurve - deutlich zunahmen, sorgten am heutigen Montag die Hoffnungen auf geldpolitische Stimuli für eine verbesserte Risikostimmung. Die PBOC präsentierte am Samstag ihre neue Zinsreform, um die Kapitalkosten für Unternehmen zu senken und der Verlangsamung der Konjunktur entgegenzuwirken. "Der Rückgang der Kreditzinsen verheißt Gutes für Chinas Kreditnachfrage und die Wachstumsaussichten in der zweiten Jahreshälfte 2019, um die Auswirkungen der anhaltenden Handelsstreitigkeiten auszugleichen", schreiben Zhaopeng Xing und Raymond Yeung, Ökonomen bei ANZ. Zudem sagte US-Wirtschaftsberater Larry Kudlow am Sonntag, dass starke Einzelhandelsumsätze und eine niedrige Arbeitslosenquote weiterhin auf eine starke US-Wirtschaft hindeuten. Während der Asien-Sitzung waren bei den asiatischen Aktienmärkten an breiter Front Zuwächse zu beobachten (Outperformer: Shenzen SE-Composite-Index mit +3,05%), und auch die Futures der Wall Street setzen ihren Erholungskurs fort. Stephen Suttmeier von der Bank of America-Merrill Lynch behauptet jedoch, dass der marktbreite S&P 500 für eine Bodenbildung um weitere 5% fallen und die Panik (Equity-Put/Call-Ratio der CBOE) noch extremer werden müsse. Einerseits rechnet der leitende technische Stratege der US-Bank mit einer Fortsetzung der Korrektur, verweist andererseits auf zahlreiche technische Unterstützungsbereiche. Bei der heutigen US-Sitzung sollte man besonders nach potenziellen Umkehrsignalen Ausschau halten.

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Finanzminister Olaf Scholz bekräftigte am Sonntag, dass Deutschland die fiskalische Stärke besitze, um jede künftige Wirtschaftskrise bewältigen zu können. Die Finanzkrise 2008 kostete Deutschland um die 50. Mrd. EUR, und auch diesmal müsse man in der Lage sein, eine ähnliche Summe aufzubringen, hieß es. Eine Vielzahl von globalen und regionalen Abwärtsrisiken bringen das Land an den Rand einer Rezession (BIP-Wachstum für Q2: -0,1%) und die weichen Daten (ZEW-Konjunkturerwartungen und EMI) zeichnen ein düsteres Zukunftsbild. Insbesondere die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes lässt große Sorgen aufkommen. Scholz und Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigten sich daher bereit, das Ziel der schwarzen Null im Bundeshaushalt aufzugeben. Im Falle einer Rezession könnte durch die Aufnahme neuer Schulden Investitionen getätigt werden, um die deutsche Wirtschaft zu stützen. Der deutsche Aktienmarkt ließ sich 2019 trotz der beunruhigenden Datenlage nicht von einer starken Rallye aufhalten, erlebte jedoch seit dem Jahreshoch (Anfang Juli) eine scharfe Korrektur. Der DE30 gab kurzzeitig mehr als 50% seiner Jahresgewinne ab und leitete daraufhin eine Umkehrung im weiterhin intakten Abwärtstrend ein. Seit dem Tief der jüngsten Abwärtsbewegung konnten die Bullen um die 400 Punkte zurückgewinnen, stoßen allerdings am Montag trotz weiterer Zuwächse auf einige Widerstände. Solange den Anlegern keine positiven Nachrichten angeboten werden, könnten diese das Aufwärtspotenzial begrenzen. Ein technischer Abpraller könnte das Stimmungsbild wiederum schnell verschlechtern.  

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