NZD fällt nach dovischer RBNZ

12:02 9. August 2018
  • Wie erwartet keine Zinserhöhung der RBNZ, Projektionen werden jedoch verschoben
  • Chinesischer VPI beschleunigt sich, während EPI im Juli zurückgeht
  • Japanische Maschinenbestellungen im Juni mit enormen Rückgang

Der NZD fällt am späten Mittwoch nach dem dovischen Ergebnis der RBNZ-Sitzung. Wie allgemein erwartet ließ die Zentralbank die Zinsen unverändert, gleichzeitig senkte sie jedoch die OCR-Prognosen und verschob die Projektion für die erste Zinserhöhung Richtung Ende 2020. Die Zentralbank senkte zusätzlich ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr. Grund hierfür ist ein Rückgang im Geschäftsvertrauen, ein schwächerer Wohnungsmarkt sowie externe Risiken ausgehend von den globalen Handelskonflikten. Darüber hinaus hat die Zentralbank ihre TWI-Schätzung für das gesamte Prognosefenster deutlich nach unten korrigiert. Die Schätzungen für die Gesamtinflation wurden jedoch kaum angepasst. Darüber hinaus wurden die Prognosen hinsichtlich der Produktionslücken deutlich nach unten korrigiert, was darauf hindeutet, dass der Grad des binnenwirtschaftlichen Inflationsdrucks gesunken ist. Was die langfristigen Aussichten anbelangt muss festgestellt werden, dass die Zentralbank immer noch davon ausgeht, dass die Zahl der Nettozuwanderer (fest angestellte und langfristig arbeitende Menschen) zurückgehen wird. Das könnte wiederum das potenzielle Wachstum und die Produktivität Neuseelands beeinträchtigen.

Die RBNZ korrigierte sowohl die OCR- und Produktionslückenprognosen und signalisierte, dass in absehbarer Zeit keine höheren Zinsen erforderlich sein werden. Quelle: RBNZ

Während der Pressekonferenz lieferte der Gouverneur der RBNZ, Adrian Orr, den Anlegern keine hawkischen Bemerkungen. Er wiederholte, dass der nächste Zinsschritt entweder nach oben oder unten erfolgen würde. Er räumte auch ein, dass der niedrige Wechselkurs die Ausfuhren ankurbeln sollte und sich positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken dürfte. In Bezug auf die Währung selbst sagte Orr, dass der NZD seinem fairen Wert sehr nahe kommt (trotz eines enormen Rückgangs, den er kürzlich erfahren hat). Dies deutet darauf hin, dass die Zentralbank nicht bereit ist, die Währung in absehbarer Zeit durch ihre Rhetorik aufzuwerten. Außerdem sagte er, dass man bei einer Verschlechterung des Wachstums "mehr Wind in die Segel der Wirtschaft treiben" müsse. Zusammenfassend gab es also weder bei der Stellungnahme noch der Pressekonferenz hawkische Tendenzen. Infolgedessen ist der NZD heute Morgen die schwächste Hauptwährung und verliert über 1% gegenüber dem USD.

Der NZDUSD baut nach dem RBNZ-Treffen seine Verluste aus. Technisch ist das Schlüsselniveau immer noch 0,6695 und wenn das Paar diese Woche darunter schließen sollte, könnten weitere Rückgänge folgen. Quelle: xStation 5

Neben den Neuigkeiten aus Neuseeland  lohnt es sich einen Blick auf die chinesische Wirtschaft zu werfen. China meldete gestern einen niedrigeren Handelsüberschuss. Heute hat die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihre Inflationszahlen für Juli veröffentlicht. Der Verbraucherpreisindex beschleunigte sich von 1,9% auf 2,1%, während der EPI von 4,7% auf 4,6% zurückging. Auch wenn die Zahl im Juli keine substanziellen Erhöhungen brachte, sollte man bedenken, dass die protektionistischen Schritte der USA früher oder später mehr Inflationsdruck in die chinesische Wirtschaft bringen könnten. Angesichts der Tatsache, dass die privaten nichtfinanziellen Schulden in China um 20% des BIP schwanken, zeigt sich, dass eine höhere Inflation und möglicherweise auch die Zinssätze das dortige Wachstum dämpfen könnte. Dies würde sich auch auf den Rest der Welt ausweiten. Der letzte erwähnenswerte Punkt ist der neueste Wert zu den Maschinenbestellungen aus Japan. Die Daten zeigten, dass die Auftragseingänge um 8,8% im Monatsvergleich sanken und die durchschnittliche Schätzung von -1% unterschritten. Im Jahresvergleich sahen wir einen moderaten Anstieg von 0,3%, während der Konsens einen Anstieg von 10,5% erwartet hatte. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass dies ein sehr volatiles Datenpaket ist, doch ein Monat bedeutet keine massive Veränderung des Trends. Angesichts der Tatsache, dass sich die Zentralbank langsam auf eine etwas restriktivere Politik vorbereitet, könnten die eingehenden Wirtschaftsdaten jedoch besonders relevant sein.

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