Hedging ist eine Anlagemethode, die dazu dient, das Risiko von ungünstigen Preisänderungen (z.B. von Aktienkursen) durch das Eingehen von Gegenpositionen bei Derivaten zu begrenzen. Im Gegensatz zu den meisten Methoden zielt das Hedging nicht auf die Erzielung von Gewinnen, sondern auf die Verringerung von Verlusten ab.
Was ist Hedging?
Regel Nr. 1 des legendären Investors Warren Buffett besagt: „Verlieren Sie kein Geld". Und Regel Nr. 2 lautet: „Vergessen Sie Regel Nummer eins nicht". Langfristige und erfolgreiche Anleger erkennen, dass der Schutz ihrer bestehenden Gewinne oft viel wichtiger ist als die Erwirtschaftung zukünftiger Gewinne.
Hier kommt das Hedging ins Spiel. Die Absicherung ist eine Anlagemethode, die dazu dient, das Risiko von ungünstigen Preisänderungen (z.B. von Aktienkursen) durch das Eingehen von Gegenpositionen bei Derivaten zu begrenzen. Im Gegensatz zu den meisten Methoden zielt das Hedging nicht auf die Erzielung von Gewinnen, sondern auf die Verringerung von Verlusten ab.
Es klingt vielleicht etwas verwirrend, aber in der Praxis ist diese Methode bei Anlegern sehr beliebt und einfach anzuwenden.
CFDs als Instrument zur Absicherung von Transaktionen
In diesem Artikel konzentrieren wir uns in erster Linie auf die Absicherung am Aktienmarkt, die darin besteht, das Kursniveau einer Aktie durch den Verkauf von Differenzkontrakten (in dem Fall Aktien-CFDs) zu garantieren. Solche Kontrakte werden aus einem Grund ausgewählt: Ihr Vorteil gegenüber anderen Derivaten liegt zweifellos in ihrer Verfügbarkeit und der hohen Flexibilität bei der Auswahl des Transaktionsvolumens. Wichtig ist auch, dass CFDs für eine breite Palette von Basisinstrumenten verfügbar sind (derzeit gibt es bei XTB 1.678 CFDs auf Aktien und 42 CFDs auf Aktienindizes), was einen einfachen Schutz sowohl einzelner Positionen als auch ganzer Aktienportfolios ermöglicht.
Es sollte auch beachtet werden, dass CFDs gehebelte Produkte sind. Dadurch ist das erforderliche Kapitalrisiko für die Eröffnung und Aufrechterhaltung des Absicherungsgeschäfts geringer. In Anbetracht dessen können CFDs ein nützliches Instrument zur Risikoreduzierung unter unsicheren Marktbedingungen sein.
Nehmen wir an, dass ein Anleger Aktien eines Unternehmens besitzt und sich gegen einen plötzlichen Kursrückgang schützen möchte. Daher verkauft der Anleger ein CFD auf die Aktien des Unternehmens zum gleichen Nominalwert (s.g. Short-Position). Solange der Anleger in einer solchen Situation über eine offene Short-Position verfügt, wird die Volatilität der Aktienkurse das Portfolio des Anlegers nicht beeinflussen. Dies geschieht deshalb, weil mit jedem Rückgang des Aktienwertes die Short-Position steigt, da der Anleger den CFD verkauft hat. Dabei verliert der Anleger die Vorteile des Besitzes eines bestimmten Wertpapiers (Dividenden, Stimmrechte in einem Unternehmen).
Wenn wir Aktien von etwa einem Dutzend Unternehmen halten und uns gegen den Wertverlust dieser Aktien absichern möchten, kann deren Verkauf und anschließende Rücknahme problematisch sein. Um ein solches Portfolio zu sichern, können wir für jede Aktie eine Short-Position im jeweiligen CFD der Aktie eröffnen. Wir können aber auch eine Short-Position auf einen CFD verkaufen, der auf dem gesamten Index basiert. Auf diese Weise reduzieren wir die Absicherungskosten erheblich, da wir Transaktionskosten nur für eine und nicht für mehrere Positionen zahlen. Gut zu wissen ist auch, dass die Hebelwirkung von index-basierten CFDs oft höher ist (maximal 1:20) als bei CFDs, die auf einzelnen Aktien basieren (also reine Aktien-CFDs - maximal 1:5).
Bei der Absicherung von Aktien, insbesondere bei CFDs auf einen Index, ist die Auswahl eines adäquaten Transaktionsvolumens sehr wichtig, und deshalb möchten wir einige Beispiele analysieren.
Beispiel Nr. 1
Betrachten wir einen Fall, in dem der Anleger Aktien von vier deutschen Blue Chips aus dem deutschen Leitindex (DE30) in seinem Portfolio besitzt:
Unternehmen
|
Preis pro Aktie in EUR
|
Anzahl der gehaltenen Aktien
|
Wert der gehaltenen Aktien
|
Adidas
|
280,00
|
80
|
22.400
|
BMW
|
64,70
|
150
|
9.705
|
Deutsche Bank
|
7,04
|
400
|
2.816
|
Lufthansa
|
14,56
|
1.000
|
14.560
|
Der gegenwärtige Wert beträgt etwa 50.000 EUR. Wie wir bereits erwähnt haben, handelt es sich um einen Fall, in dem der Anleger diese Anteile nicht verkaufen möchte, sondern sich aufgrund der aus seiner Sicht unsicheren Marktbedingungen absichern möchte. Ein CFD auf den deutschen LeitIndex, nämlich das bei XTB verfügbare Instrument DE30, kann hier als Absicherung eingesetzt werden. In dem zentralen Aspekt, also bei der Auswahl des Hedge-Transaktionsvolumens, werden wir durch den auf der xStation 5 Plattform verfügbaren Rechner unterstützt, der für uns die meisten Berechnungen übernimmt.
Quelle: xStation 5
Wie wir in der obigen Abbildung sehen, wird die Position, die das Risiko begrenzen soll, einen Nominalwert von 49.930 EUR haben, und das zur Eröffnung eines solchen Auftrags erforderliche Volumen beträgt 0,21 Lot. Es ist zu beachten, dass wir für die Aufrechterhaltung einer solchen Position eine Margin in Höhe von nur 2.495,88 EUR benötigen, und die Kosten für die Eröffnung betragen 5,25 EUR.
Beispiel Nr. 2
Nur um sicherzugehen, wollen wir den gleichen Fall auch für ein Portfolio von US-Technologieunternehmen untersuchen:
Unternehmen
|
Preis pro Aktie in EUR
|
Anzahl der gehaltenen Aktien
|
Wert der gehaltenen Aktien
|
Apple
|
204
|
50
|
10.200
|
Facebook
|
188
|
40
|
7.520
|
Microsoft
|
136,80
|
50
|
6.840
|
Der Wert der Aktien des oben genannten Portfolios beträgt etwa 25.000 USD. Alle oben genannten Unternehmen sind Bestandteile des NASDAQ-Index, sodass wir für das Absicherungsgeschäft einen CFD auf diesen Index nutzen können. In der xStation ist dieser Index beispielsweise unter dem Kürzel US100 zu finden.
Für die Berechnungen werden wir wieder den in der xStation verfügbaren Rechner verwenden:
Quelle: xStation 5
Wie wir oben sehen, wird die Absicherungsposition einen Nominalwert von 25.673,89 USD haben, wobei das zur Eröffnung einer solchen Transaktion erforderliche Volumen 0,17 Lot beträgt. In diesem Beispiel benötigen wir für die Aufrechterhaltung einer solchen Position eine Margin in Höhe von nur 1.188,76 USD, und die Kosten für die Eröffnung der Transaktion betragen 3,15 USD.
Beispiel Nr. 3
Betrachten wir das letzte Beispiel. Dieses Mal nehmen wir an, dass es sich um den polnischen Markt handelt, wo der Anleger ein Portfolio mit einem Wert von etwa 91.000 PLN besitzt, das aus Bankaktien besteht, die im polnischen Index, dem WIG20 (W20 in der xStation) gelistet sind:
Unternehmen
|
Preis pro Aktie in EUR
|
Anzahl der gehaltenen Aktien
|
Wert der gehaltenen Aktien
|
Alior Bank S.A.
|
44,80
|
150
|
6.720
|
Bank Pekao S.A.
|
100,40
|
100
|
10.040
|
Santander Bank Polska S.A.
|
318,80
|
100
|
31.880
|
mBank S.A.
|
340
|
100
|
34.000
|
PKO Bank Polski S.A.
|
39,20
|
220
|
8.624
|
Wenn wir einen auf dem WIG20-Index basierenden CFD zur Absicherung des Portfolios verwenden, kann unsere Transaktion die folgenden Parameter aufweisen:
Quelle: xStation 5
Währungsabsicherung - Hedging von Währungen
Erwähnenswert ist auch die Absicherung als eine Form des Schutzes gegen Änderungen des Aktienwertes, aber nicht aufgrund der Änderung ihrer Aktienkurse, sondern aufgrund der Änderung des Wechselkurses der Währung, in der diese Aktien notiert sind.
Mal sehen, welche Transaktionen getätigt werden, wenn wir ein Anlagekonto in EUR haben und wir in den USA gelistete Aktien kaufen wollen:
- USD für EUR kaufen
- Aktien in USD kaufen
Beim Verkauf von Aktien:
- Verkauf von Aktien in USD
- Verkauf von USD für EUR
Die Ordermaske in der xStation rechnet die Währung automatisch um und kauft oder verkauft den richtigen Betrag der gewünschten Währung in unserem Namen. Dennoch müssen wir bedenken, dass der Wert der Anlage während der gesamten Dauer der Anlage vom Währungskurs abhängt - mit dem Anstieg des EURUSD-Kurses sinkt der Wert der Anlage (EUR wird stärker und USD schwächer) und mit dem Rückgang des Kurses steigt der Wert unserer Anlage (USD wird stärker und EUR schwächer). Um das Wechselkursrisiko in diesem Fall zu reduzieren, reicht es aus, eine Short-Position im CFD des EURUSD-Paares zu eröffnen.
Der in der xStation 5 Plattform eingebettete Trading-Rechner hilft uns wieder bei der Auswahl des geeigneten Transaktionsvolumens, bei der Festlegung der Margin und bei der Berechnung der Kosten für unser Hedging-Geschäft. Wie wir im folgenden Beispiel sehen, erfordert die Absicherung einer Position mit einem Wert von 50.000 EUR eine Einzahlung von 1.665 EUR, und die Kosten für die Eröffnung einer solchen Transaktion betragen nur 4,01 EUR.
Quelle: xStation 5
Hier sollten wir die Pips (Swap-Punkte) erwähnen, die sich aus der Differenz der Zinssätze ergeben - im obigen Beispiel sind die Swap-Punkte bei einer Short-Position positiv, was bedeutet, dass der Wert unserer Short-Position jeden Tag zusätzlich 2,53 EUR abwirft.
Fazit
Hedging ist bei professionellen Anlegern eine sehr beliebte Anlagemethode, die in erster Linie dazu dient, bereits erzielte Gewinne zu sichern und das Risiko zu begrenzen. Gegenwärtig, im Zeitalter des leichten Zugangs zu Informationen und zu allen Arten von Finanzinstrumenten, kann im Grunde jeder Anleger diese einfache und effektive Methode anwenden. Schließlich ist zu betonen, dass dies kein perfektes Instrument ist - das Hedging wird die Investitionsrisiken nie ganz abschaffen, kann sie aber bis zu einem gewissen Grad begrenzen.