GBP/CHF stellt den Wechselkurs zwischen dem Britischen Pfund und dem Schweizer Franken dar. Die britische Wirtschaft ist vielseitig und verfügt über einen starken Finanz- und Dienstleistungssektor, während die Schweiz für ihre hohe Finanzstabilität und ihren starken Bankensektor bekannt ist. Der Schweizer Franken ist eine Safe-Haven-Währung, wodurch das Währungspaar GBP/CHF empfindlich auf die globale Risikostimmung und die konjunkturelle Entwicklung sowohl im Vereinigten Königreich als auch in der Schweiz reagiert.
Der GBP/CHF-Handel über Differenzkontrakte (CFDs) ist eine der vielen von XTB angebotenen Investitionsmöglichkeiten.
Wichtige Wirtschaftsveröffentlichungen:
- Zinsentscheidungen der Bank of England (BoE)
- Geldpolitische Erklärungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB)
- Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Vereinigten Königreichs
- Schweizerischer Verbraucherpreisindex (VPI)
- Beschäftigungsdaten des Vereinigten Königreichs
Die Schweizerische Nationalbank spielt eine entscheidende Rolle bei der Kursentwicklung des Schweizer Franken im Währungspaar GBP/CHF. Die Politik der SNB zielt darauf ab, Preisstabilität zu wahren und die Schweizer Wirtschaft zu unterstützen, insbesondere indem eine übermäßige Aufwertung des Schweizer Franken verhindert wird. Zu den wichtigsten Aspekten der SNB-Politik, die sich auf das Währungspaar GBP/CHF auswirken, gehören:
- Negative Zinssätze: Die SNB hält an negativen Zinssätzen fest, um Investoren davon abzuhalten, Schweizer Franken zu halten, und um die Währung zu schwächen, wodurch Schweizer Exporte wettbewerbsfähiger werden. Diese Politik kann sich auf GBP/CHF auswirken, indem sie den CHF im Vergleich zu höher verzinsten Währungen wie dem GBP weniger attraktiv macht und einen höheren GBP/CHF-Kurs unterstützt.
- Devisenmarktinterventionen: Die SNB ist dafür bekannt, dass sie in die Finanzmärkte eingreift, um den Wert des Schweizer Franken zu steuern. Diese Interventionen zielen darauf ab, eine zu starke Aufwertung des Franken zu verhindern, die der exportorientierten Wirtschaft der Schweiz schaden könnte. Solche Interventionen können zu plötzlichen Wertveränderungen des CHF führen und sich auf das Währungspaar GBP/CHF auswirken.
- „Safe-Haven"-Status: Die SNB muss die Rolle des Frankens als ‚Safe-Haven‘-Währung berücksichtigen. In Zeiten globaler Unsicherheit neigt der CHF dazu, an Wert zu gewinnen, da Investoren sichere Anlagen suchen. Die Maßnahmen der SNB zur Abschwächung dieser Aufwertung können zu Schwankungen beim GBP/CHF führen.
Wichtigste Exportgüter beider Länder:
- United Kingdom (UK):
- Finanzdienstleistungen: Das Vereinigte Königreich ist ein globales Finanzzentrum, und Finanzdienstleistungen machen einen nicht unerheblichen Teil der Exporte aus. Veränderungen an den globalen Finanzmärkten und bei den Regularien können sich auf die britische Wirtschaft und das britische Pfund auswirken.
- Maschinen und Fahrzeuge: Das Vereinigte Königreich exportiert Maschinen, Fahrzeuge und Beförderungsmittel. Die Stärke dieser Sektoren wirkt sich direkt auf das britische Pfund aus.
- Pharmazeutika und Chemikalien: Pharmazeutika und Chemikalien sind ebenfalls wichtige Exportgüter, die zur Handelsbilanz und zur wirtschaftlichen Stabilität des Vereinigten Königreichs beitragen.
- Schweiz:
- Pharmazeutische Erzeugnisse: Die Schweiz ist ein wichtiger Exporteur von Arzneimitteln, die für die Wirtschaft des Landes von großer Bedeutung sind. Die Stabilität und die hohe Nachfrage nach Arzneimitteln stützen den CHF.
- Maschinen und Präzisionsinstrumente: Die Schweiz exportiert eine bedeutende Menge an Maschinen, Uhren und Präzisionsinstrumenten, was ihre industrielle und technologische Stärke widerspiegelt.
- Finanzdienstleistungen: Der robuste Finanzdienstleistungssektor der Schweiz ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Wirtschaft. Der CHF profitiert vom Ruf der Schweiz als globaler Finanzschauplatz, insbesondere in Zeiten finanzieller Instabilität.
Wirtschaftstypen:
- United Kingdom (UK):
- Dienstleistungen im Mittelpunkt: Das Vereinigte Königreich verfügt über eine diversifizierte Wirtschaft mit einem starken Schwerpunkt auf Dienstleistungen, insbesondere Finanzdienstleistungen, Bildung und dem Gesundheitswesen. Obwohl die Produktions- und Exportwirtschaft wichtig sind, dominiert der Dienstleistungssektor, wodurch die britische Wirtschaft anfällig für Schwankungen auf den globalen Finanzmärkten ist.
- Brexit und Handelsbeziehungen: Die Wirtschaftslandschaft des Vereinigten Königreichs wurde durch den Brexit maßgeblich beeinflusst, was sich auf Handelsabkommen, regulatorische Rahmenbedingungen und die Wirtschaftspolitik auswirkt. Anpassungsprozesse in den Handelsbeziehungen und Regulierungen wirken sich weiterhin auf das britische Pfund aus.
- Schweiz:
- Stabile und exportorientierte Wirtschaft: Die Schweiz hat eine stabile, hoch entwickelte Wirtschaft, die sich durch eine niedrige Inflation, eine geringe Arbeitslosigkeit und einen hohen Handelsüberschuss auszeichnet. Sie stützt sich auf hochwertige Exporte wie Pharmazeutika, Maschinen und Finanzdienstleistungen.
- Neutralität und Safe-Haven-Status: Die politische Neutralität und wirtschaftliche Stabilität der Schweiz machen den CHF zu einer Safe-Haven-Währung. Bei globaler Unsicherheit strömen die Anleger in den CHF, was zu einer Aufwertung des CHF führen kann.
Potentielle Volatilitätsfaktoren:
- Globale Risikostimmung: GBP/CHF reagiert empfindlich auf Veränderungen der globalen Risikostimmung. Der Status des Schweizer Franken als Safe-Haven-Währung bedeutet, dass er in Zeiten globaler Unsicherheit, wie Finanzkrisen oder geopolitischen Spannungen, tendenziell an Wert gewinnt, was zu einem niedrigeren GBP/CHF führt. Umgekehrt kann das GBP in einem risikofreudigen Umfeld gegenüber dem CHF an Wert gewinnen, da Investoren höhere Renditen anstreben.
- Zinsunterschiede: Unterschiede bei den von der Bank of England (BoE) und der SNB festgelegten Leitzinsen können zu Kapitalflüssen führen, die eine hohe Volatilität des GBP/CHF auslösen könnten. Ein höherer Leitzins im Vereinigten Königreich im Vergleich zur Schweiz macht das britische Pfund attraktiver und könnte den GBP/CHF-Kurs in die Höhe treiben, während das gegenteilige Szenario zu einem niedrigeren GBP/CHF-Kurs führen könnte.
- Wirtschaftsveröffentlichungen: Wichtige Wirtschaftsindikatoren sowohl aus Großbritannien (wie BIP-Wachstum, Inflation, Arbeitsmarktdaten und Verbrauchervertrauen) als auch aus der Schweiz (wie BIP-Wachstum, Inflationsraten und Handelsbilanz) können zu kurzfristigen Schwankungen des GBP/CHF-Wechselkurses führen. Positive Wirtschaftsdaten stärken in der Regel die jeweilige Währung und wirken sich entsprechend auf das Währungspaar aus.
- Brexit und Handelsbeziehungen: Die Handelsbeziehungen des Vereinigten Königreichs mit der EU und Drittländern nach dem Brexit können sich auf das Währungspaar GBP/CHF auswirken. Entwicklungen bei Handelsabkommen, Zöllen oder regulatorischen Änderungen können zu Volatilität bei diesem Währungspaar führen, wobei die GBP-Seite stärker betroffen ist.
- SNB Interventionen: Da die SNB die Stärke des CHF aktiv kontrolliert, um die Schweizer Exporte zu stützen, können unerwartete Währungsinterventionen der SNB zu einer raschen Auf- oder Abwertung des CHF führen, was zu Volatilität im GBP/CHF-Wechselkurs führt.
Korrelation:
- Umgekehrte Korrelation mit Safe-Haven-Währungen: GBP/CHF weist oft eine umgekehrte Korrelation mit Safe-Haven-Strömen auf. In Zeiten geringer Risikobereitschaft wird der Schweizer Franken aufgrund seiner Safe-Haven-Eigenschaft stärker, während das britische Pfund schwächer werden kann, was zu einem niedrigeren GBP/CHF-Kurs führt. Umgekehrt kann das britische Pfund in stabilen oder risikofreudigen Märkten gegenüber dem Schweizer Franken stärker werden.
- Korrelation mit europäischen Märkten: Aufgrund der geografischen und wirtschaftlichen Nähe kann das GBP/CHF durch allgemeine europäische Markttrends und Ereignisse beeinflusst werden. Die wirtschaftliche Stabilität in der Eurozone kann sich beispielsweise aufgrund der Verbindungen zur Region sowohl auf das britische Pfund als auch auf den Schweizer Franken auswirken.
- Rohstoffpreise: Obwohl weder das Vereinigte Königreich noch die Schweiz zu den Hauptexporteuren von Rohstoffen gehören, können sich die globalen Rohstoffpreistrends indirekt auf den GBP/CHF auswirken, indem die globale Risikostimmung beeinflusst wird. So können beispielsweise steigende Ölpreise die globalen Inflationserwartungen und die Zinspolitik der Zentralbanken beeinflussen, was sich wiederum auf den GBP/CHF auswirken kann.