Der Wall-Street-KI-Gigant Nvidia (NVDA.US) wird heute nach Börsenschluss an der Wall Street seine Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 veröffentlichen. Was ist zu erwarten und wird die starke Geschäftsdynamik den Technologiesektor und den Nasdaq 100 weiter nach oben treiben?
► Nvidia | WKN: 918422 | ISIN: US67066G1040 | Ticker: NVDA
Wichtige Termine für heute
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Veröffentlichung der Ergebnisse: Mittwoch, 29. Mai, um 22:20 Uhr MESZ
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Ergebniskonferenz mit CEO Jensen Huang: 23:00 Uhr MESZ
Überblick über die Erwartungen
Die Wall Street erwartet ein Rekordquartal für Nvidia, aber die Erwartungen sind hoch und die Fehlermarge schrumpft.
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Konto eröffnen Demokonto xStation App herunterladen xStation App herunterladen- Der Umsatz dürfte auf 43,1 bis 43,3 Milliarden US-Dollar steigen, was einem Anstieg von etwa 66 % gegenüber den 26 Milliarden US-Dollar im Vorjahr entspricht. Die eigene Prognose von Nvidia ist mit 43,0 Milliarden US-Dollar plus/minus 2 % etwas konservativer.
- Analysten prognostizieren einen bereinigten Gewinn pro Aktie (EPS) von 0,89 US-Dollar, was einem Anstieg von 45,9 % gegenüber dem Vorjahreswert von 0,61 US-Dollar im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 entspricht.
- Der Umsatz im Bereich Rechenzentren, dem wichtigsten Wachstumsmotor, wird voraussichtlich um 74 % gegenüber dem Vorjahr auf etwa 39,4 Milliarden US-Dollar steigen, was jedoch eine Verlangsamung gegenüber dem Wachstum von 93 % im vierten Quartal darstellt.
- Die Non-GAAP-Bruttomarge wird voraussichtlich von 73,5 % im Vorquartal auf 71,0 % sinken. Dieser Rückgang spiegelt die höheren Kosten im Zusammenhang mit der Ausweitung der Blackwell-Chip-Produktion und der breiteren KI-Systeminfrastruktur wider, einschließlich neuer Rack- und Kühltechnologien.
Wichtige Themen
KI-Nachfrage und Lieferkette
Einer der Schwerpunkte in diesem Quartal wird die Umsetzung der Blackwell-Architektur durch Nvidia sein. Nachdem technische Probleme – darunter Überhitzung und Synchronisationsfehler – die Produktion Anfang des Jahres zum Erliegen gebracht hatten, haben Partner wie Foxconn, Dell und Inventec Berichten zufolge die Engpässe beseitigt. Die Auslieferung der mit Blackwell ausgestatteten GB200-KI-Racks wurde Ende des ersten Quartals wieder aufgenommen, und Nvidia muss klare Aussagen zu seiner Fähigkeit machen, die Produktion bis in die zweite Hälfte des Jahres 2025 zu skalieren.
Trotz der Verzögerungen bleibt die Nachfrage robust. Hyperscaler wie Microsoft, Meta und Alphabet erhöhen weiterhin ihre Investitionen in KI-Infrastruktur, während staatliche Käufer in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ebenfalls ihre Bestellungen aufstocken.
Handelsbeschränkungen Chinas und ihre Auswirkungen
Die US-Exportbeschränkungen belasten weiterhin die China-Strategie von Nvidia. Die Unmöglichkeit, H20-KI-Chips zu liefern, die den früheren US-Beschränkungen entsprechen, hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 zu einem Umsatzverlust von 700 Millionen US-Dollar geführt und wird sich voraussichtlich mit insgesamt 9 Milliarden US-Dollar auf das zweite und dritte Quartal auswirken. Nvidia reagierte mit GPU-Preiserhöhungen von 10 bis 15 %, um die Zölle auszugleichen, aber diese Erhöhungen werden auf die Toleranz der Kunden und die Margenrückgewinnung getestet werden.
Eine kürzlich vorgenommene Abschreibung in Höhe von 5,5 Milliarden US-Dollar auf Lagerbestände von für China bestimmten Chips unterstreicht die Bedeutung dieses Problems. CEO Jensen Huang hat die US-Politik offen kritisiert und davor gewarnt, dass sie einen Markt von 50 Milliarden US-Dollar an chinesische Konkurrenten verlieren könnte.
Fokus auf Prognosen
Die Umsatzprognose für das zweite Quartal wird entscheidend sein. Die Wall Street erwartet einen Umsatz zwischen 45,8 und 45,9 Milliarden US-Dollar. Für das Gesamtjahr 2026 wird ein Umsatz von 198,8 Milliarden US-Dollar prognostiziert, was einen enormen Sprung gegenüber den 130,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 bedeutet. Der Gewinn pro Aktie für das Jahr wird auf 4,32 US-Dollar geschätzt. Allerdings könnten jegliche Anzeichen von Zurückhaltung, sei es aufgrund von Lieferkettenengpässen, geopolitischen Risiken oder verzögerten Kundenkäufen vor der Veröffentlichung des Blackwell Ultra NVL72 im Laufe dieses Jahres, das Vertrauen der Anleger erschüttern. Insbesondere der Kolumnist Tae Kim von Barron's hat angedeutet, dass die Schätzungen für das erste und zweite Quartal angesichts der Zurückhaltung der Kunden, sich vor der Einführung der Ultra-Variante festzulegen, zu optimistisch sein könnten.
- Eine Bruttomarge unter 71 % würde die Befürchtungen verstärken, dass die Produktionskosten noch nicht unter Kontrolle sind. Das Unternehmen
- Eine schwächer als erwartete Prognose, insbesondere wenn Nvidia auf anhaltende H20-bezogene Verluste oder Produktionsausfälle hinweist, könnte zu einer negativen Reaktion der Aktie führen.
- Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gibt weiterhin Anlass zur Sorge. Die Nachfrage nach Blackwell ist zwar sehr stark, kann jedoch laut Analysten von Morgan Stanley die H20-Verluste aufgrund von Produktionsengpässen nicht ausgleichen.
- Einige Unternehmenskunden könnten ihre Anschaffungen vor der Einführung der schnelleren Blackwell Ultra der nächsten Generation in der zweiten Jahreshälfte zurückstellen.
Trotz der starken Performance liegt die Bewertung von Nvidia weiterhin unter dem historischen Durchschnitt. Die Aktie wird derzeit mit dem etwa 30-fachen des erwarteten Gewinns gehandelt, verglichen mit einem 5-Jahres-Durchschnitt von 40. Der Nasdaq 100 wird dagegen mit dem etwa 26-fachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Diese Bewertungslücke deutet darauf hin, dass weiterhin Aufwärtspotenzial besteht, allerdings nur, wenn Nvidia die Erwartungen weiterhin erfüllt oder übertrifft.
Strategische Überlegungen
- Die Umsetzung der Blackwell-Produktionssteigerung wird die Stimmung der Anleger für den Rest des Jahres bestimmen.
- Die Nachfrageprognosen und Produktionsprognosen für das zweite Halbjahr 2025 müssen klar und zuversichtlich sein.
- Die Kommentare des Managements zur Handelspolitik, zu staatlichen Aufträgen und zur Entwicklung von AI-Chips der nächsten Generation werden während der Telefonkonferenz von entscheidender Bedeutung sein.
Schwerpunkte der Telefonkonferenz
Die Anleger werden den Ton und die Aussagen von CEO Jensen Huang während der Telefonkonferenz genau verfolgen. Zu den wichtigsten Themen gehören:
- Aktueller Stand der Zeitpläne für die Markteinführung von Blackwell Ultra (NVL72).
- Robustheit der Lieferkette und Lieferrhythmus für GB200-basierte Systeme.
- Umsatzstrategie in China unter den neuen US-Beschränkungen und mögliche Expansionsperspektiven in Saudi-Arabien
- Langfristige Vision zur Beibehaltung der Führungsposition im Bereich KI-Computing angesichts zunehmender geopolitischer und wettbewerblicher Belastungen.
- Strategische Risiken und potenziell steigende Kosten aufgrund steigender Zölle – ist das Risiko real?
Der Bericht von Nvidia zum ersten Quartal 2026 wird möglicherweise nicht den explosiven Aufschwung der vorangegangenen Quartale bringen, aber er stellt einen wichtigen Meilenstein dar. Angesichts des weiterhin rasanten Umsatzwachstums, der vorübergehenden Margenkompression und der breit angelegten Nachfrage nach KI bleiben die Fundamentaldaten stark. Geopolitische Spannungen, verzögerte Kundenkäufe und eine fragile Lieferkettendynamik bedeuten jedoch, dass das Unternehmen seine Versprechen einhalten und seine Prognosen erfüllen muss.
Die Kommentare von Jensen Huang werden entweder die Überzeugung der Anleger stärken oder neue Vorsicht in den KI-Handel bringen.
So oder so ist dies einer der wichtigsten Quartalsberichte des Quartals – und vielleicht sogar des Jahres.
Nvidia Aktie Chart (D1-Intervall)
Betrachtet man das D1-Intervall, so lässt sich bei NVDA ein „bärisches“ Kopf-Schulter-Muster erkennen. Derzeit nähert sich der Kurs einer wichtigen Widerstandsmarke bei 71,6 Fibonacci-Retracement der letzten Abwärtswelle. Sollte es zu einem Ausbruch kommen, könnte die Aktie die nächste Widerstandsmarke bei 150 USD erreichen. Auf der anderen Seite ist das Niveau von 120 bis 127 USD die erste kurzfristige Unterstützungszone (61,8 Fibo, EMA200), während die „Nackenlinie“ (eine wichtige langfristige Unterstützung) nun bei 100 USD pro Aktie liegt.

Quelle: xStation5 von XTB
Bewertung von Nvidia
Betrachtet man die Bewertung, so ist Nvidia derzeit sicherlich keine „billige Aktie“, allerdings befindet sich das Unternehmen nach wie vor auf Wachstumskurs. Wenn das Unternehmen weiterhin starke Gewinne erzielt und keine negativen Überraschungen bei den Margen zu verzeichnen sind (die aufgrund der Hochlaufphase bei Blackwell mit ziemlicher Sicherheit sinken werden), ist davon auszugehen, dass die Wall Street weiterhin auf neue Allzeithochs bei Nvidia setzen wird.

Quelle: XTB Reserach, Bloomberg Finance L.P.

Quelle: XTB Reserach, Bloomberg Finance L.P.
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